Warum schmeckt uns Ungesundes?

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Dancefloor-Princess schrieb:
> Dopaminausschüttung zB. bei Schokogenuss durch das enthaltene Phenylethylamin (ähnlich wie bei Ecstasy).

Kessy schrieb:
Das heißt ich werde von meinem Erdbeer-Cornetto high?


dracomaleo schrieb:
Dancefloor-Princess schrieb:
So in der Art, ja. Es löst einfach Wohlbefinden aus.
is ja bei Fett(en) auch so, hab ich mal gelesen...!?!?!?


aber lustig dass du gleich so reagierst... bist wohl nicht grad überzeugt davon? :foto:
 
Bei Fetten? Hm kann ich jetzt nicht wirklich sagen, ob das auch so ist. Möglicherweise.
 
Früher, als wir noch Steinzeitmenschen waren war Fett und Zucker die hochwertigste(energiehaltigste) aber seltenste Nahrung.
Und deshalb sind wir genetisch wohl darauf programmiert daß wir danach besonders gierig sind.

Vor 100000 Jahren konnte ja noch niemand ahnen daß wir Fett und Zucker mal im Überfluss zur Verfügung haben werden... :))
 
das kommt wohl daher, dass extrakte oder aromen (müssen nicht künstlich sein) viel intensiver schmecken als die frucht selbst, und dann gibts halt auch noch geschmacksverstärker... dazu kommt, dass man die aromen so dosieren kann, dass genau die richtige menge drin ist, bezogen auf die menge lebensmittel - und in der richtigen kombination macht das dann halt ein guten burger hehe

aber man kann auch gesunde und gute nahrung essen, einfach frisches gemüse vom bauer als beilagen, da schmeckt man das "potenzial" der natur schon noch raus

Grüsse
A
 
Industriell produzierte Nahrung ist aus marktwirtschaftlichen Gründen dem Massengeschmack angeglichen, d.h. ohne Spitzen. Tomatenaroma hat vielleicht 150 Nuancen, echte Tomaten (alte Sorten gar) 3000 Nuancen an Aromenrichtungen.

Die Finesse, die Reichhaltigkeit und Feinheit kann da nicht berücksichtigt werden. Zudem ist es eine Frage der Konditionierung und der Gewohnheit, ob mir etwas schmeckt oder nicht. Uberhaupt, ob ich etwas differenziert wahrnehmen kann. Welche Erinnerungen verknüpfe ich mit Geschmack, Geruch etc. ist für die Akzeptanz und Vorliebe ganz wesentlich.

Künstlicher Vanillepudding aus Pulver wird für die meisten immer der Renner bleiben im Geschmacksvergleich, weil er oft ein Trost in der Kindheit war. Ebenso wie Vanillinzucker (naturidentisch, jaja) im Geburtstagskuchen. Mütter sind eben nicht auch gleichzeitig Gourmetköche in der Regel. Dafür haben sie ja auch gar keine Zeit.

Man kann Sensorik bis zu einem gewissen Grad aber lernen und schulen. Egal in welche Richtung, Feinheit oder Holzhammer.

LG Loge33
 
Hehe, sowas zu unterscheiden würde wohl dem best geschulten Sensoriker schwer fallen

Aber aus persönlichem Interesse: Woher hast du diese Info?

LG
A
Die einzelne Benennung würde sicher schwer fallen. Aber die Feinheit einer Struktur läßt sich schon erkennen. Beim Wein nennt man das dann Charakter.

Das Zusammenspiel vieler Nuancen, die in sich wieder reicher sind, weil sie z.B. als Süße zugleich eine gewisse Säure beinhalten ist eine Frage der Ausgewogenheit. Und letztendlich natürlich eine Frage, WIE wir schmecken. Und das hat die Natur schon sehr weit gefächert.

Die Infos? Ist eine z.T berufliche Passion von mir.

LG Loge33
 
Ah ok danke!

Ich vermute mal diese Stoffe sind im Gaschromatographen "sichtbar" gemacht worden, oder sonst einer technischen Nachweismethode entnommen.

Der Mensch kommt da bestimmt mal an seine Grenzen, ausser man könnte diese Anzahl Stoffe separat verkosten. An die Synergieeffekte hab ich aber tatsächlich noch nicht gedacht.

Grüsse
A
 
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Die Aromen kann man chemisch nachweisen - frag mich nicht nach Details. Allerdings reichte dem Hersteller der Aromastoffe für den Nachbau seines künstlichen Tomatenextraktes die im Vergleich wenigen Aromata, um sein künstlich hergestelltes Pulver für Pizzasaucen, Tomatensaft, Ketchup und sonstigen Pülverchen, auch wo man es nicht vermutet hätte, dem Durchschnittskonsumenten weltweit als tomaten-essenz-typisch zu vermitteln.

Das ist die eigentliche Folge: es schmeckt überall auf der Welt gleich (simpel und laut).

Weltweite künstliche Produkte werden allein aus Kostengründen nie die Raffinessen haben, die der zu Recht als wesentlich beurteilte Synergieeffekt (im Sinne einer Qualia) der Naturvielfalt erreicht. Im Prinzip ist es eine kollektive Verarmung aus Kostengründen.

Allerdings geht es gar nicht um das Vermögen möglichst viele einzelne Komponenten herausschmecken zu können, sondern um die Wahrung der reichen Qualität einer innewohnenden Vielfalt, die im Grunde sehr menschlich ist, aber ignoriert wird.

Instinktives Essen (und Schmecken als sein Merkmal) ist ein Problem geworden.

LG Loge33
 
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