Was ist der Sinn Deines Lebens?

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Die Suche nach dem Sinn des Lebens ist wieder sowas typisch menschliches.

Ich denke einen direkten Sinn hat das Leben nicht, was aber nicht bedeutet, dass unser Leben sinnlos ist.
Jede Begegnung mit uns bringt bestimmte Menschen weiter in ihrem Leben und dadurch, dass wir die Gabe haben mit Sinn und Verstand zu handeln (auch wenn nicht jeder diese Gabe nutzt...) können wir so viel Gutes bewirken!

Ich persönlich habe meinem Leben keinen bestimmten Sinn zugeschrieben, bin auch nicht auf der Suche danach. Für mich persönlich ist es wichtig jeden Tag zu nutzen, so oft wir möglich zu lächeln und anderen Gutes zu tun. So einfach ist das.
 
Was statt der Götter als Sinn gekommen ist? Eine ganze Unmenge von Dingen. Z.B. Materialismus, Realismus, Egoismus, Wettbewerb, Sport, Kreativität, Naturzuwendung, Gesundheit usw.usf.

Ansonnsten ist der Sinn einfach Bedürfniserfüllung jeder Art, z.B. seine Gene weiter zu vererben.

Und dennoch, es bleiben immer noch genug Menschen übrig, denen es wichtig ist, mit einer guten Annahme oder mit mehren vernünftigen Antworten bezüglich eines besseren Sinns zu leben. Und diese Menschen sind es, die gerne philosophieren, die gerne über geistige Zusammenhänge unter den Menschen nachdenken. Das gewöhnliche Nachdenken ist aber eine Lebenssinngebung, die sich noch immer mit den realen Lebenserscheinungen befasst.

Und nicht zuletzt gibt es ja doch eine Unzahl von Menschen, denen Religion mit allen ihren Aussagen den Sinn des Lebens erschließt. Da heißt es sicherlich in bestimmter Form: Der Glaube ist der Sinn des Lebens. Weiters heißt es hier: Nur der Inhalt deines Glaubens erfüllt dir den Sinn des Lebens.

Mit "Unmenge" deutest du vorsichtig die aufgezählten Dinge als etwas, sagen wir, Überflüssiges an. Das bestätigt sich am Ende deiner Ausführung, wo zwar auch von einem "un" in "Unzahl" gesprochen wird, aber doch eher im positiven Sinne, wo du zur Sprache kommst, was du als "Glaube" siehst.
Deine Rede wirkt so, als ob da etwas von früher noch hinübergerettet worden sei, das nun im Kontrast zu den aufgeführten Unmengen steht.
Eine der "Unmengen" ist deiner Ansicht nach der Egoismus als ein Zeichen heutiger Zeit. Da muss nun gefragt werden, ob es denn zur Zeit der Götter den Egoismus nicht gegeben hat. Und wenn dem so ist, was hat es denn stattdessen gegeben?
 
Da muss nun gefragt werden, ob es denn zur Zeit der Götter den Egoismus nicht gegeben hat. Und wenn dem so ist, was hat es denn stattdessen gegeben?
Soweit überliefert, hatten die Götter nur ihre Stellung im Sinn. Das war der vorbildhafte Götteregoismus, der nicht für gewöhnliche Menschen galt, denn die lebten in Sippengesinnung, ohne entwickelten und besonderen Ehrgeiz.

In frühester Zeit gab es höchstens eine obere Priesterschicht. In der Folge gingen aus ihr die hohen Priester-Richter und später die Herrscher, Pharaonen, Könige, Kaiser hervor. Nicht nur für die waren die Menschen der Völker reine Arbeitstiere oder Sklaven, egal ob beim Pyramidenbau oder bei den Prachtbauten der Römer. Es war ziemlich leicht, denn diese Menschen kannten so gut wie keine Individualtität, sondern nur eine Sippenzugehörigkeit. Alles war "Wir".

