urteilen (!?)

Ja!

Und es gibt einen Grund dafür.

Leiden ist immer persönlich, nie unpersönlich. Es trifft immer - mich. Nicht ein anonymes "Selbst". Nicht ein Atman. Nicht die Leere. Sondern mich. Als Mensch. Als Person. Als Individuum.

Die Überzeugung, es sei irrelevant, ist der letzte verzweifelte Versuch, sich vor der Unmittelbarkeit der Betroffenheit angesichts der eigenen Existenz, des eigenen Leids zu retten. Denn wenn du betroffen bist, dann gibt es keinen Filter zwischen dir mehr und dem Leid. Das Leid wird relevant, wird relevanter als alles andere. Es wird real, deine eigene Existenz, dein Schicksal, dein Verhängnis, dein Kampf. All das, dessen du zu entrinnen versuchtest, und es dann auch - scheinbar - in der tiefgreifenden Erkenntnis der Leere glaubtest hinter dir lassen zu können, all das kommt zurück. Es ist ein Berg vor dir, den du nicht erklimmen kannst, und er ist relevant, denn er betrifft dich, und niemanden sonst. Gott lebt nicht das Leben von irgendjemandem, von einem namenlosen, anonymen Menschen, sondern unmittelbar dein Leben! Und zwar in Wirklichkeit und nicht als Konzept, nicht als Gedanke. Du kannst die Begriffe austauschen, aber das, was damit gemeint ist, bleibt bestehen.

Nenn es "Psychologisieren" wenn du willst - es ist irrelevant, wie du es nennst. Alle Konzepte und Gedanken sind irrelevant, sie zählen nicht.

Aber du zählst. Dein Leiden zählt. Dein Leben zählt. Was du denkst, fühlst, wünschst, willst, suchst, findest - all das zählt. Lass es an dich heran. Denn da ist niemand sonst, der es an sich heranlassen könnte ausser dir!
Da schreit sich einer selber an.

Bringt auch nichts.

Macht nichts.














Das schreien hört dann auf wenn es aufhört.
Oder auch nicht.
 
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@Liebling:
Und wenn wir beide Recht haben? Und dennoch unsere Positionen unvereinbar bleiben? Was gäbe es denn dann noch zu streiten?

Hach, da ist es mir lieber, dir Unrecht zu unterstellen. Auf dass die Fetzen fliegen!
 
hi mue-dib!

Ich finde es sogar sehr wichtig zu urteilen, jedoch nur in dem Kontext, dass jeder sein eigener Richter ist; denn nur so kann ich meine (subjektive) Wahrheit finden. Erst wenn ich in Bezug auf mich selbst urteile und richte, kann ich auch im Außen Gerechtigkeit schaffen.

Sobald ich aber Außenstehendes unabhängig von meiner Person bewerte,
ver-urteile ich zugleich, was man sich nicht anmaßen sollte, weil man von seinem Standpunkt aus selten die ausreichende Einsicht in das Innenleben und somit den Beweggründen für das Verhalten Anderer hat.

kurz: urteile, doch verurteile nicht.

lg Sarah
 
Lust am Streit, obwohl es nichts zu streiten gibt.
Das ist Freiheit
oder Getriebenheit...
Ich glaube es ist einfach nur das Spiel: wer hat die beste Frage. :weihna1 Und jeder, der mitspielt weigert sich im Grunde nur, seine eigene Frage wahrzunehmen. Das würde das Spiel beenden und Antworten fordern und diese können niemals soviel Befriedigung bringen wie Fragen.
Leider... chrchrchr:schnl:
 
Hallo intrabilis ;)
Wenn ich mir das Schinnbein stosse empfinde ich Schmerz, trotzdem habe ich keine Ahnung von von Deinem Epfinden, wenn Du Dir das Schinnbein stösst.
Ich kenne eine Empfindung (Schmerz) und gehe lediglich davon aus, dass Du ebenso empfindest.Dennoch kenne ich nicht Deine Empfindung sondern meine, welche ich in Bezug stelle.
Echte Empathen können genau das. Sie "lesen Interpretationen", welche ihnen so ganz unlogisch ;) selbst noch...nicht mehr...schon fremd sind.

