Warum immer ich?

Besser ist es, den Schmerz nach außen zu bringen, damit diese Dinge gehen können. Einen anderen Weg gibt es nicht. Und jeder der geweint hat weiß, dass Tränen eine große Entlastung sind. Sie haben sehr viel Gewicht. Und nicht umsonst entsteht in dieser Welt wachstum, wenn der Regen auf die Erde fällt, wenn Wasser in die Welt kommt, wenn Gefühle nach außen kommen.

Das finde ich sehr schön gesagt und so wahr! Danke.
 
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Hallo Schamanin73!

Soso, aus Norddeutschland in die Schweiz "geflüchtet"? Vielleicht nicht die schlechteste Idee, ich bin auch gerne etwas weiter unten, leider viel zu selten...

Weinen ist auch nicht immer richtig. Es gibt auch Tränen die schwächen. Machen oft Kopfschmerz, weil man eigentlich in sich ein ganz anderes Gefühl trägt.

Ich konnte auch nicht immer weinen. Oft saß eine Menge Wut davor. Und wenn da so ein Typ ist, der Dich wütend macht, weil der Dich anglotzt ist es sich auch ganz gut, diese Wut nach draußen zu bringen. Man muss ihm ja nicht gleich auf die Schneidezähne hauen. Man kann diese Dinge auch mit sich oder einem Kissen ausmachen und da mal kräftig mit rumboxen. Die Tränen kommen irgendwann später, wenn man dichter an dem Punkt ist, um den es eigentlich geht...

Das die Eltern aus uns sprechen ist völlig normal, denn wir sind ja unsere Eltern. Dort ist zu vielem Ärger in uns der Ursprung, denn es gibt auch Dinge, die wir an unseren Eltern nicht mögen. Wir tun dann so, als wären sie nicht da, doch die Welt stößt uns immer wieder drauf. Das kann schon mal echt unangenehm sein.

Und etwas bereuen von dem was man getan hat ist auch schwierig und geht in Richtung Selbstverurteilung. Ein Thema von vielen. Leider. Sieht man oft daran, dass es sich diese Menschen nicht gut gehen lassen und vieles gegen sich richten, Stichwort Rauchen. Dennoch kann man sich auch sicher sein: Hätte man es besser gewusst, hätte man es anders gemacht. Es hatte schon seinen Grund, warum man nach rechts und nicht nach links abgebogen ist. Diesen Grund sollte man ernst nehmen...

Lieben Gruß
Andreas
 
Hallo Allegrah!
Aussteigen und flüchten ist ja nur eine von mindestens zwei Möglichkeiten. Für den Augenblick die einfachste. Doch es ist wie mit dem Bettler oder Penner oder der Hure, die uns vielleicht berührt. Wo ist dieser Teil in uns? Wo ist der Teil an uns, der uns selbst nicht gefällt und den uns andere Spiegeln. Es muss ja nicht immer die Nase sein...

Gruß
Andreas
 
Hallo Schamanin73,

mir geht es oft genauso wie dir, wenn ich in der S-Bahn sitze. Habe auch das Gefühl, von allen immer angestarrt zu werden und suche mir deshalb möglichst Plätze, an denen nicht so viele Leute sitzen (auch wenn das nicht einfach ist bei diesen überfüllten, vollgestopften Bahnen). Manchmal würde ich am liebsten auf dem Klo sitzen bleiben, damit mich niemand anstarrt. Kann dich sehr gut verstehen!

Gruß
 
Hallo Allegrah!
Aussteigen und flüchten ist ja nur eine von mindestens zwei Möglichkeiten. Für den Augenblick die einfachste. Doch es ist wie mit dem Bettler oder Penner oder der Hure, die uns vielleicht berührt. Wo ist dieser Teil in uns? Wo ist der Teil an uns, der uns selbst nicht gefällt und den uns andere Spiegeln. Es muss ja nicht immer die Nase sein...

Gruß
Andreas


Der Geist erlebt bereits all diese Rollen incl. was es bedeutet, so zu sein. Was denkst du, warum es so viele Lebewesen, Rollen (Facetten) und Schicksale gibt? ;)
Flüchten ist auch eine Erfahrung, eine Art so zu sein.
 
Lach, solch eine intelligente Antwort hatte ich von Dir auch erwartet... Flucht eine Erfahrung. Klar, von wem hast Du das, von Muttern oder Vattern? Immer wenn's drauf ankommt schnell aus dem Staub machen... Ich hab gleich meine Tischkante durchgebissen...

Gruß
Andreas
 
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Jawohl, jetzt möchte ich jammern. Ich fuhr gerade mit der Bahn nach Hause. Als ich einstieg, warf ich einen Blick auf die Leute, die drinnen sitzen. Das mache ich immer. Denn das muss man tun in dieser Stadt. Oft gibts Leute, die total deppert auf die Einsteigenden glotzen. So ist das in der Schweiz. Zumindest in der Stadt, in der ich seit 8 Jahren lebe. Ich setze mich immer auf Plätze, wo ich keinen Idioten ins Gesicht sehen muss oder eben angeglotzt werde. Außerdem gucke ich natürlich vorher rein, um zu sehen, wo es freie Plätze gibt.

Und dieses Mal saß ein Typ am Fenster, den ich instinktiv meiden wollte. Einer, der langsam auf die 50 zugeht, schulterlange Locken, breiter Typ mit etwas bunter Jacke und ner intellektuellen Brille. Interessant, aber unangenehm. Ich setzte mich also nach oben. Er war unten. Ich zückte mein Buch, hatte Kopfhörer im Ohr. Irgendwann sah ich vom Buch auf und da saß er zwei Reihen vor mir und guckte mich aus der Lücke zwischen den Sitzen direkt an. Ich guckte wieder auf mein Buch und tat so, als ob nichts gewesen wäre. Dann guckte ich eine Minute später nach unten. Und er saß wieder dort, beachtete mich aber nicht mehr. Ich war beruhigt.

Doch warum muss mir immer so etwas passieren? Ich meine, das ist doch echt dreist, extra mir in die Visage zu glotzen. Die Menschen verletzen ständig Grenzen. Und ganz besonders bei mir.

Heute sagte ich auch zu einem Kollegen wegen irgendwas Ärgerlichem, dass ich es "wohl für irgendwas verdient habe, bestraft zu werden" oder so ähnlich.

Die Realität kotzt mich an.

Wie findet ihr diesen Vorfall?
Also wenn ich mir deinen Text so durch lese, bin ich der Meinung, dass du zu wenig Selbstbewusstsein hast. Lass doch die Leute schauen. Geh doch das Ganze ganz anders an, indem du dir sagst, dass es dir egal ist, wenn die Leute schauen. Ich finde es aber auch ganz normal, wenn man irgendwo zu steigt, dass man angeschaut wird. Du gehst gleich schon so aggressiv dran, wenn du sagst, dass sie "glotzen". Meinst nicht auch?
Sorry, wenn ich das so schreibe, ich habe auch nicht alle gelesen, sondern nur diesen, deinen Text. Und wollte einfach gleich antworten. Ich hoffe das ist auch recht so.
 
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