Was genau ist Empathie

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Das Geheimnis einer Partnerschaft liegt darin, sich in ihr entfalten und erweitern zu können. Es gibt deshalb viele Gründe, Bedürfnisse und Sehnsüchte – die zu einer Partnerschaft motivieren können. Deshalb wäre ich da in Sachen Empathie, mit den Projektionen über die Geschlechter sehr vorsichtig.

Besteht da nicht die Gefahr, dass ich damit meine eigenen Sehnsüchte usw. auf das andere Geschlecht projiziere und in die Seelenwelt des Gegenübers erst gar nicht nicht mehr eintauchen möchte? Was passiert aber, wenn es dann zur Ernüchterung kommt, dass diese Projektion mit der Persönlichkeit nicht übereinstimmt?

Etwas, das auch häufig in der Arbeitswelt vorkommt, indem man sich von Reputationen und Diplome blenden lässt und nach einiger Zeit feststellen muss, dass es da menschliche Defizite gibt.


Merlin
 
Ich denke , wir waren aber schon beim Thema , denn gerade in der Mann/Frau Beziehung ist ein sehr weites Feld um Empathie zu üben bzw , zu erweitern...
Ja das ist schon ein interessanter Aspekt, den wandervogel da reingebracht hat.
Nämlich die Frage, ist Empathie für mich beim eigenen Geschlechtsgegenüber einfacher, oder schwieriger, als beim anderen Geschlecht und hat meine sexuelle Orientierung damit zu tun?

Ich könnte mir vorstellen, dass man seinen Partner/In sehr gut kennt und durchschaut, aber dass auch wie Druide es anspricht ne ganze Menge an Barrieren vorliegen, die mit (un/befriedigten) Bedürfnissen und anderes zu tun haben.

Mir fällt es mit Frauen leichter, da ich mich eher zu Frauen als zu Männern hingezogen fühle. Aber es gibt auch einige Männer, bei denen es schon funktioniert hat.

LGInti
 
Ja das ist schon ein interessanter Aspekt, den wandervogel da reingebracht hat.
Nämlich die Frage, ist Empathie für mich beim eigenen Geschlechtsgegenüber einfacher, oder schwieriger, als beim anderen Geschlecht und hat meine sexuelle Orientierung damit zu tun?

Ich könnte mir vorstellen, dass man seinen Partner/In sehr gut kennt und durchschaut, aber dass auch wie Druide es anspricht ne ganze Menge an Barrieren vorliegen, die mit (un/befriedigten) Bedürfnissen und anderes zu tun haben.

Mir fällt es mit Frauen leichter, da ich mich eher zu Frauen als zu Männern hingezogen fühle. Aber es gibt auch einige Männer, bei denen es schon funktioniert hat.

LGInti
Ja , ich bin auch hetero und höre , fühle ein , genauer bei Männern , vielleicht weil es beim Gleichgeschlecht nicht so einfach ist , nicht auch ein wenig von sich aus zu gehen .
um gut zu empfangen muss man sich selbst rausschalten können m. E. nach.
 
um gut zu empfangen muss man sich selbst rausschalten können m. E. nach.
Das ganz sicher, je mehr eigene Baustellen ich habe, desto stärker bin ich mit denen beschäftigt, als dass ich mich enstpannt der Empathie widmen kann.

Was die genderthematik angeht hab ich mich mal gefragt, warum mir das mit den eigenen Geschlechtsgenosen schwerer fällt. Und ich könnte mir denken es liegt entweder an gewissen, als männlich geltenden Eigenschaften, wie z.B. Männer zeigen keine Gefühle, sind cool und zeigen keine Schwächen.

Aber es kann auch daran liegen, dass sich Hetero-Männer scheuen, anderen Männern gegenüber Gefühle zu zeigen, die sie Frauen gegenüber schon zeigen würden (z.B. um nicht als schwul zu gelten)? Als meine Kinder noch klein waren, war es schwierig selbst mit andern Vätern Kinderthemen zu besprechen.

LGInti
 
um gut zu empfangen muss man sich selbst rausschalten können m. E. nach.
Ja, aber m.E.n. muss man "es" vorher mindestens einmal gefühlt haben. Insofern geht das mit gleichgeschlechtlichen Menschen sogar noch eher.
Wenn man denkt, es ginge mit Männern leichter, dann stellt sich doch eher die Frage nach einer Erwartungshaltung? Ich kenne sehr viele Frauen, die in Anwesenheit eines Mannes einfach anders sind als unter Frauen. Deshalb wäre ich auch für getrennte Lernklassen in naturwiss. Fächern. Das würde Mädchen so gut tun.
Und... Jungs sollten auch nicht mit Mädchen zusammen turnen müssen. Ein Cousin von mir ist Balletttänzer geworden, er hatte seine Kinderzeit über mit dummen Kommentaren zu tun. Unter 4 Augen sagten die Jungs ihm dann, dass sie das ja eeeigentlich ganz cool fänden, aber die Mädels... (da wollte sie Eindruck schinden).
 
