Vor der Reformation und somit auch vor dem Calvinismus gab es bereits Kapitalismus.Man hat ihn damals nur nicht als solchen erkannt und benannt und vorallem war er anders als der heutige Kapitalismus.
wo du vorher im Prinzip genau diese selbe heilige Schrift bemühst in deiner Aussage
Gehörst du etwa zu der Art von Menschen die sich die Dinge passend für ihr Konzept machen bzw. nur die Dinge sich herraussuchen die ihrem Konzept entsprechen?
Es mag kapitalistische Formen, noch vor Calvin gegeben haben. Aber für mich, ist dieses streben nach Macht und nach Geld ein Ausdruck der Krankheit, die unsere Gesellschaft befallen hat. Diese Krankheit ist vor allem durch unsere Religionen entstanden, Religionen, die sagen, dass der Mensch ein Sünder, das er minderwertig wäre und er sich, die Liebe Gottes erst verdienen müsse, bevor er etwas wert wäre. Diese Krankheit kannten viele Ureinwohner nicht im geringsten, da sie ein gesundes Verhältnis zum z.B. großen Manitu und zu sich selbst hatten. Die Indianer verstanden dieses Konzept des sündigen Menschen nicht im geringsten, genausowenig, wie sie verstanden, was Eigentum ist. Nur aus diesem Grund, wird in unseren Gesellschaften so hart um Ruhm und Reichtum gekämpft, weil wir auf eine Lüge hereingefallen sind und vor allem auf ein falsches Gottesbild, eines Gottes, der eifersüchtig und rachsüchtig wäre.
Die Liebe zum Besitz ist eine Krankheit, an der die Weißen alle leiden, wie es Sitting Bull einmal ausdrückte. Wir haben diese Krankheit, weil wir daran glauben, nur durch Besitz, nur durch das Ansammeln von Dingen Größe erreichen zu können.
Die Choctaws und Chickasaws waren frei vom Ehrgeiz, Reichtum zu erwerben, Land zu besitzen oder nach persönlicher Macht zu trachten. Klassenunterschiede gab es fast keine. Die beiden Nationen zeichneten sich durch ein strenges Gefühl für Stammessolidarität aus. Da die Administration über kein Eigentum verfügte, konnte sie nicht zur anonymen Macht und zur Bürde für den Bürger werden. Durch das Plebiszitsystem blieb dem Volk die volle Souveränität erhalten. Dank dieser Idealvoraussetzungen bildete sich allmählich eine Atmosphäre der Harmonie, in der Auseinandersetzungen die große Ausnahme waren. Mord und Totschlag galten als krankhafte Abweichung vom Normalen; kriminellen Gewaltakten versuchte man durch psychologische Behandlung beizukommen. Toleranz, Gastfreundschaft und Gerechtigkeitssinn nahmen einen wichtigen Platz in dieser Gesellschaftsform ein, die Freiheitsdrang und Ordnung ideal miteinander vertäute.
Und hier noch ein weiteres Beispiel aus dem Geoheft, die Nummer der Ausgabe muss ich erst noch einmal nachschauen.
Es handelt sich um ein kleines Volk, das von unserer Zivilisation bis zum Jahre 1977 absolut unbeeinflusst geblieben ist: Die Ibatan auf der Pazifikinsel Babuyan.
Die Ibatan lebten völlig abgeschnitten von der Welt bis 1977 ein Missionar auf die Insel kam und glaubte, sie missionieren zu müssen. Die Folgen waren gravierend, wie die folgende GEO-Reportage berichtet: Seither gehören Wasserpumpen, Schulbücher und nun auch CNN zu ihrem Alltag und Neid, Eigensinn und Zukunftsangst. Viele auf Babuyan erinnern sich noch an die Vorzeit, als es kein privates Eigentum auf der Insel gab und keine Jeder-für-sich-Mentalität, als keiner von ihnen wusste, dass die Ibatan arm waren inmitten einer Welt unermesslichen Reichtums. Die Geschichte der Ibatan auf Babuyan beginnt im Jahre 1860, als ihre malaiisch-polynesischen Vorfahren in einem Unwetter vom Kurs abkommen und mit ihrem Auslegerboot einen am Horizont aufragenden, 1.180 Meter hohen Vulkan ansteuern ... Und sie finden Überbleibsel von Bauren und Graburnen mit Knochen und Artefakten. Daraus entwickeln die Ibatan ihren eigenen Mystizismus: Die Insel, so glauben sie, werde von einer Gemeinschaft von Erdgeistern beherrscht, von weisen, aber unsichtbaren Bewohnern ... Und aus dieser Vorstellung wächst eine Religion, deren rituelle Gaben, schamanische Heilmittel und Bestattungsriten stets am Ideal von machitonos, dem Wort der Ibatan für Gleichgewicht oder Harmonie, ausgerichtet ist ... Eine eigene Sprache entwickelt sich, die mehrere Namen für jeden der sechs wichtigsten Winde kennt und nuancierte Bezeichnungen für Hunderte verschiedener Pflanzen,
aber kein Wort für Krieg, Neid oder Eifersucht, für kaufen, verkaufen oder besitzen.
Und ich sage es noch einmal, ich zitiere Jesus nur indem Zusammenhang, wenn andere ihn als Argument für ihre Darstellungen nutzen. Innerhalb dieses Kontextes zitiere ich ihn zurück. Ich halte vom Alten Testament genauso wenig wie vom neuen, und ich brauche keinen Jesus, um für mich selbst sprechen zu können. Um es anders auszudrücken, es ist mir wurscht, ob er jemals gelebt hat oder nicht.