Tolkien
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Teil 2
"Ich vermute dass Du Dich inzwischen erinnern konntest an Deine Fähigkeiten, die Du schon in die Wiege gelegt bekommen hast und dann aus einem bestimmten Grund nicht mehr beachtet und unterdrückt hast?", fragte er mich.
"Ja, das konnte ich."
"Hättest Du sie seit damals weiter entwickelt und ausgebaut, wärest Du heute ein anderer Mensch. Du hättest ein anderes Leben gelebt und würdest heute dass sein, was man einen sehr weisen Menschen nennt. Wenn man so etwas geschenkt bekommt, entwickeln sich diese Fähigkeiten im Laufe eines Lebens normalerweise immer weiter. Seine Hände umschrieben dabei einen grossen Kreis, der die Fülle der Möglichkeiten beschrieb. Nun ist dies bei Dir aus einem bestimmten Grund nicht geschehen und wir müssen schauen, dass wir es sozusagen nachholen können."
Fragend sah ich Moolie an.
"Ja, sagte er, wir müssen es heute nachholen."
"Alles auf einmal?", fragte ich überrascht.
"Alles auf einmal!", bestätigte Moolie lächelnd.
"Doch zuvor muss ich Dich prüfen, ob Du bereit bist und es schaffen kannst, diese Dinge auf einmal verarbeiten und aufnehmen zu können. Wenn es so ist, wirst Du in der heutigen Nacht zu einem Meister aufsteigen, wenn nicht....nun ja, dann können wir das alles hier wohl vergessen."
"Bist Du dazu bereit, Max?"
Ich sah in das erschrockene Gesicht von Fitzgerald und spürte die grosse Hoffnung, die er auf mich setzte.
"Ja, ich bin dazu bereit Moolie."
"Nun gut, dann lege Dich nun bitte auf diese Liegestatt und entspanne Dich so gut wie möglich. Ich werde Dir meine Hand auflegen auf Deine Stirn und Dein Herz und Du wirst etwas spüren. Eine Energie. Du musst mir vertrauen und dich nicht dagegen sperren. Lasse sie einfach fliessen. Bilder werden vielleicht aufsteigen. Lasse sie einfach fliessen.
Konzentriere Dich einfach auf Dein Herz und Dein Gefühl. Du musst nichts weiter machen. Meinst Du, Du bekommst das hin?"
"Ja."
Kurz darauf lag ich auf der Liege. Ich schloss meine Augen wie Moolie mir gesagt hatte und brachte mich über meine Atmung in eine Art leichten Trancezustand. Dann spürte ich ganz leicht die Hand Moolie's auf meiner Stirn. Es war angenehm. Es war nicht seine faltige starke physische Hand, sondern etwas viel Feineres. Etwas Überirdisches. Wie kleine feine Wellen spürte ich die Energie durch meinen Körper fliessen. Sanft und angenehm.
Bilder huschten vorbei. Situationen aus meinem Leben. Ich liess sie einfach vorbei laufen und beobachtete nur. Dann kam der Moment mit dem kleinen Vogel. Ich spürte deutlich die Energie, die ich über meinen Wunsch lenkte. Er sollte wieder leben! Ich spürte wie sie seinen kleinen gefiederten Leib erfasste und ihm wieder Leben einhauchte.
Ich war so glücklich! Freudig rannte ich zu meinen Eltern um davon zu berichten.
Sie glaubten mir nicht und wollten es als Zufall abtun, sagten er wäre garnicht tot gewesen. Auf eine seltsamen Weise erfuhr ich innerlich, dass sie selber einmal ähnliche Fähigkeiten besassen und damit schlechte Erfahrungen gemacht hatten. So wollten sie mich also davor beschützen die gleichen negativen Erfahrungen zu machen. Ich erkannte, dass es nicht darum ging, mich lächerlich zu machen sondern darum, mich vor Ausgrenzung und Anfeindungen zu schützen.
Ich sah meine Eltern nun mit anderen Augen und dieses bedrückende Gefühl in meinem Inneren war mir genommen. Erleichtert liess ich die Szene schwinden und behutsam holte Moolie mich zurück in die Realität.
Ich öffnete meine Augen und blickte in sein Gesicht. Eine Hand lag noch auf meiner Stirn und die andere auf meinem Herzen. Ich hatte überhaupt nicht bemerkt, wie er sie dort abgelegt hatte, so leicht war die Berührung.
Moolie lächelte mich an. Ich bemerkte, dass seine Gesichtszüge sich verändert hatte. Sie waren feiner geworden. Langsam nahm er die Hände zurück.
"Es war eine sehr schöne Erfahrung", sagte ich.
"Ich weiss. Nimm Dir noch einen Moment und dann komme zu uns an den Tisch."
Kurz darauf erklärte mir Moolie, dass er gewisse Blockaden auflösen konnte und dass ich nun bereit wäre für den nächsten Schritt. Dieser Schritt wäre ein grosser Schritt, da ich in nur einer Nacht Entwicklungsschritte nachholen müsste, für die ich normalerweise Jahre gebraucht hätte. Doch nun sollten wir uns zunächst erst einmal stärken und für den nächsten Tag gut vorbereiten. Der Tisch war schon reichlich gedeckt und so liessen wir es uns bei einem üppigen Mahl gut gehen.
Dann schloss Moolie zu unserer Überraschung den Abend.
"Es ist nun soweit. Fitzgerald, Du wirst diesen Raum nun verlassen und in einem der Nebenräume nächtigen. Sofort machte sich Fitzgerald auf den Weg und verliess den Raum. Lege Dich nun wieder auf die Liegestatt, Max."
Im Gehen sah ich wie Moolie mit einem dicken Schlüssel ein geheimes Fach in der Felswand öffnete und etwas heraus holte, dass in ein goldenes Tuch gewickelt war. Dann kam er wieder zu mir herüber. Er zog einen Stuhl heran und entblätterte einen in dem Tuch eingewickelten Kristall. Er war wunderschön! Funkelnd lag er in seiner Hand und strahlte mich an.
"Hier drinnen ist das Wissen, welches Du benötigst. Entspanne Dich nun und schliesse Deine Augen. Ich werde den Engelskristall auf Deinen Solarplexus legen. Er wird in der Nacht Deine Chakren entlang wandern und Dich wissen lassen. Morgen früh wirst Du ein anderer Mensch sein und dann werden wir unseren Plan besprechen und Grindur den Garaus machen.
Er legte seine Hand auf meine Stirn. Ganz leicht. Ich driftete leicht in eine milde Entspannung ab.
Den Kristall auf meinem Solarplexus bekam ich nicht mehr mit.
Dann begann mein Traum.....