Hi Martina
Huhu Simi,
ist zwar schon ein paar Käsekuchen her (*zwinker* an Lilith

) aber ich mag noch antworten:
Kein Problem.

Ich hab' auch nicht immer die Zeit.
Kayamea schrieb:
Ja und nein. In dem du, du, du, das er denkt, steckt aber das ich, ich, ich verborgen.
Ja genau- das ich, ich, ich ist verborgen, es muss unbedingt sichtbar gemacht werden. Denn...
Kayamea schrieb:
Das "du" ist der Vorwand, das "ich" nicht zum "du" - also zur Einheit werden zu lassen, die vieles auflösen könnte, weil man dann weder sich selbst noch den anderen ins Zentrum der Wahrnehmung stellt.
... zur Einheit gelangt der Mensch nur über das Ich- nicht über das Du. Das ist das Missverständnis, Martina- du gabst Lilith den Rat, an das Du zu denken, weil auch das Du leidet. Das stimmt zwar, auch das Du leidet, aber der Weg zur Einheit führt nicht über das Du- weder dadurch, dass ein unbewusster Mensch immerzu du, du, du denkt und dabei in Wirklichkeit unbewussterweise bloss an sein eigenes Wohlergehen denkt, noch dadurch, dass er bewusst an das Du denkt- der Weg zur Einheit führt ausschliesslich über die Ich-Wahrnehmung.
Kayamea schrieb:
Eben. Gerade, so, wie Du es schilderst, ist der andere mit seinem "Gedue" gar nicht am anderen (am du) interessiert, sondern an sich selbst. Nur merkt er das nicht, weil er eben unbewusst ist. Und andere zur "Vernunft" zu bringen ist doch viel lustiger

- nee, im Ernst, so läuft es oft - aber Simi, so läuft es nicht immer! Du sprichst - so fühlt es sich an - auf Beziehungsebene/Partnerschaft.
Nein, nicht nur. Ursprünglich sind wir ja auf das Thema gekommen durch Lilith, da ging's um Beziehung/Partnerschaft- ich meine aber zwischenmenschliches Verhalten ganz allgemein.
Kayamea schrieb:
Aber: Nicht jeder, der sich für andere interessiert, einbringt oder sich kümmert, leidet automatisch. Stell' Dir mal vor, das wäre so. Dann wäre die Welt ein trauriger Ort.
Das stimmt- nicht jeder, der unbewussterweise du, du, du denkt und damit in Wirklichkeit ich, ich, ich meint, leidet bereits. Oft ist es eine Leidvermeidungsstrategie im Vorfeld, dh noch leidet derjenige nicht, er sieht es aber bereits auf sich zukommen und versucht es dadurch abzuwenden, indem er an den anderen denkt.
Der Witz ist: je näher der andere einem steht, desto grösser ist die unbewusste Heuchelei, bei einem nahezu Fremden dagegen ist das Interesse oftmals tatsächlich echt. Das liegt daran, dass ein unbewusster Mensch einem Fremden gegenüber noch alle Hoffnungen hat- von einem, den er kennt, ist er schon häufig enttäuscht worden, darum denkt er an den viel öfter- aus Gründen des Selbstschutzes.
Kayamea schrieb:
Es gibt in der Tat Entwicklungsbeschleuniger (Menschen, die das sind, meine ich). