Das gilt für beide Argumentations-"Lager". Keiner macht sich wirklich die Mühe, verstehen zu wollen, was das Anliegen des anderen ist, und wie dieser zu seiner Einschätzung bzw. Meinung kommt und was ihn bewegt. Mir fehlt das Verstehenwollen des anderen. Und das Respektiertwerden und das Akzeptiertwerden von Fremdmeinungen.
Ja, aber ... hier lese ich beispielsweise zum x-ten Mal, dass die Todeszahlen durch die Grippe z.B. in der Saison 2017/2018 um ein Vielfaches höher lagen als jetzt durch Covid-19.
Doch das stimmt so nicht, denn das sind grobe Schätzungen.
Die angeblich so hohen Todeszahlen bei Grippe lassen sich dadurch widerlegen, indem man im Web nach konkreten Todesfall-Zahlen schaut, bei den nachgewiesen ist, dass jemand an einer Grippe bzw. an ihren Folgen verstorben ist. Zum Beispiel
in diesem Beitrag zur Grippewelle 2017/2018, der im April 2018 verfasst wurde.
Da ist die Rede von
offiziell fast 1000 Toten!
Und eine Grippe-Saison beginnt bereits im Herbst davor!
Und auch an der
Übersterblichkeit, die nicht nur in Deutschland, sondern auch europaweit jährlich nachverfolgt wird, sieht man, dass die Zahl der Toten durch Covid-19 höher liegt als durch die Grippe-Welle 2017/2018, die ja als stärkste der letzten Jahre gilt. Wobei die 2016/2017-er Grippe einen fast noch stärkeren Ausschlag nach oben als die spätere Saison hat.
Das RKI selbst schreibt auf seiner Webseite in der Grippe-FAQ-Liste zur Frage
Wie werden Todesfälle durch Influenza erfasst? folgendes:
Die influenzabedingte Sterblichkeit (Mortalität) kann durch statistische Verfahren aus der Zahl der Gesamttodesfälle oder aus der Zahl der als „Pneumonie oder Influenza“ kodierten Todesfälle geschätzt werden. Dieser Ansatz wird gewählt, weil bei weitem nicht alle mit Influenza in Zusammenhang stehenden Todesfälle als solche erkannt oder gar labordiagnostisch bestätigt werden. Die Zahl der mit Influenza in Zusammenhang stehenden Todesfälle wird – vereinfacht dargestellt – als die Differenz berechnet, die sich ergibt, wenn von der Zahl aller Todesfälle, die während der Influenzawelle auftreten, die Todesfallzahl abgezogen wird, die (aus historischen Daten berechnet) aufgetreten wäre, wenn es in dieser Zeit keine Influenzawelle gegeben hätte. Das Schätz-Ergebnis wird als sogenannte Übersterblichkeit (Exzess-Mortalität) bezeichnet. In Deutschland wird, wie in vielen anderen Ländern, die Zahl der Gesamttodesfälle für die Schätzung verwendet. Das Schätz-Verfahren ist im Epidemiologischen Bulletin in den Ausgaben
10/2011 und
3/2015 ausführlich erläutert.
Sprich,
die Zahl der Todesfälle durch die Grippe, das sind Schätzungen!
Und trotzdem wird hier dauernd darauf herumgeritten!
Wenn man dann auch mal auf die Schätzungen schaut, wieviele Menschen weltweit
jährlich (!) an einer Influenza versterben sollen (siehe
>in diesem Beitrag<), so kommen die Experten auf eine
Schätzung von zwischen 290.000 und 645.000 Toten!
Nochmals: Das sind 290.000 bis 645.000
geschätzte Influenza-Tote
in 12 Monaten!
Und
wieviele offizielle Covid-19-Tote haben wir aktuell weltweit erst seit Januar 2020, also innerhalb von nur 5 Monaten?
Richtig: bereits über 430.000 Tote!
Viele Grüße, Laguz
P.S.: Übrigens, liebe
@Enndlin, Du hast meine obige Aussage versehentlich
@Darkhorizon zugeordnet.
