Hi Friedvoll, ich glaube, dieses Posting meinst Du.
Ich meine damit, dass, wenn wir ja alle Schöpfer unserer eigenen Realität sind, die "anderen" ja auch ihre eigene Realität erschaffen. Es also Faktoren gibt, die "unsere Realität" beeinflussen. Also sind wir nicht nur Schöpfer, sondern Mitwirker.
Und das macht einen Unterschied - hier ein (konstruiertes) Beispiel:
Meine Realität ist es Deiner Meinung nach, missioniert zu werden

Bei Hunderten von Usern, die auch Deine Ansichten des Konstruktivismus vertreten, fühle ich mich nicht belehrt.
Bei Dir schon - ergo--> Es gibt dafür immer einen zweiten, dessen Realität die meinige triggert.
Welche Realität ist dann die "richtige" - die Realität (die häufige), dass ich mir nicht belehrt vorkomme oder die Realität (die mit Dir zusammenhängt), dass ich das Gefühl bekomme, geschulmeistert zu werden?
Das meinte ich damit - es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Es gibt nicht nur DIE Erwartungshaltung. Sonst würden alle Erfahrungen gleich ablaufen.
Umgesetzt auf das Beispiel des Threads, um nicht offtopic zu werden: Es gibt (jetzt vom Standpunkt der Frau aus gesehen) Männer, die ein Nein ohne Weiteres akzeptieren, wenn man nur schief blinzelt..

(Die Mehrheit, wie bei meinem Beispiel). Es gibt/gab aber auch Männer in meinem Leben, die das eben nicht akzeptiert haben.
Und ich habe festgestellt, dass ich natürlich AUCH einen Anteil dabei habe - aber hätte ich die Erwartungshaltung, so wie Du schreibst, dass diese Angst in mir diese Dinge anziehen würde, so gäbe es NUR Männer, die so sind und nicht vereinzelt welche.
In Prozenten: Bei 99% der Männer war alles ok, bei 1% nicht. Das würde (wenn ich Dich richtig verstanden habe) bedeuten, dass 99% meiner Erwartungshaltung positiv war und 1% negativ, d.h. mit Angst, mir würde das passieren. Wie würdest Du das jetzt bezeichnen, wenn Du meinst, meine Erwartungshaltung erschaffe die Realität, wenn sie zu 99% positiv war?
Liebe Grüße
Reinfried
Ich sag mal zum zweiten Absatz zuerst etwas. Ok, bei mir kam bei Dir der Gedanke auf, missioniert zu werden. Warum, wenn es doch gar nicht meine Absicht war und ich auch nichts in der Richtung geäußert hab? Dann hat mein sehr komprimierter Text anscheinend in Dir den Gedanken hervorgerufen, schulgemeistert zu werden.

Ich werd versuchen, mich etwas gedehnter auszudrücken, damit Du nicht wieder diesen Gedanken bekommst. Meine Ansicht ist nicht Konstruktivismus. Ich weiß nicht, was Du alles unter diesem Begriff verstehst. Doch darüber möcht ich mich jetzt nicht mit Dir austauschen.
Zum ersten Absatz: Meine Sichtweise: Die Gedanken von zweien beeinflussen einander im Denken, sprich im Re agieren. Reagieren kommt aus dem Verstand, - man agiert eine Handlung nochmal (re) aus. Ist man im Verstand, wird man durch sein Gegenüber gehandelt, wie auch durch seine übrige Umwelt. Man re agiert den Erwartungen des/der anderen entsprechend (bewusst oder unbewusst). Und diesen eigenen Gedanken gemäß erschafft man sich dann seine Realität.
Es sei denn man ruht in seinem Herzen und ist bei seiner Wahrheit. Dann ist man nicht auf der mental-emotionalen Ebene und kann somit auch nicht beeinflusst, gahandelt, werden. Man ist dann ausschließlich Spieler und wird nicht mehr gespielt. Der Meister spielt seine Umwelt und wird nicht mehr gespielt. Er ist frei von den anderen. Er spielt seine Umwelt durch Mitgefühl und Liebe. Er wandelt sie. Das kannst Du selbst ausprobieren. Wenn Du jemandem mit Mitgefühl und Liebe

gegenüberstrittst, harmonisierst Du ihn.
Ein Beispiel, um das gespielt werden vielleicht besser nachvollziehen zu können: geh unter die Leute und erwarte ganz bewusst Ablehnung Dir gegenüber und Du wirst eher Ablehnung erhalten, als wenn Du ihnen zb neutral gegenübertrittst oder Zuneigung erwartest. Das kann jeder für sich selbst ausprobieren. Dies funktioniert natürlich nur mit Menschen, die im Verstand sind in dem Moment. Ist jemand in seinem Herzen, dann kannst Du ihn nicht spielen. Und dabei ist natürlich klar, alles wo man andere beeinflusst in negativem Sinn, also nicht mit Liebe, kommt auf einen negativ zurück. Bei diesem Beispiel ist es Ablehnung, die auf einen zurückkommt.
Zum Rest Deines Beitrags: Dies ist genau das, worum es geht, wenn man von seinem Gegenüber richtig verstanden werden will. Man wird also richtig verstanden, nur versteht man sich selbst nicht.

Man ist über die eigene innere Realität nicht voll im "Bilde". Die vielen unbewussten oder fast unbewussten Gedanken im Augenblick, die vorbeihuschen, erschaffen den Augenblick, die Erfahrung, ebenso, wie die bewussten Gedanken und Worte und Handlungen. Da man sich diesen "leisen Gedanken" nur ganz wage, wenn überhaupt bewusst ist, kommt es einem so vor, als wolle man etwas anderes, was man ja auch
an der Oberfläche tatsächlich will. Doch darunter sind die leisen Gedanken, die man hat. Und man kann wohl sagen, dass man dieses ebenfalls will - wenn auch unbewusst. Mit mehr Sensibilität für sich selbst kann man sich allerdings unbewusstes an die Oberfläche holen.

Schulmeisterei? Nein, meine liebevolle Erklärung für diese Dinge aus meiner Sicht.
Zu Deiner Frage würd ich sagen, dass Du bei diesen 99% keine Angsthaltung hattest. Weder bewusst noch unbewusst. Zumindest war das bewusste Positive von der Gefühlsintensität das Überwiegende in dem Moment. Es mag nicht so aussehen im ersten Moment, doch wenn man im Verstand ist, anstatt bei sich selbst in seinem Herzen und seiner Authenzität, eröffnet man der Umwelt Tür und Tor, um gedanklich gehandelt/beeinflusst zu werden.
Oder würdest Du sagen, dass man beeinflusst werden kann, während man in seiner Wahrheit verankert ist und diese liebevoll lebt? Und wenn Du in dieser Haltung erwartest, dass ein Mann es akzeptiert, meinst Du nicht, dass
jeder Mann es akzeptieren wird? Allein weil Du ihn mit Liebe augenblicklich auf seine Herzensebene bringst? Wie ein Meister.
Liebe Grüße
Friedvoll