Die Diskussion über Zufälle ist interessant...
Schlussendlich wird man nie herausfinden können, ob es einen Zufall gibt oder nicht.
Jegliche Festlegung auf eine Möglichkeit ist willkürlich.
Wenn es keinen Zufall gibt, bedeutet es aber nicht, dass man alles selbst steuern kann. Entweder ist alles in den kleinsten "Teilchen" schon vorprogrammiert, inklusive unserer Gedanken, oder unsere geistige Kraft bzw. eine höhere Intelligenz lenkt alles. Falls es unsere geistige Kraft ist, die "Zufälle" steuert, bedeutet dies nicht, dass jeder für das eigene Leben verantwortlich ist, da auch die Geisteskraft und die Handlungen der anderen Personen einen Einfluss hat. Dem ist ein Einzelner dann oft ausgeliefert, ohne etwas dagegen tun zu können.
Um einen Lotogewinn beschreiben zu können, sollten meiner Meinung nach beide Hypothesen berücksichtigt werden:
A) es gibt einen Zufall
B) es gibt keinen Zufall
A) Wenn genügend Teilnehmer vorhanden sind, muss unter der Annahme, dass es einen Zufall gibt, irgendeiner fast einen Lottogewinn erzielen. Die Tatsache, dass gerade eine ganz bestimmte Person den Gewinn machte und nicht eine der anderen Teilnehmer, lässt sich dann mit Zufall erklären. Eine weitere Erklärung braucht es nicht mehr, wenn man von Zufall ausgeht.
B) Unter der Annahme, dass es keinen Zufall gibt, sieht die Erklärung anders aus. Auch hier ist klar, dass bei genügend Teilnehmern irgendwer fast den Lottogewinn erzielen muss. Aber es ist noch nicht klar, warum gerade die gewinnende Person gewann und nicht einer der anderen Teilnehmer. Mit Zufall lässt sich das nicht erklären, wenn man davon ausgeht, dass es keinen Zufall gibt. Es muss also eine andere Erklärung her, warum der Gewinn gerade auf den Gewinner fiel und nicht auf einen anderen Teilnehmer. In Frage kommen grundsätzlich drei Möglichkeiten:
- alles ist vordeterminiert
- Geisteskraft von verschiedenen Subjekten steuerte das Schicksal
- eine höhere Intelligenz, die das Schicksal lenkte.
Da man nie herausfinden kann, ob es einen Zufall gibt oder nicht, gibt es auch keinen rationalen Grund, eine dieser beiden grundsätzlichen Erklärungsmöglichkeiten herauszupicken und auf die andere zu verzichten.