Ich habe zB Uranus im 11. Haus. Das Haus der Freundschaft. Uranus wird Freiheitsdenken etc. nachgesagt. Nun das komische:
Wenn ich mit einem (potentiellen) Freund zu tun habe, kann ich das, was Uranus nachgesagt wird, keinesfalls in mir erkennen. Ich bin nämlich gar vereinnahmend, ich will diese Person und ihre Aufmerksamkeit nur für mich haben, und werde eifersüchtig wenn dieser (potentielle) Freund anderen Freunden (seinen eigenen) seine Aufmerksamkeit schenkt.
Ist das nicht eher plutonischer Ausdruck in 11?
Sonst habe ich nur Neptun in 11. Die Spitze meines 11. Hauses ist unberührt.
Konfusion.
Genau. Konfusion. Das 11. Haus hat u.a. mit Freundschaften zu tun ... aber nicht mit Liebesbeziehungen oder Freunden im engeren Sinn, sondern mit Geselligkeit, befreundeter Clique etc. ... das ist aber nur ein Aspekt von 11. Vor allem geht es, durchaus uranisch, um die Belebung von Trägem, von Erstarrtem. Das ist Uranus-Thema, das ist 11er-Thema. Und wenn UR in 11 steht, ist er sozusagen zu Hause.
UR in Steinbock passt gar nicht so schlecht ... die SA/UR-Thematik kommt eh immer im Doppelpack daher. Was in 10 zum Erwirkten geworden ist, muss in 11 weiterentwickelt und in 12 erlöst werden. 10 ist mundan SA, 11 ist munden UR ... UR in Steinbock ist also plusminus Ausdruck dieser Beziehung ... im alten Rom gab es den Gott Janus, der immer doppelköpfig dargestellt war, mit dem Blick nach hinten und nach vorn zugleich, und von dem hat der Januar seinen Namen, der Steinbock-Monat, das ist der eine Blick, gefolgt vom anderen Blick nach vorn, vom Februar-Monat. Man könnte auch sagen: Nach hinten und vorn zugleich schauend, befinde ich mich im Jetzt. Und das ist der einzige Augenblick, in dem ich etwas verändern (UR!) kann. Auf der Basis meines saturnischen, karmischen So-Gewordenseins, mit der Bandbreite meiner Potenziale zur Veränderung.
Nun kann UR in Steinbock ganz unterschiedlich realisiert werden ... im Idealfall so, wie gerade beschrieben, als veränderndes Gestalten von Erwirktem im Jetzt. Aber wer/was ist schon ideal ... UR kann sich auch vom Steinbock-Boden gefangen, begraben fühlen. Das steht einer gedeihlichen, evolutionsartigen Veränderung im Weg, da kommt es dann eher zur Revolution, zum Auf-, Aus- oder Abbruch, zum Knall ... entweder aktiv betrieben oder passiv erlitten, je nach individueller Sozialisation. Oder der UR hat den Kontakt zum Boden verloren oder abgeschnitten, die Wurzeln, das wäre dann vielleicht das, was als übermäßiger Freiheitsdrang zu beobachten ist oder als Schwierigkeit, Fuß zu fassen im Leben.
Freilich spielt auch in Beziehungen das permanente Weiterentwickeln eine Rolle, und da hat 11 mit seinen Konstellationen etwas zu sagen. Aber im engeren Sinn zuständig für engere Beziehungen ist 11 nicht, da sind subjektivere Bereiche zuständig. Allerdings, mit NE ebenfalls in 11 kann freilich schon auch die (unbewusste) Angst vor Veränderungen eine Rolle spielen, die dann u.a. auch als Angst vor Freunden auftreten kann, die ja oft sowas wie eine "abweichlerische" Konkurrenz zur Paarbeziehung darstellen ... positiver fokussiert: Sie sind eine Erweiterung des Horizonts. Davor fürchten sich manche ...
@flimm: Nur weil UR in Steinbock steht, ist keineswegs gesagt, dass Spitze 11 in Steinbock liegt. 11 kann auch in Schütze starten, im Extremfall kann 11 sogar mit Skorpion loslegen, Schütze einschließen und mit Steinbock enden, und wenn dann UR ganz am Anfang von Steinbock steht ...