Zauberin schrieb:
Hallo Katharsis!
Eine interessante Theorie, wieviel von ihr stimmt, ist andere Sache.
Hast Du schon viele schöne Dinge zerstört, weil Du Dich unvollkommen fühlst?
Wenn ja, dann ist mir klar, warum Du an diese Theorie glaubst.
Noch eine Frage: Wie kann sich ein Täter als unvollkommen erleben, wenn er
nach Deinem Spiegelgesetz nur die Schönheit und Vollkommenheit, die er
außen sieht, spiegeln kann?
Alles Gute
Die alte Kriegerin
Liebe Kriegerin,
an Deiner Art zu fragen, sehe ich, dass Du mich nicht verstanden hast.
Nur wenn ich mich selbst als vollkommen (im Inneren) erlebe, kann ich mich im Spiegel (=außen) auch als vollkommen sehen bzw. sehe ich die anderen/die Welt als vollkommen an.
Sehe ich aber im Spiegel (=außen/in der Welt) Unvollkommenes/Verbesserungswürdiges/zu Veränderndes, heißt das, dass ich auch mich noch nicht so annehmen kann, wie ich bin.
Dadurch ist es möglich, dass ein "Täter" etwas Schönes/Vollkommenes zerstören will, weil er es als unschön/wertlos qualifiziert. Bewußt nimmt der die Schönheit nicht wahr; vielmehr macht er sie herunter, indem er daran Wertloses/Negatives ortet. Er vernichtet (unbewußt) das, was er (unbewußt) als Mangel erlebt: Schönheit bei Zerstörung, Ganzheit bei Tötung, Weichheit/Fraulichkeit bei Vergewaltigung etc...
Mit anderen Worten: meine Handlungen im Außen zeigen an, wie´s mit mir innerlich bestellt ist. Das ist der Spiegel.
Was ich als Schwierigkeit im Außen feststelle, zeigt mir meine eigene Schwierigkeit an.
Hitler vergaste die Juden, weil er sie als "mindere Rasse" abqualifizierte. Das weist auf seinen eigenen Minderwertigkeitskomplex hin. Diesen Minderwertigkeitskomplex hat er durch größtes Machstreben kompensiert. Seine "hässlichen" Handlungen machten ihn auch zu einem hässlichen Menschen. Er wird von allen verurteilt, die ihre eigenen Neigungen, jemanden zu verurteilen, nicht annehmen können. Wer ihnnicht mehr verurteilt, sondern als arme, verlorenen Seele sieht, ist dabei einen Schritt weiter. Fühlt sich jedoch immer noch als Opfer (=verlorene Seele).
Wer ihn als göttl. Wesen sieht, der ein Werkzeug Gottes war. Der unter den Umständen, die er vorfand, das tat, was er tat und eben nicht anders, als er es tat, fängt an, seine eigene Göttlichkeit anzuerkennen.
So ist es gemeint. Hoffentlich verständlich.
lg kath
