USA jagen Snowden

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G E N I A L : http://www.stern.de/politik/ausland...nten-nehmen-nsa-ins-kreuzverhoer-2034105.html


Studenten nehmen NSA ins Kreuzverhör

Eigentlich wollte die NSA nur Nachwuchs an der Schule anwerben. Doch die Schüler und Studenten sind wütend, die Reklametour wird zum Verhör: Auf die Beamten prasseln unbequeme Fragen nieder. Von Katharina Grimm

Nein, Deutschland sei natürlich kein Feind, sagt die NSA-Mitarbeiterin. Überhaupt, Gegner und Feinde seien vielleicht auch die falschen Begriffe. Besser träfe es: Ziel. Sagt sie. Das klingt besser, hofft sie wohl. Ziel klingt nicht so politisch wie Feind. Noch vor wenigen Wochen waren diese Recruitment Sessions, die Nachwuchs-Suche an Schulen und Universitäten, sicherlich eine schöne Aufgabe. Schließlich ist es auch aufregend für die NSA, die National Security Agency, zu arbeiten. Der Job beim Nachrichtendienst sei berauschend - und danach würde man sich schick anziehen und an der Bar setzen und Karaoke singen, hat die NSA-Frau erklärt. Klingt ganz easy, ganz locker. NSA, das muss ein toller Arbeitsplatz sein. Und dann packte der Whistleblower Edward Snowden aus.


Schweres Geschütz
Jetzt will niemand mehr die Lobgesänge auf die Jobs beim NSA hören. Die beiden NSA-Mitarbeiter sitzen in einer High School im Bundestaat Wisconsin und die Schüler haben Fragen - unbequeme, kritische und auch wütende Fragen. Während sich in Deutschland langsam Empörung breitmacht, nutzen die Schüler den Moment und konfrontieren die NSA-Mitarbeiter mit schweren Vorwürfen. "Mit Gegner meinen Sie also alle und jeden. Nach ihrer Definition gibt es niemanden, der kein Feind ist." Rums, das sitzt. Die Provokation kommt von einer Studentin, die bei der Veranstaltung dabei ist. Auch fünf Schüler sind gekommen, fein haben sie sich gemacht, mit Anzug und Schlips. Und irgendjemand schneidet das Gespräch mit dem Handy mit.

Die Tonqualität ist miserabel, doch der Inhalt hat es in sich. Niemand will etwas über das leichte Leben mit den Drinks an der Bar und der Karaoke-Trällerei hören. Viel spannender: Was muss man eigentlich an Qualifikationen mitbringen, um letztendlich Whistleblower werden zu können, fragt eine Schülerin. "Ich glaube, dass sich die Edward Snowdens und Bradley Mannings und Julian Assanges durchsetzen werden." Zack, noch ein Schuss gegen den Bug der NSA-Leute. Zittrig beginnt die Mitarbeiterin: "Ich bin mir nicht sicher, was ...". Der Satz verebbt. Und geht in der nächsten Konfrontationswelle unter: Ob die Herrschaften denn mal über die Auswirkungen, die ihre Arbeit habe, nachdenken würde?

Arbeiten bei der NSA nur Lügner?
Die Mitarbeiter, ein eher mütterlicher Typ mit roten Locken und ein stattlicher Mann mit schütterem Haar, straucheln durch den Termin. Die Schüler sind gut informiert und fahren immer schärfere Geschütze auf: Warum #links;http://www.stern.de/politik/abhoeren-inakzeptabel-2032084.html;US-Geheimdienstkoordinator James Clapper# und Keith Alexander, Direktor der NSA, lügen würden? Ob das insgesamt eher ein Job für Lügner sei? Ob die beiden auch selbst prima lügen könnten? ( :lachen: )

Die Mitarbeiter versuchen den Schwarzen Peter der Politiker zuzuschieben – sie hätten ja lediglich die Anordnung ausgeführt. Was mit den Daten gemacht werde, liege in den Händen der Entscheidungsträger. Und überhaupt: "Das ist nicht mein Fachgebiet", versucht sich die NSA-Frau aus dem Angriff herauszuwinden. "Und mir ist es egal, welche Rolle sie innerhalb der NSA spielen. Sie sind hier, sie repräsentieren die NSA und sie versuchen jungen Menschen davon zu überzeugen, dass die NSA eine attraktive Option bietet", sagt die Studentin. Und das, obwohl die NSA komplett nur Lügen aufgetischt hätte. "Da frage ich mich schon, ob das eine Qualifikation darstellt."


