Was ist daran ein Paukeenschlag?
Die Quantenmechanik (QM) räumt mit diversen "naiven" Vorstellungen auf, die eben die Physik des 19. jahrundertts noch hatte. Eine Theorie sollte - nach Vorstellungen der klassichen Physik - "lokal", "real" (oder "vollständig") sein. Diese Eigenschaften kann man nicht in der QM vereinigen. Und der statistische Charakter (nicht determinierbarer Zufall) der QM - was wohl nicht an versteckten Variablen liegt - macht die Vorstellung des Universums wie ein vorhersehbares Uhrwerk, wénn man nur alle Teile genügend Präzise kennt, vollständig hinfällig. Kein Physiker (und kein Materialist/Naturalist) hat damit Probleme.
Ebensowenig mit den Sätzen über die natur der Materie. Die feste Form, die wir erleben, bekommt die Materie durch die Wechselwirkungen zwischen Atomkern und Atomhülle. Atome bestehen zu einem grosen Volumen-Anteil aus leerem Raum. Naiv könnte man erwarten, dass Materie einfach durcheinander durchflutschen würde. Pustekuchen. Mit den Gleichungen der Quantenmechanik können wir berechnen, welche Kraft zwischen Atomen herrschen - eben durch die Wechselwirkung der Atomkerne mit den Elektron-Hüllen und der ganzen Atome beieinander. Je nach Elektronen-Konfiguration in der Hülle (auf die Orbitale aufgeteilt) haben wir dann "bindende" und "anti-bindende" Zustände. Die Kraft zwischen zweier Atome in einem bindenden Zustand ist bis zu einem gewissen Abstand abstoßend, und darübeer hinaus anziehend - Dazwischen gibt es einen Gleichgeewichtsabstand. Atomie mit bindenden orbitalen bilden dann Moleküle/Kristallgitter und ähnliches. Atome mit anti-bindenden Konfigurationen wirken auf andere Atome fast wie feste Kugeln - Die Kraft ist abstoßend. Das steckt ist alles aus u.a. der Schrödingergleichung, dem Pauli-Prinzip (dem echten Pauli-Prinzip, nicht dem Scherz) etc. ableit- und berechen- beschrebbar. Wenn man sich das anschaut, sitzen wir aber, wenn wir auf einem Stul sitzen, nicht "auf Materie", sondern auf - salop anschaulich ausgedrückt - "auf einem Haufen von Wechselwirkungen und dem Pauli-Prinzip". Auch damit hat ein Mensch mit naturalistischem Weltbild kein Problem.
Joey, es geht doch vielmehr um die Konsequenz bzw. das Potential einer Konsequenz für das ganz praktische Leben durch solche Erkenntnisse. Wenn das kein Paukenschlag ist, dann weiss ich auch nicht.
In dem Artikel den ich verlinkte ist die Rede von einer a-materiellen Wirklichkeit... mit besonderer Hervorhebung dessen, dass sie daher nicht immateriell sei. Wirklichkeit ist ein gigantisches Potpourri an Potential, das gerade davon lebt, dass ALLES möglich ist, die Gegensätzlichkeit und Komplementarität inhärent. In diesem Sinne ist sie amateriell....
Wenn ich wirklich verinnerliche, was sich auf diese Weise zu verstehen gibt, wenn also die Wirklichkeit jenseits eines diese wahrnehmenden Bewusstseins ein gigantisches NICHTS... der Akt der Wahrnehmung selbst "Dellen in diesem Nichts" verursacht... wenn es also in der Tat keine beobachterunabhängige Realität im materialistischen Sinne gibt... dann kann ich in dieser Verinnerlichung, innerhalb dieses Verständnisses auch experimentieren, um in Erfahrung zu bringen, was es tatsächlich bedeutet oder bedeuten könnte:
Mir fährt das tiefere Verständnis dessen, was es bedeutet, dass Wirklichkeit einfach nur Potentialität ist, dass Zeitlichkeit ein Konstrukt innerhalb einer Ewigkeit mit Namen Jetzt, dass Konditionierung und Programmierung letztlich ein grosses Stück meiner individuell erfahrenen Wirklichkeit erst diesem an sich neutralen Potential ihre Bestimmung in Erscheinung und Gestaltwerdung geben usw...