(Da wir uns mindestens auf biologischer Basis sehr ähnlich sind, gehe ich schlicht von einer Wahrheit aus, die für uns beide gilt)
Und genau da beginnt ja meist das "Missverständnis".

Impliziert, dass es "nur" eine (absolute?) Realität gibt.
Ist Realität absolut, dann ist es immer die Eigene.

Ich kann den Gedankengang "Definition=real" aus Deinen vorherigen Posts gut nachvollziehen.
Trotzdem scheint es mir etwas zu hinken.
Eine Definition eines "Dings an sich" (Kant viel hier ja schon:) )ist veränderbar.
Richtig. Realität unterliegt der Veränderung.

In einer Abhängigkeit Realität-Definition, oder Definition-Realität bin ich durchaus auf eine Wechselwirkung gestossen. (nicht wie bein Schinnbein:) )
Realität ist sozusagen: Definition-Definitionssache.

Realität unterliegt ständig einer Wechselwirkung. Welche Qualität diese Wechselwirkun hat ist sehr INDIVIDUELL. :clown:

Am "Ding an sich" konnte ich allerdings nix rütteln.
Trotzdem sind alle diesbezügliche Statements real existent und befinden sich nun auch in meiner Realität.
Genau. Alle Statements sind real.

Persönlich finde ich die Definition von "Definition=real" sehr interessant.
Es bietet unheimlich viele Möglichkeiten.
Flexibilität? *g*

Kleiner Seitenhieb am Rande. Es bietet auch die Möglichkeit massig Kohle zu verdienen, als Psychiater/in, Berater/in, Werbefachmann/frau,... alles was auf Individualität abzielt.
Alles was auf Manipulation abzielt....(weder schwarz noch weiss...gemeint ;))

Realität unterliegt Wechselwirkungen. Real bedeutet lediglich, dass da etwas WIRKT. Auch eine Lüge ist real, wenn sie wirkt. Dann ist sie Realität geworden. Das Wort Wirklichkeit triffts noch am Genauesten.

Realität ist immer echt, wie jeder Begriff und auch jede Definition...aus der Wirkung heraus.
Wahr ist sie deshalb nicht.

Wahr ist, dass sich Realität verändert und dadurch auch die Wirkung. Zur Illusion wird es erst, wenn Wahrheit, Wirklichkeit und Echtheit eine Einheit bilden.

(was ja eine NEUE Realität und oder ein Muster/Modell von Wahrheit nicht wirk-lich, real: wirk sam ausschliesst). :weihna1

*winke*

Caya
 
fckw;821104) Oder umgekehrt: Gäbe es eine Realität ausserhalb unseres Bewusstseins schrieb:
...und hier liegt der Irrtum. Das, was du "subjektive Schöpfung" nennst, umfasst - die gesamte Existenz.

Ich verstehe Dich recht gut fckw, und stimme Dir nicht zu.
Die Unterschiede in unserer Weltbetrachtung sind sehr komplex und ich schreibe nicht gern lange Texte. Es soll ja ein Spiel sein und keine schweißtreibende Arbeit.

Wann bohrst Du wieder in der Nase Ehrwürdiger?
Bohrst Du ganz locker oder im strengen Exerzitum eines nasalen Tantra?
 
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Ich verstehe Dich recht gut fckw, und stimme Dir nicht zu.
Die Unterschiede in unserer Weltbetrachtung sind sehr komplex und ich schreibe nicht gern lange Texte. Es soll ja ein Spiel sein und keine schweißtreibende Arbeit.

Wann bohrst Du wieder in der Nase Ehrwürdiger?
Bohrst Du ganz locker oder im strengen Exerzitum eines nasalen Tantra?

Der Beitrag ist gar net schlecht, aber...! :

Gäbe es eine Realität ausserhalb unseres Bewusstseins, so könnten wir sie unmöglich wahrnehmen, da sie niemals IM Bewusstsein auftauchen würde.

Ich tu mir jetzt ein bisserl schwer zu dem Satz Nein zu sagen.
Du dir ja nicht.
Wie machst du das?
 
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