Ich habe eine Freundin seit Kindertagen wo es kein Tabu Thema gibt. Wir sind uns sehr ähnlich, wir tragen den selben Namen, sind gleich alt, Statur und Aussehen auch sehr ähnlich. Lebensgeschichte mit Partnern, Kindern.....überall parallelen.
Mein männlicher Vertrauter ist der empathischste und feinfühligste Mensch der mir je begegnet ist.
 
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Kurz gesagt heißt es ja: Ich kann spüren, wie sich der andere fühlt. Ich nehme den anderen so wahr wie er sich fühlt.

Ist dies ein Wahrnehmungssinn, der unabhängig von den 5 physischen Sinnen existiert, oder liefern mir die 5 Sinne die Daten, die ich dann umsetze, also interpretiere?

Ein objektiver Wissenschaftler würde doch sagen, ich nehme mit meinen 5 Sinnen den Gegenüber wahr und interpretiere das. Ich erkenne die Mimik, die Gestik, die Körperspannung, Körperhaltung, Hautfarbe, ob er schwitzt etc. etc. und auch beim zuhören kann ich nicht nur den Inhalt des Gesagten hören, sondern da höre ich auch, ob sich die Tonhöhe verändert, er schneller oder langsamer redet, Dinge betont, ob er stockt etc.etc. und zusammenkommende Wahrnehmungen wie z.B. dass ihm die Tränen bei bestimmten Themen kommen. All das interpretiere ich aufgrund meiner eigenen Erfahrungen und weiß dann dieser Mensch hat Demütigungen erfahren, oder Erniedrigung, Beleidigung etc. etc. Dies widerum löst dann bei mir Reaktionen aus, die denen gleichen, die der andere zeigt.

Wenn ich das so betrachte würde alle Empathie einfach nur auf einer guten Beobachtungsgabe beruhen plus exakter Interpretationsgabe aufgrund eigener umfangreicher Erlebnisse (hier müsste ich alle Emotionen durch eigene Erfahrung kennen, um sie bei anderen bestimmen zu können). Das würde heißen, dass das alles nur in mir passiert. Ein Argument, das dafür spricht ist z.B. die Tatsache, dass viele Empathen auch so reagieren, wenn sie Szenen aus einem Film anschauen, also gar kein direkter Gegenüber vorhanden ist

Ich selber neige dazu, anzunehmen, dass ich tatsächlich den Gegenüber wahrnehmen/spüren kann, im esoterischen Rahmen würde man da von "morphogenetischem Feld" sprechen. Aber wie kann man dies erkennen, und vielleicht auch abgrenzen von "nur im mir stattfindenen Zuständen"?

Wenn ich mich z.B. in Umfelder begebe, die sehr stark emotional aufgeladen sind, wie z.B. in der Fan-Kurve eines Fussballstadions, oder aber im religiösen Rahmen in Taize oder bei einem Voodoo-Ritual. Ganz sicher kann ich mich distanzieren, aber dann gehöre ich nicht mehr dazu - kann ich denn im Geschehen sein, mich identifizieren aber mich außerhalb des emotionalen Strudels befinden? Hier kommt das Thema "Hingabe" dazu, wenn ich mich hingebe, bin ich einfach voll drin und ich schwimme mit, egal wos langgeht. Was gebe ich auf, wenn ich mich hingebe?

Ich kenne einen Zustand, bei dem ich mich total anderen Menschen verbunden fühle - ich bezeichne das als "die Seele des anderen berühren". Was ist das? Ist das nur ein narzistisches Gefühl von einer Einheit, die nie erreichbar ist? Oder spüre ich da wirklich mit einem innern Sinn den inneren Sinn des Gegenübers? Es fühlt sich genau so an. Manchmal spüren die anderen Menschen das auch, manchmal spüren sie es nicht, oder sind verwirrt. Es passiert auch recht selten, da es etwas Übung und auch ein "Einlassen können" und ein "Einlassen wollen" voraussetzt.

Was sagt ihr dazu?

LGInti
Das Thema ist ein großes Thema und beschäftigt mich sehr.

die Frage danach, inwiefern ich aus meiner eigenen Vorstellung urteile, bezüglich dessen was nun mein gegenüber empfinden mag, rückt schon sehr in den Vordergrund.
es wird sich vorgestellt, wie oder was der andere fühlt
ob das wirklich so ist, ist nochmal ein anderes Ding.

Ich habe schon des öfteren beobachten können, das menschen nur glauben, "besonders viel Mitgefühl" zu haben
aber in Wirklichkeit sehr auf sich bezogen sind.

Auch habe ich beobachten können, das man erst nachdem man sich in ähnlicher Situation befand, sich auch entsprechend einfühlen konnte....und natürlich stellt sich de Frage ob das der einzige Weg ist um sowas wie Mitgefühl zu entwickeln.

Empathie ist ja übersetzt Mitgefühl und aus meiner Sicht betrachtet ist es ein Sinn, welcher sich in natürlicherweise entwickelt solange er nicht in seiner Entwicklung gestört wird
 
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