Nein und nein.
Der Mensch ist nicht eingeflochten in eine Schicksalsmacht, die außerhalb seiner selbst liegt.
Ihm wurde nichts geschickt.
Er hat sich die Umstände, die Gegebenheiten seines Lebens selbst gewählt. Er erschafft sich sein Schicksal selbst nach seinem Vermögen.
Das Leben ist geistiger Natur. Wir haben einen geistigen Ursprung. Aber wir sind keine kleinen abhängigen, unwissenden Menschlein. Das glauben wir nur.....
Wir haben Eigenmacht und die ist unbegrenzt.
Die Schicksalsmacht liegt nicht außerhalb des Menschen, ist nichts Separates, sondern mit ihm verbunden. Er interagiert mit der Schicksalsmacht, weil er ja auf Glücksfälle und Unglücksschläge reagiert. Und oft ist der Mensch selbst Schicksal für einen anderen Menschen.
Als unwissend empfinde ich mich ganz und gar nicht. Es gibt aber Mysterien, zu denen mir der Zugang (noch?) verwehrt ist.
Aber ganz sicher ist meine Eigenmacht begrenzt. Und es steht eine höhere Macht über mir.
Etwas anderes zu glauben halte ich für Machbarkeitswahn, Hybris, Selbstüberhebung und Anmaßung.
Du glaubst also z.B., wenn du bei einem Erdbeben verschüttet wirst, dass du dieses Erdbeben selbst geschaffen hast? Nicht nur die Umstände, dass du hineingeraten bist, sondern das Erdbeben selbst? Da du als Mensch ja allmächtig bist?
Anderes Beispiel: Ich kenne eine Frau, die schwanger wurde, sich vom ersten Moment an neun Monate total auf ihr Kind gefreut hat - und dann kam es tot zur Welt.
Hatte sie sich diese Umstände auch selbst geschaffen? (Eventuell weil sie unbewusst doch kein Kind wollte?)
Wenn ein 5Jähriger bei einem Verkehrsunfall stirbt - haben die Eltern das geistig so kreiert?
Da wir ja alle “unbegrenzte Eigenmacht“ haben, müsste all dies entweder gewollt oder zu verhindern gewesen sein.
Ich glaube nicht, dass sich der Mensch sein ganzes Schicksal und Leben selbst erschafft. So eine Denkweise halte ich, mit Verlaub gesagt, für Verblendung.