Ich habe einmal eine Fernsehsendung über irgendwelche afrikanischen Ureinwohner gesehen, wo betont wurde, dass es die Wörter für Besitz, Raub und Diebstahl in deren Sprache gar nicht gab.

Das sich rücksichtslose Ausleben der Herrschenden in Kriegen und Eroberungen war eher eine psychische Berauschung, ebenso die Blutrünstigkeit der römischen Kaiser. Ein individualisierter Egoismus im heutigen Sinn war das eher nicht.
 
diese Menschen kannten so gut wie keine Individualtität, sondern nur eine Sippenzugehörigkeit. Alles war "Wir".
So etwa würde ich mich auch ausdrücken. Dem Fehlen der Individualität steht ihrer Entwicklung entgegen. In unserer Kultur lässt sich im einzelnen Menschen gut beobachten, wie er sich von einer Gruppenbindung mehr oder weniger unabhängig macht. Das Mittel dazu ist der Egoismus. Der Mensch muss egoistisch sein, um sich abkapseln zu können.
Das lässt sich auf die Menschheitsentwicklung vergleichend übertragen. Das frühere Wir-Gefühl wird allmählich durch den Egoismus abgelöst. - Aber ist es beim Egoismus geblieben? Haben der einzelne Mensch und die Menschheit eine weitere Stufe der Entwicklung zu bieten, die über den Egoismus hinausgeht?
 
Aber ist es beim Egoismus geblieben? Haben der einzelne Mensch und die Menschheit eine weitere Stufe der Entwicklung zu bieten, die über den Egoismus hinausgeht?

Ich glaube zu wissen, daß das Ego, das ICH, das gewaltige Tor ist, welches uns den Weg zum "Himmel" versperrt. Das Bewusstsein ist der Schlüssel dazu.
Das Ego ist wie ein Pilz, der nur zu sehen ist, wenn er der Fruchtkörper aus dem Baum ragt, aber in Wirklichkeit schon den ganzen Stamm befallen hat.
In manchen Religonen wird des Ego als der Teufel bezeichnet. Das Ego ist die größte, weil einzige Herausforderung im Leben.
So lange das Ego wirkt WOLLEN und TUN wir, ist es überwunden SIND wir.
Der Sinn des Lebens ist es, das Ego zu überwinden. Es ist die einzige Möglichkeit absolute Einheit zu erfahren. Das Ego macht uns zum ICH und es somit unmöglich eins zu sein.
Eigentlich ist alles total einfach und logisch, aber so schwierig in Worte zu fassen... :)

Ein absolut genialer Film: "Revolver"
Ein (für mich/mein Ego) interessanteste Buch bisher: Jeff Foster "Eine aussergewöhnliche Abwesenheit"

Update: Interview mit Jeff Foster - "ich" bin gerade "zufällig" darüber gestolpert:
https://www.sein.de/kein-buddha-ist-jemals-erwacht/
 
Solis schrieb:
Das lässt sich auf die Menschheitsentwicklung vergleichend übertragen. Das frühere Wir-Gefühl wird allmählich durch den Egoismus abgelöst. - Aber ist es beim Egoismus geblieben?
Manche (viele) Menschen sind im Egoismus stecken geblieben, haben ihn (und tun dies immer noch) zur Egozentrik aufgebläht (Wegwerf- und Ellbogengesellschaft etc.).

Solis schrieb:
Haben der einzelne Mensch und die Menschheit eine weitere Stufe der Entwicklung zu bieten, die über den Egoismus hinausgeht?

Ja, gibt es - sofern man sich darauf einlassen will. Indem man seine Kapsel nach und nach aufbricht und wieder ein Wir-Gefühl entwickelt. Ich gehe nicht mit der Meinung konform, Wir-Gefühl wäre für eine Individualität hinderlich. Die Individualität besteht, gleichzeitig ist auch ein Wir-Gefühl vorhanden, d.h. der Nächste (Mensch, Natur) wichtig. Es ist eine neue, "höhere" Qualität. Beispiele für eingekapselten und aufgebrochenen Egoismus gibts zuhauf.
 
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