Joey
Sehr aktives Mitglied
Kann man so sehen. Der Schluss ist aber m.E. nicht zwingend.
Doch. Sie haben jede Chance, darzustellen, wie sie es konkret meinen. Wenn sie das nicht nutzen und weitere nur drauf rumreiten, dass sie ja nicht Klartext reden können, und dass ihr Klartext außerhalb der grenzen des sagbaren wäre, gibt es rein gar nichts, was drauf hindeutet, dass sie nicht meinen, was sie andeuten.
Ich halte es für möglich, nicht klar sagen zu können, was man meint, ohne "Böses" im Schilde zu führen.
Je mehr Gelegenheit man verstreichen lässt auch bei Nachfragen oder Kritik genauer, konkreter und differenzierter zu erklären, was man meint und was nicht, desto unwahrscheinlicher wird das. Und die AfD hatte dazu bereits sehr viel Gelegenheit und wird auch weiter Gelegenheiten dazu haben, die sie wahrscheinlich ungenutzt lassen werden. So lange sie das so lassen, kann man davon ausgehen, dass sie es so meinen, wie es sich eben darstellt.
Ich trete beispielsweise auch für Klimaschutz ein - also dafür, dass wir den aktuellen Klimawandel so weit wie es eben möglich ist, zu bremsen und schlussnendlich zu begrenzen. Das 1,5°-Ziel ist leider nicht mehr erreichbar, aber trotzdem ist jedes Zehntel-Grad um das wir den Klimawandel beschränken können, weiter wertvoll.
Nun gibt es Klimaschutz-Gegner - insbesondere auch in der AfD - die mir dann vorwerfen: "Du wünschst Dir also die deindustrialisierte, sozieliastische, vegane Öko-Diktatur." Und der Vorwurf wäre durchaus auch naheliegend, wenn ich dahingehend und darüber nur jammern würde, dass mein Klartext ja außerhalb der Grenzen des sagbaren wäre. Stattdessen kann ich ganz einfach erklären, dass ich mir der Komplexität und Ambiguität der Lage sehr bewusst bin und bestenfalls auch erklären, wie ich mir einen guten Klimaschutz vorstelle, der nicht auf die besagte Ökodiktatur hinauslaufen würde.
Nein. die AfD weiß genau, was sie wollen, und dass es z.B. die UN-Menschenrechte mit Füßen treten würde. Anstelle darüber mal wirklich nachzudenken und evtl. gute Vorschläge machen, wie sie vorgehen wollen würden, ohne dass das passiert, stellen sie sich selbst lieber als Opfer dar, was sie nicht sein bräuchten, wenn sie nur ein paar Fragen konkret und nachvollziehbar beantworten könnten und würden.
Nur sollte man dann keine Partei gründen m.E.
Die Partei hat (leider) viele Funktionäre, Mitglieder und Anhänger. Darunter sollte doch sicher jemand zu finden sein, der dann ggf. nachvollziehbar erklären kann, wie es gemeint ist, wenn es tatsächlich doch nicht so schlimm und damit immernoch innerhalb der Grenzen des sagbaren wäre.