Hi hai!
Das mag schon sein, lieber hai, erstens war es gestern viel zu heiß zum Denken und zweitens kann ich 2000 Jahre Sexualität der Frau nicht mal so eben in einem Post durchhecheln
Das sexuelle Klima hatte sich zwar ab Mitte des 19 Jahrhunderts in England für Frauen und Männer verschärft, für Frauen galt dies (auch in England) aber schon immer. Hintergrund dessen war sicher die ohne Skandale und in Keuschheitgeführte Ehe von Königin Viktoria und Albert von Sachsen, die dem Land als Ansporn vorgeführt wurde. Dieses Paar hatte für die Kapriolen, die die Mitglieder des Königshauses Hannover mit ihren Regenten ab Georg dem I. vorher schlug, auch so gar nichts gemeinsam. Hatte nicht z.B. Georg der III. 12 uneheliche Kinder? Fakt ist: Ein Prinz oder König konnte so viele Bastarde in die Welt setzen, wie er wollte, einer Prinzessin wurde so ein Leben sicher nicht erlaubt! Sie war ein Pfand der Politik und wurde entsprechend mit einem Herrscher verheiratet, der dem jeweiligen Land von Nutzen sein konnte.
Wo du die Französische Revolution ansprichst: Die Frauen hatten an der Seite der Männer für die Abschaffung der Feudalherrschaft gekämpft und viele Frauen wollten dann natürlich auch die gleichen staatsbürgerlichen Rechte wie die Männer haben. Die erste Feministin, die dies in einem Manifest von 1791 forderte, war Olympe de Gouges. Aber bereits 1793 wurden alle politischen Frauenvereine wieder verboten und Olympe landete auf dem Schafott.
Eigentlich nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass "die Frau" erst seit dem späten Mittelalter überhaupt als Mensch deklariert wurde, oder? .
Eine Frau hatte in den letzten 2000 Jahren fast nie über ihren Körper, ihr Geld oder ihre Kinder verfügen dürfen. Noch bis 1977 mußten die Frauen in der BRD ihre Männer theoretisch um Erlaubnis fragen, ob sie eine berufliche Tätigkeit nachgehen dürfen! Bis 1958 durfte ein Ehemann das Arbeitsverhältnis seiner Frau fristlos kündigen, er verwaltete das von seiner Frau in die Ehe eingebrachte Vermögen und durfte über die daraus erwachsenen Zinsen allein verfügen. Vor 1958 hatten die Männer auch das alleinige Sagen über ihre Nachkommen. Und um jetzt wieder auf das Thema Sexualität zu kommen: Selbstverständlich konnten sie auch über den Körper ihrer Frau verfügen, die vor 1958 kein Recht auf körperliche Unversehrtheit hatte. Ein Mann durfte seine Frau zum Sex zwingen und dies galt in der Ehe nicht als Vergewaltigung, denn es war dem Mann von Rechts wegen ausdrücklich erlaubt, Zugriff auf den Körper seiner Frau zu haben.
Nun, wenn man bedenkt, dass die erweiterten Menschenrechte erst 1958 auch auf die Frauen in unserem Land angewandt wurden, (obwohl unser Grundgesetz die Gleichberechtigung von Mann und Frau seit 1949 auswies) wundert es mich nicht, dass Mechanismen, insbesondere die, eine freie Sexualität zu leben, einer Frau bis heute nicht vollständig zugestanden wird. Und weil, wie ich schon anführte, ihr durch die sexuelle Unterdrückung von ca. 2000 Jahren eine "andere" Sexualität angedichtet wird, da nicht sein darf, was nicht sein kann .
