Du verstehst mein Anliegen ja wirklich noch nicht...
ein Psychologenteam sollte sich bewusst darüber sein, für wen es seine Studien erstellt. Bleiben wir mal bei der Werbung im Einkaufscenter, so wird deutlich, dass es diese Studie eben nicht für die Oma erstellt, die sich nicht mehr bücken oder nicht recken kann. Sie erstellen sie auch nicht für die Sehbehinderten, die die kleinen Preise nur mühsam erkennen können. Sie erstellen sie für Hersteller, für den Einzelhandel und für weitere Institutionen, die einen Nutzen von eben der Studie tragen sollen.
Würden sie die Studie für die Oma erstellen, kämen ganz andere Ergebnisse heraus (lustig, nech), aber die Oma wird halt nie eine Lobby haben, sowas in Auftrag zu geben.
Natürlich kann man der Werbung durch Bewusstheit entgegen wirken. Man ist ja immer noch frei zu kaufen, was man will (meist jedenfalls).
Doch wie sieht das in einem Abhängigkeitsverhältnis aus? Was, wenn Aktieneigner einer Firma X solche Studie in Auftrag geben, um noch mehr Dividenden zu erzielen? Da werden doch unmöglich die Interessen der Arbeitnehmer berücksichtigt. Das Gegenteil ist sogar der Fall (aber wie oben, wird kein Arbeinehmer eine Lobby haben, solche Studien in Auftrag zu geben). Merkt der Arbeitnehmer nun nicht, wenn er gezielt manipuliert wird? Und falls doch, wie wirkt sich das auf seine Unversehrtheit aus?
Der Psychologe kann sich locker hinstellen und behaupten, es liegt nicht in seinem Ermessen, was daraus gemacht wird. Ich halte das für einen fatalen Irrtum, für Tatsachenverdrehung zu Gunsten weniger.
(Wieso nur sträubt sich jemand dagegen, das anzuerkennen?)
Hmmm ...
nur weil sie Psychologen sind, sind sie keine "Gutmenschen" (gibt es so einen Beruf überhaupt?)
Es gibt bei dem Berufsfeld des Psychologen GANZ unterschiedliche Fachrichtungen:
Der KLINISCHE Psycholge hat mit der Wirtschaft nichts am Hut, der Arbeits- und Organisations-Psychologe hat mit Krankheitsbildern und Therapien nichts ma Hut.
Man studiert erst zusammen (lernt also all diese Grundbegriffe, Grundtheorien, wie Menschen funktionieren; die Motivationspsychologei, die Wahrnehmungspsychologie, die Sozialpsychologie, die Persönlichkeitspsychologie, die Entwicklungspsychologie, die Kommunikationspsychologie, die Methodenlehre, die Testtheorie usw.usw. usw.).
Im Hauptstudium (heute Master) entscheidet man sich, in welche Richtung man gehen möchte und ein Arbeits- und Organisationspsychologe wird (höchstwahrscheinlich) niemals therapeutisch tätig sein und ein klinischer Psychologe wird (höchstwahrscheinlich) niemals mit der Wirtschaft irgenetwas zu tun haben.
Das sind nur zwei "Arten" von Psychologen, es gibt noch mehr.
Ein Arbeits- und Organisationspsychologe (ich bin keiner!) hat das nicht zum Spaß gemacht oder weil er die Welt verbessern möchte, sondern um damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen ...
Es gibt sicherlich staatliche Aufträge, die zur Verbesserung der Lebensqualität dienen (auch ein Einsatzfeld) aber ohne Wirtschaft - müßte sich schon die Welt ändern (ich persönlich bin froh, daß die Psychologen bewiesen haben, daß es in einer Firma besser läuft, wenn die Mitarbeiter besser behandelt werden, entsprechendes Geld verdienen, entsprechenden Urlaub bekommen usw. - beide Seiten profitieren! - da gab es mal ganz andere Zeiten ...)
Und das allerbeste ist, die meisten Studien STIMMEN, auch wenn die Arbeitgeber es gern anders hätten!!! Und so beißt auch ein Arbeitgeber zwangsläufig mal in den "sauren Apfel".