Wo wäre zwischen sich verletzt fühlen und verletzt sein der Unterschied? Subjektiv, empfindungsmäßig ist es völlig ident, auch als eigene Realität. Meiner Ansicht nach.
das ego ist verletzt, dein inneres fühlt sich verletzt. verletzt sein ist meine ansicht nach eine geisteshaltung genau so wie glücklich oder zufrieden sein/fühlen. ist man mit sich im einklang...ich glaub dann ist man nicht mehr so verletzbar. zumindest bin ich nicht mehr so schnell verletzbar. ich gehe nicht mehr davon aus wenn jemand nein sagt oder etwas ablehnt das er es aus ner bösen absicht mir gegenüber heraus tut. In etwa darauf wollte ich hinaus, ja. Auf die beiderseitige Subjektivität dabei. Zwei konträre Wahrheiten in Extremfall, zwei verschiedenen Wirklichkeiten treffen aufeinander. Nicht eine.
aber das ist doch nochmal. irgendwann begegnest du halt jemanden wo die wirklichkeiten ähnlich sind oder total unterschiedlich. dann paßt es halt nicht. mein ex und ich...wir meinten oft das gleiche, aber der eine konnte den anderen einfach nicht verstehen weil wir beide aus einem anderen blickwinkel an die sache ran gingen obwohl das ergebnis das gleiche war.
so fühlte sich der eine durch den anderen verletzt: willst du mich nicht verstehen oder kannst du mich nicht verstehen?
Also geht's dabei um dich selbst, nicht um den anderen? Verzeihen löst die Verbindung, hilft beim eigenen Aussteigen aus etwas. Ist also eine Art des Loslassens. Keine, so gesehen Gnade, Vergebung, Entschuldung für den anderen? Oder beides?
für mich persönlich weder gnade, vergebung, entschuldigung ect...sondern das los lassen dieser erfahrung, dieser verbindung. sie ist teil meines lebens, mehr aber nicht mehr. durch diese erfahrung lernte ich wieder ein stück über mich selbst. ich ziehe für mich positives daraus (mußte ich erst lernen) weil ich hab wieder neues über mich selbst erfahren. z.b. meine oma bestimmte über mich...liebe und liebesentzug. sie hatte vorstellungen wie ich sein oder auch funktionieren sollte. ihr gegenüber. ich bekam jedes mal magenschmerzen weil ich wiußte was wieder kommt. sie konnte meine schwächen einfach nicht akzeptieren. sie sah es so....einmal die woche anrufen und alles erzählen. sonst hagelte es vorwürfe. der rest der familie wußte, wenn ich mich 3 wochen lang nicht meldete das mir a) gut geht b) das es mir nicht auf die häufigkeit an kommt sondern auf die qualität der telefonate und c) das ich trotzdem immer an sie denke...sie akzeptierten das ich ohne böse absicht so bin. ich bin manchmal ein schludi was aber nicht heißt das mir meine familie nicht wichtig ist.
als ich mich gegen meine oma auflehnte und stop sagte, verstieß sie mich.
ich fand erleichterung und wußte, ich lasse mich nie wieder sooo manipulieren. ich verzieh und gut ist es. ich muß nicht um ihre liebe kämpfen oder mich erklären wegen so kleinigkeiten. sie ist nun mal so und hat meine konsequenzen zu spüren bekommen. ich ließ sie gehen und ob sie wieder kommt, das liegt an ihr.
Und da wird's nun ja eigentlich ganz schön brutal. Ich kappe durch mein "Verzeihen" die Verbindung, drehe also eigentlich dem anderen den Rücken zu, isoliere ihn, lasse ihn im Regen stehen, sage eigentlich, verpiss dich! Oder nicht?
Seine Sache, klar, geht mich nichts mehr an.
nein...du gewährst dem ganzen erstmal einen freien raum. wenn die zeit reif ist dann kann er sich neu füllen. wie oben es liegt an meine oma ob sie zurück kommen möchte. und dann werd ich sehen wie ich diesen leeren raum neu füllen kann. hat sie immer noch ihre erwartungen an mich wie ich in ihren augen funktionieren soll wovon sie abhängig macht ob sie mich liebt oder nicht, dann kann ich sagen oma: so und so....
sie kann mir ihre wünsche mitteilen, wir können drüber reden und einen weg finden womit es uns beiden gut geht. gibt es keinen dann kann man wenigstens höflich distanziert miteinander umgehen ohne den anderen zu ignorieren, zu schneiden ect...
Die Frage ist vielleicht, wann ist es kein Deal, wann doch, wo beginnt sowas?
Wäre sowas wie gegenseitige völlige Freiheit die Alternative, doch nicht?
was versteht jemand unter völlige freiheit? freiheit in meinem wesen ja...wenn es um das zusammen wohnen z.b. geht da sollte es gegenseitige absprachen schon geben. weil auch ein alltag will organisiert sein wenn z.b. beide arbeiten gehen.
Oder nochmal anders, Wann wäre es eben eine Art Tauschhandel, wann wäre es eher symbiotisch?
tauschhandel in einer beziehung
was stellst du dir darunter vor?
Berechtigte Frage. Und doch oft genug so Realität. Die dann zu verändern versucht wird, ansatt zu akzeptieren, dass eben doch was Grundlegendes nicht so ganz zu passen scheint.
und das sollte man sich anschauen
Somit hätte also das eigene Wesen, somit auch sowas wie die eigene Wahrhaftigkeit und deren Ausdruck Vorrang auch vor dem Partner, der Liebe? Darauf wollte ich hinaus.
liebe ist doch den anderen so anzunehmen wie er ist oder? wenn ich das nicht kann dann frage ich mich...ist es überhaupt der passende? ich muß mir ja nicht alles gefallen lassen. ich kann meinen partner aber darauf hin weisen das sich ein verhalten an ihm verändert hat usw...das heißt man muß ja auch immer wieder mal in einer beziehung reflektieren weil alltag ja auch ein schleichender aufresser werden kann
Lasse ich so stehen. Danke!