LG
Silke
hi2u schrieb:Bei aller Wertschätzung -- bitte argumentiere nur Fakten, die du im Griff hast. Dein Bild der Geschichte jedenfalls ist etwas -- hm -- verzerrt
Das mag schon sein, lieber hai, erstens war es gestern viel zu heiß zum Denken und zweitens kann ich 2000 Jahre Sexualität der Frau nicht mal so eben in einem Post durchhecheln
Auch das stimmt nicht -- das sexuelle Klima hat sich (in Europa) erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts verschärft, die Regentschaft von Königin Victoria auf der Insel gab dem gesamten Trend zur Prüderie den Namen. Noch im Barock war das Klima deutlich freizügiger und emanzipierter -- immerhin waren u.a. bei der Französischen Revolution Frauen signifikant beteiligt
Das sexuelle Klima hatte sich zwar ab Mitte des 19 Jahrhunderts in England für Frauen und Männer verschärft, für Frauen galt dies (auch in England) aber schon immer. Hintergrund dessen war sicher die ohne Skandale und in Keuschheitgeführte Ehe von Königin Viktoria und Albert von Sachsen, die dem Land als Ansporn vorgeführt wurde. Dieses Paar hatte für die Kapriolen, die die Mitglieder des Königshauses Hannover mit ihren Regenten ab Georg dem I. vorher schlug, auch so gar nichts gemeinsam. Hatte nicht z.B. Georg der III. 12 uneheliche Kinder? Fakt ist: Ein Prinz oder König konnte so viele Bastarde in die Welt setzen, wie er wollte, einer Prinzessin wurde so ein Leben sicher nicht erlaubt! Sie war ein Pfand der Politik und wurde entsprechend mit einem Herrscher verheiratet, der dem jeweiligen Land von Nutzen sein konnte.
Wo du die Französische Revolution ansprichst: Die Frauen hatten an der Seite der Männer für die Abschaffung der Feudalherrschaft gekämpft und viele Frauen wollten dann natürlich auch die gleichen staatsbürgerlichen Rechte wie die Männer haben. Die erste Feministin, die dies in einem Manifest von 1791 forderte, war Olympe de Gouges. Aber bereits 1793 wurden alle politischen Frauenvereine wieder verboten und Olympe landete auf dem Schafott.
Eigentlich nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass "die Frau" erst seit dem späten Mittelalter überhaupt als Mensch deklariert wurde, oder? .
Eine Frau hatte in den letzten 2000 Jahren fast nie über ihren Körper, ihr Geld oder ihre Kinder verfügen dürfen. Noch bis 1977 mußten die Frauen in der BRD ihre Männer theoretisch um Erlaubnis fragen, ob sie eine berufliche Tätigkeit nachgehen dürfen! Bis 1958 durfte ein Ehemann das Arbeitsverhältnis seiner Frau fristlos kündigen, er verwaltete das von seiner Frau in die Ehe eingebrachte Vermögen und durfte über die daraus erwachsenen Zinsen allein verfügen. Vor 1958 hatten die Männer auch das alleinige Sagen über ihre Nachkommen. Und um jetzt wieder auf das Thema Sexualität zu kommen: Selbstverständlich konnten sie auch über den Körper ihrer Frau verfügen, die vor 1958 kein Recht auf körperliche Unversehrtheit hatte. Ein Mann durfte seine Frau zum Sex zwingen und dies galt in der Ehe nicht als Vergewaltigung, denn es war dem Mann von Rechts wegen ausdrücklich erlaubt, Zugriff auf den Körper seiner Frau zu haben.
Nun, wenn man bedenkt, dass die erweiterten Menschenrechte erst 1958 auch auf die Frauen in unserem Land angewandt wurden, (obwohl unser Grundgesetz die Gleichberechtigung von Mann und Frau seit 1949 auswies) wundert es mich nicht, dass Mechanismen, insbesondere die, eine freie Sexualität zu leben, einer Frau bis heute nicht vollständig zugestanden wird. Und weil, wie ich schon anführte, ihr durch die sexuelle Unterdrückung von ca. 2000 Jahren eine "andere" Sexualität angedichtet wird, da nicht sein darf, was nicht sein kann .
LG
Silke