Frage der Verantwortung
Das Erstaunliche: Die Schüler fokussieren ihre Fragen bei Weitem nicht auf die USA. Nicht die Sorge um die eigenen Daten treibt sie an. Sie ergreifen Partei für Deutschland und den Rest der Welt. Ihre Fragen sind nicht technisch: Wie wurde abgehört, welche Befehlskette ging dem voraus? Nein, sie attackieren die beiden Mitarbeiter mit moralischen Vorwürfen, mit der Frage nach Verantwortung. Und deren Reaktion? Erschreckend ahnungslos, nahezu naiv und eingeschüchtert reagieren sie auf die Anschuldigungen. Sie könnten einem fast leidtun, aber nur fast: Denn auch sie sind ein Zahnrad in der Abhörmaschinerie von #links;http://www.stern.de/politik/wie-prism-im-detail-funktioniert-2032223.html;Schnüffel-Gate#.

Edward Snowden ist mit dem Wissen um alle Konsequenzen ausgestiegen. "Sie sind so Menschen, die nach der Arbeit nicht mit ihren Frauen über das sprechen, was sie den ganzen Tag tun", sagt ein Student verächtlich. Beispielsweise über die "terroristische Bedrohung", sagt er weiter. Und fügt sarkastisch hinzu: "Aber lassen Sie uns alle noch mehr über das Karaoke-Singen wissen!"

Wenigstens die amerikanische Jugend denkt noch klar! :D
 
Und wieder ist ein Heuchler-Pack aufgeflogen:


Wie auch die USA und Großbritannien überwacht auch der französische Staat die Internetkommunikation im großen Stil, das berichtet die Zeitung "Le Monde". Dabei hatte sich Frankreich erst kürzlich empört über die Sammelwut der USA.

http://www.sueddeutsche.de/politik/...ht-massenhaft-internetkommunikation-1.1713094


Zusatzinfo:

Laut der Zeitung, die sich auf namentlich nicht genannte Geheimdienstquellen sowie offizielle Äußerungen von Geheimdienstmitarbeitern beruft, handelt es sich um illegale Eingriffe. E-Mails, SMS, Verbindungsdaten und die Nutzung von Facebook und Twitter etwa würden über Jahre gespeichert.
http://www.spiegel.de/politik/deuts...ienst-zapft-massenhaft-daten-ab-a-909501.html
 
Die amerikanische Rechtfertigung ("Die anderen Geheimdienste tun das auch"), die wir bei Anne Will und auch aus dem Munde Obamas gehört haben, stimmt.

Aber sie ist eben keine Rechtfertigung. So wenig wie ein Mörder sich darauf berufen kann, daß andere auch morden und deshalb der eigene Mord okay geht.

Die kritische amerikanische Jugend macht Mut. Übrigens sollen zum amerikanischen Unabhängigkeitstag zahlreiche Demos gegen die Überwachungsaktionen der NSA geplant sein.

http://www.spiegel.de/netzwelt/netz...-eff-protestieren-gegen-die-nsa-a-909377.html
 
Heute 22.15 ZDF Maybrit Illner Polittalk zum Thema

Jetzt gleich Monitor, ARD Reportage- Was wußte die Bundesregierung?
21.45

Schnell!
 
Übrigens ist Orwells Roman "1984" durch den NSA-Skandal wieder zum Bestseller geworden und stürmt derzeit die Bücher-Hitlisten :D

spiegel.de/kultur/literatur/prism-george-orwells-1984-in-usa-und-grossbritannien-bestseller-a-905492.html[/url]

Sehr schön. :D Dieses Buch sollte JEDER gelesen haben.

Und jetzt bin ich mal gespannt, ob die Bundesregierung auch etwas dafür tut, um Whistleblower wie Snowden zu schützen, und sie vielleicht in ein Zeugenschutzprogramm aufnimmt, wie diverse Deutsche Politiker bisher gefordert haben.

Für wen es noch nicht gesehen hat, hier eine Wiederholung der Sendung von Anne Will, sehr sehenswert meiner Meinung nach:

daserste.ndr.de/annewill/videos/annewill3849.html
 
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@tommy und mirea


es istanzunehmen, dass die bundesregierung von der abschöpfumng wusste (und wenn nicht, dann ist bnd nichts wert...)

von dieser regierung ist nicht zu erwarten, dass sie irgend etwas unternimmt gegn amerikaniosche interessen! diese ganze getöse seitens der politiker (alle politiker!) ist bloss schum - niemnd will sich mit den amerikanern anlegen... abwarten, teetrinken (und zur kenntnis nehmen, das absolut nichts geschen wird...)



shimon
 
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