urteilen (!?)

M

Mua-dib

Guest
salve !

in letzter zeit beschäftige ich mich sehr intensiv mit dem urteilen. mit dem urteilen über mich, über andere, über handlungen und aussagen.

ich bin mir sicher, dass mir nicht zusteht, über andere urteilen. jeder spielt seine rolle, und es gibt ja bekanntlich weder gut noch böse ect....man kennt das ja :)

aber: wo endet das "nicht-urteilen"/"nicht-bewerten", und wo beginnt die gleichgültigkeit ?
ich denke, dass es vom einen zum anderen nur ein kleiner schritt ist.

ist es überhaupt möglich in der polarität, in der wir uns ja nun mal noch befinden, ohne zu urteilen/bewerten durch`s leben zu gehen ?

wäre man am ende schon erleuchtet, wenn man dieses thema hinter sich gelassen hat ?

fragen über fragen....

eure meinung dazu würde mich sehr interessieren.

mua-dib
 
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Mua, Du warst zu schnell, mein Beitrag zu diesem Thema ist noch nicht fertig gewesen. Habe ihn wieder gelöscht. Bis später

Juppi:tongue:
 
Hallo Mua-dib,

wir leben in einer Welt der Gegensätze, wir müssen uns tagtäglich entscheiden, für etwas und im selben Moment gegen etwas.Wir machen Fehler, die dazu dienen, den Weg zurück zur Einheit zu finden.
Ich bin nicht bibelfest, aber ich meine Jesus hat sich einmal geäußert über die " Lauen " in negativer Form.
Fehler verdeutlichen uns die zur Vollkommenheit fehlenden Elemente und sind somit eine Entwicklungschance.
Ich habe Dein " urteilen " sinngemäß verstanden als sich entscheiden. Ein Urteil fällen oder etwas ver-urteilen hat für mich einen negativen Beigeschmack.

Juppi :cool:
 
Hallöchen,

Mit dem Thema Urteilen habe ich mich in den letzten Monaten auch sehr viel auseinandergesetzt.

Im Gegensatz zu Juppi, sehe ich das Wort etwas anders und möchte den Bindestrich deswegen auch woanders einsetzen, nämlich: Ur-teilen.

Wer urteilt, teilt, er trennt Dinge die zueinander gehören. In der Natur gibt es dieses Urteilen nicht, und - da man ja auf spirituellem Gebiet doch immer versucht der Natur näherzukommen - mich stört eben aus diesem Grunde diese Art von Auseinanderreissen.

Michael J. Roads Buch "Im Reich des Pan" hat mir sehr viel geholfen, das Nicht-urteilen mal von der Sicht der Natur zu sehen. Auch wenn man begriffen hat, dass man diese Werte zur Seite lassen kann, so dauert es doch etwas länger, es auch wirklich in unserem Sein zu integrieren.

Ob man erleuchtet wäre, wenn man dieses Thema hinter sich gelassen hat? Nun ja... es ist eine Erleuchtung von vielen, auf die wir noch treffen werden ;)

Alles Liebe


Kangiska
 
@kangiska

Nun ja... es ist eine Erleuchtung von vielen, auf die wir noch treffen werden

eine von vielen ?? ich hoffe doch mal, dass ich nur EINMAL die erleuchtung erlangen muss (wann auch immer), und dann gut ;-)



ich möchte anhand zweier beispiele verdeutlichen, was für gedanken mich in bezug auf dieses thema beschäftigen...


Das Leben, das ich selbst gewählt

Eh´ ich in dieses Erdenleben kam
Ward mir gezeigt, wie ich es leben würde:
Da war die Kümmernis, da war der Gram,
da war das Elend und die Leidensbürde.

Da war das Laster, das mich packen sollte,
da war der Irrtum, der gefangennahm.
Da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte,
da waren Hass und Hochmut, Stolz und Scham.

Doch da waren auch die Freuden jener Tage,
die voller Licht und süsser Träume sind,
wo Klage nicht mehr ist und nicht mehr Plage,
wo überall die Quell der Gaben rinnt.

Mir ward gezeigt das Schlechte und das Gute.
Mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel.
Mir ward gezeigt die Wunde draus ich blute.
Mir ward gezeigt die Helfertat der Engel.

Und als ich so mein künftig Leben schaute,
da hört´ ein Wesen ich die Frage tun,
ob ich dies Leben mich getraute,
denn der Entscheidung Stunde schlüge nun.

Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme:
„Dies ist das Leben, das ich leben will ! “,
gab ich zur Antwort mit entschlossner Stimme
und nahm auf mich mein neues Schicksal, still.

So wurde ich geboren in diese Welt,
so war´s, als ich ins neue Leben trat.
Ich klage nicht, wenn´s oft mir nicht gefällt,
denn ungeboren hab´ ich es bejaht.


-Hermann Hesse-


ich für meinen teil halte dieses gedicht für absolut wahr. doch nun stellt euch folgende situation vor:
cecilia ist ein kleines mädchen von 4 jahren. sie ist fröhlich, aufgeschlossen und intelligent. mit ihrem charme verzaubert die kleine jeden, der in ihre nähe kommt.
auch ihren onkel wolfgang. welcher sie bis zu ihrem 6. lebensjahr einige male vergewaltigt. cecilia spricht nicht mehr, bis sie 17 ist.
dann taucht frank auf. er ist der beste freund ihres bruders. frank tut es wolfgang gleich und vergewaltigt cecilia, als sich die gelegenheit für ihn ergibt.
cecilia ist nun völlig am ende. sie tingelt von therapie zu therapie, doch nur mit mäßigem erfolg. ihre seele wurde zutiefst verletzt und erst im alter von 43 jahren beginnt sie, all das zu verarbeiten, und zumindest ein halbwegs "normales" leben zu führen.

nun....ist es so einfach zu sagen, dass hier einfach jede/r seine/ihre rolle spielte, nachdem er/sie zuvor das drehbuch gelesen hat ? dass jeder vor seiner geburt wusste, welches schicksal ihn/sie erwarten würde ? welche erfahrungen er/sie machen muss, um zu wachsen ?.....karma ?

wie gesagt, ich gehe davon aus, dass es so ist. allerdings ist dies eine situation, in der ich dafür pledieren würde, wolfgang und frank zwangs-kastrieren zu lassen, und sie für den rest ihres lebens hinter gittern zu sperren...

voll des ver-urteilens und der bewertung,
mua-dib
 
hallo muha-dib!

ich beschäftige mich seit vielen monaten sehr intensiv mit urteilen, tolleranz, akzeptanz und gleichgültigkeit.

ehrlich gesagt, es ist manchmal sehr schwer die alle auseinander zu halten, da sie in sich verstrickt sind...

bei mir persönlich ist es so, dass wenn ich nur in gedanken ansatzweise eine person oder situation, handlung ver-oder be- urteilen möchte, kommt ein komischer mechanismus zum einsatz. innerhalb von paar tagen bis wochen finde ich mich in der gleichen "suppe" wie die von mir ver- be- urteilte person.
es ist quasi so, als ob mir mein innerstes sagen wollte: jetz schau mal wie du dich fühlst!.möchtest immer noch was über andere sagen? du bist ja auch nicht "besser"!

ich weiss, bei so einer sache, wie die die du beschrieben hast, ist es schwer sich zurück zu halten.
man muss aber trotzdem daran glauben, dass alles seine richtigkeit hat und aus bestimmten gründen passiert ( gründen, die wir meistens nicht verstehen können- sie können aber trotzdem positiv sein).

mein lebens motto lautet "leben und leben lassen", versuche nicht gleichgültig zu sein, aber steigere mich auch nicht zu sehr rein. jeder hat ja gewisse erfahrungen zu machen und da muss er sich selber helfen. sonst kann man ihm gar nicht helfen.

noch was, versuche villeicht in jeder einzelnen person gott zu erkennen!
ich weiss, es ist schwer im vergewaltiger und mörder es zu erkennen... denk einfach, diese menschen sind so sehr vom ego geblendet, dass sie vergessen haben voher sie kommen- von gott!
deshalb muss man ihnen verzeihen "den sie wissen nicht was sie tuen"...

soweit meine gedanken, vielleicht helfen sie dir weiter?

liebe grüsse!
namaste!
baba:winken5:
 
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Mua Dib....


wie gesagt, ich gehe davon aus, dass es so ist. allerdings ist dies eine situation, in der ich dafür pledieren würde, wolfgang und frank zwangs-kastrieren zu lassen, und sie für den rest ihres lebens hinter gittern zu sperren...


Würdest Du den Frank und den Wolf eigenhändig kastrieren, oder würdest Du es jemand anderes machen lassen?
 
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