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Faydit
Guest
Der biblische Jesus sagte , er sei von dieser Welt und nicht von dieser Welt ...
Da denke ich , er sagte auch : folgt mir nach ... das dies auch erstrebenswert sei
Von dieser Welt und nicht von dieser Welt klingt nach einer schönen Sache.
Auf den ersten Blick.
Kann es wohl auch mitunter sein, mitunter aber auch das Gegenteil.
Etwas nicht von dieser Welt hat es meiner Erfahrung nach üblicherweise ziemlich schwer, zunächst einmal tatsächlich das zu bleiben, was es ist, sich nicht in dieser Welt in etwas ganz anderes notgedrungen zu verwandeln.
Bleibt es aber das, was es ist, so dürfte genau das eine Menge Probleme erschaffen, vor allem welche mit Menschen, mit anderen Menschen und dem, was sie üblicherweise tun.
Ganz einfach deswegen, weil anscheinend in, sagen wir einmal, diesen beiden Welten, vermutlich ist's noch weitaus komplexer, ganz andere Spielregeln zu gelten scheinen.
Die nicht von dieser Welt werden hier nicht oder nur bedingt funktionieren, womit das, was nicht von dieser Welt ist, sich an diese Welt und ihre Spielregeln anpassen müsste, wodurch es sich aber selbst in etwas anderes verändert, oder es bleibt, was es ist, zieht sozusagen mehr oder weniger freiwillig die Arschkarte, und scheitert, zerbricht in und an dieser Welt. Alles andere scheint hier eher eine rare Ausnahme zu sein.
Jesus wurde ja auch gekreuzigt, von denen die ihn kurz zuvor bejubelt hatten. Buddha starb an einer Fischvergiftung, an einer Mahlzeit, die ihm sein Lieblingsjünger zubereitet hatte.
Das ist die Welt hier. Wenn etwas schiefgehen kann, dann tut es das auch. Meistens.
Inzwischen gibt es nicht einen Jesus, sondern unzählige, eine katholischen, protestantischen, einen biblischen, einen, oder eigentlich jede Menge unterschiedliche der Apokryphen, einen islamischen, einen kabbalistischen, einen gnostischen, einen orthodoxen, jede Menge alternativer post-68er Jesi, noch mehr esoterische Jesi,... Und davon noch jede Menge Varianten.
Leider kann niemand den wirklichen Jesus fragen, aber möglicherweise habe all die privaten, subjektiven Heiligenbilder im Kopf mit der Person, dem Menschen selbst ebensowenig zu tun, wie eine Bühnenfigur, ein Popstar mit der realen, normalen Person dahinter.
Was ist die Rolle, die Maske, die Show, was ist, war echt?
Menschen neigen dazu, die Illusion für bare Münze zu halten, an Echten allerdings sind sie eher weniger interessiert. Erst recht nicht in dieser Zeit.
Zum Thema nachfolgen:
Es gibt ja nicht wenige, sondern jede Menge christlicher Märtyrer, die jesus nachgefolgt sind, oder zumindest aus ihrer Warte, glauben, das zu tun, tun zu müssen.
Meines Wissen nach ist allerdings keiner von ihnen jemals von den Toten wiederauferstanden. Was natürlich eventuell ein paar Fragen aufwerfen könnte.
Und eine Antwort erfordern würde: Willst Du sterben? Und was erwartet sich jemand anscheinend als Belohnung dafür?
Womit wir bei der vielleicht viel grundsätzlicheren Frage wären:
Aus welchen tatsächlichen Beweggrund will jemand Jesus nachfolgen?
Was wäre die tatsächliche Motivation, was wird damit bezweckt, oder was nicht?
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Wie schaut dies gelebt aus und welchen Weg erfordert dies zu erreichen , oder ist es unmöglich
wie Jesus zu sein ?
Geht's Dir darum, wie Jesus sein zu wollen, Wunder zu wirken oder sowas, gekreuzigt zu werden,... was auch immer, oder geht's Dir darum, etwas nicht von dieser Welt und ein reales Leben in dieser Welt hier miteinander nach Möglichkeit in Einklang bringen zu können?
Was beides nicht notwendigerweise miteinander identisch sein muss.
Was hättest Du davon, wenn Du - nehmen wir das mal an - wie Jesus wärst? Was erwartest Du Dir davon?
Edward Young schrieb vor bereits etwas längerer Zeit: "Wir werden als Originale geboren, und sterben als Kopien!"
Die Frage wäre also vielleicht, warum möchte jemand eine schlechte Kopie von jemandem anderen sein, auch wenn natürlich gerade die digitale Manipulationswelt genau das in jeder Hinsicht fördert und idealisiert, anstatt seinen eigenen Weg zu finden, und zu gehen, den, für den man die nötigen Vorraussetzungen tatsächlich, ohne sich Länge mal Breite verbiegen zu müssen, mitbringt?
Dazu müsste man natürlich erst einmal Klarheit darüber haben, welcher der eigene Weg wäre, sein könnte.
Worum also geht es Dir mit Deine Frage tatsächlich?