Das spricht für meine Hypothese, dass die Stiche tatsächlich über die Stimulation peripherer Nerven einen analgetischen Effekt erzielen, weil es dabei zur Emission von Endorphinen kommen kann.
Die gleiche Theorie habe ich auch, sie liegt sehr nahe. Allerdings ist der Effekt oft sehr langanhaltend, was dazu wieder nicht so passt. Vielleicht ist da aber wiederum ein verstärkter Placeboeffekt vorhanden, der sich an der tatsächlichen Wirkung (Endorphinausschüttung) orientiert, also eine Mischung von beidem. Punkt ist: Bei manchen, wenigen Leiden hilft Akupunktur sogar nachweislich besser die Standardtherapie, deswegen wird sie auch schon von vielen Kassen übernommen. Gleichermaßen wurde aber nachgewiesen, dass das mit den Meridianen Quatsch ist.
GrauerWolf schrieb:
Daß man etwas nach wissenschaftlichen Maßstäben nicht nachweisen kann (noch nicht?), bedeutet nicht, daß es es nicht gibt.
Wenn ein Patient nicht gesund wird, dann wirkt das Mittel halt nicht. Und genau das wird in den Studien untersucht. Soviel zum Thema "
wer heilt, hat recht" - wenn ein homöopathisches Mittel nämlich genauso viel Heileffekt hat wie eine unbehandelte Zuckertablette, dann heilt die Homöopathie eben
nicht.
GrauerWolf schrieb:
Ich habe wenig Verständnis bezüglich der oft arroganten Haltung der westlichen Wissenschaft gegenüber alternativen Heilmethoden.
Es ist nicht arrogant, sondern nur konsequent. Diese ganzen Hokuspokusmedizinen gibts seit tausenden Jahren, und tausende Jahre sind die Menschen kaum älter als 30 geworden. In den 200 Jahren, seitdem es evidenzbasierte Medizin gibt und nach und nach jede Hokuspokusmedizin von den Unis verbannt wurde, hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung verdreifacht, Krankheiten wurden ausgerottet oder sind heutzutage keine ernsthafte Bedrohung mehr. Sich nach solchen eklatanten Erfolgen wieder zurückzusehnen nach einer Medizin, die hunderte oder tausende Jahre lang nicht funktioniert hat ist mehr als dreist. Menschen werden einfach krank und sterben, daran kann auch die beste Medizin nix ändern. Zum Glück, sonst wärs bald ziemlich voll hier.
GrauerWolf schrieb:
Unsere (sehr gute!) Tierärztin macht das z.B.: "Sowohl... als auch" und nicht "entweder...oder".
Viele Ärzte machen das auch, und weißt du, warum?
Weil man quasi nix dafür können muss, weil immer mehr Krankenkassen diesen Schmarrn unterstützen, weil dieser Alternativkram in den Gebührenordnungen wunderbar hoch angesetzt ist, weil sie teilweise Kohle von den entsprechenden Firmen kriegen (wie die Pharmafirma Heel hinter der Homöopathie), und natürlich - quasi das schönste Zuckerl dran - weil man mit Alternativmedizin viel viel seltener in die Haftung kommt. Medizin, die keine Wirkung hat, hat auch keine Nebenwirkung, und wenn der Patient keine Nebenwirkungen hat, kann er den Arzt auch nicht wegen aufgetretener Nebenwirkungen anzeigen. Da ich in dem Bereich arbeite kann ich verstehen, warum viele Ärzte Bock auf das Zeug haben. Ethisch finde ich es nicht, wissenschaftlich widerlegte Therapiemethoden am Patienten anzuwenden und z.B. für Zuckertabletten noch schön tief in die Tasche zu greifen.
P.S.: Ich stell grad fest dass das völlig OT ist.