Eine Freundin ruft an, bittet mich, da sie es zeitlich wegen Arbeit nicht schafft ihre Tochter von der Schule um 16.Uhr abzuholen. Mir ist bewusst, dass ich nur eine Stimme aus dem Hörer höre, die ich aus Erinnerung heraus so und so benenne, einschätze, einlogge. Dies ist aber nicht die Wirklichkeit selbst, sondern nur ein Ausschnitt ihrer in Anbindung an meine Inhalte. Mir ist bewusst, dass es Zeit in diesem Sinne nicht gibt. Mir ist bewusst, dass ich also ganz praktisch, wenn diese Erkenntnis stimmt auch nicht an Zeitlichkeit gebunden wäre beim Abholen der Tochter. Als ich mich aufmache, die Tochter abzuholen ist es 15.20.. Ich überlege, dass ich doch Zeitreisen könnte unter diesen Umständen... schwupp... und ich bin bei ihr um 15.20.. Ich fühle mich aufgeregt... weiss zwar nicht genau, wie das vonstatten gehen soll... aber... DAS ist Wirklichkeit und das hat Konsequenzen... rede ich mir ein.
Unterwegs beim Laufen dachte ich wieder und wieder darüber nach, dass es Raum und Zeit ja gar nicht gibt. Ich steigerte mich richtig in diese Idee, fand auch, dass es ja gerade daher möglich sein musste, Zeitzureisen oder gar einfach meinen Körper dahin zu teleportieren. Ich spürte eine gewisse Aufregung bei der Vorstellung, vielleicht so wie beim freien Fall aus gewisser Höhe, Freude, Freiheit, Spannung... *schmunzelte auch über das Paradoxon überhaupt Zeitreisen zu wollen in der Zeitlosigkeit... usw..
Na jedenfalls konnte ich bei diesen Gedanken erleben, wie ich immer mehr und mehr expandierte, ich wurde gigantisch bzw. etwas in mir, ein riesiger riesen Riese, wie ein schatten, der ich selbst war, feinstofflich, höher als Häuser in der Umgebung. "Unten" sammelten sich (ich glaube 6) in mir als freinstofflicher Riese Lichtpunkte, die um einander in Freude und Aufregung schwirrten, tänzelten. Als der gigantische Riese war ich hingegen absolute Ruhe, Stille, Nichts....Ich lief und lief, dachte ich bräuchte mich doch nur dahin denken, keinen Weg gehen... schwupp und ich würde vor der Schule stehen. Inzwischen nahm aber der Riese meine Aufmerksamkeit gänzlich in Anspruch. Meine Schritte kamen mir vor wie eben die eines Riesen... nur, wie gesagt... alles feinstofflich... ich erlebte mich gehen, alles andere nahm ich peripher wahr. Die letzten paar Meter ging ich dann wieder ganz normal als Fiory meiner Wege, dachte: Mensch, bin wohl noch nicht ganz so weit.*ggg Fragte mich auch, wieviel Zeit wohl vergangen sein mag, während meines Experimentes, hatte einfach das Zeitgefühl verloren. Als ich kurz vor der Schule war, sah ich meine Freundin auf einem Stein sitzen. Riesen Schock... scheissäää..., ...shit nochmal..., bin wohl zuspät gekommen, rannte zu ihr und wollte mich entschuldigen. Da rief sie mir zu: Nein nein, du bist nicht zu spät, du bist viel zu früh. Es ist 15.20 Uhr. Sie war wohl früher mit Arbeit fertig.
Mir helfen solche Erfahrungen zu verstehen, was damit gemeint ist, wie Wirklichkeit funktioniert bzw. mit Bewusstsein korreliert und wieso sich vieles davon im materialistischen Weltbild nicht nachweisen, doch aber nachvollziehen lässt oder zumindest liesse. Derartige Experimente habe ich vielfach gemacht... Es sind Experimente mit dem Bewusstsein... und keine Experimente an der Materie. Das ist aber, wie gesagt zumindest für mich die Konsequenz solcher Erkenntnisse. Wie siehst du das, Joey?
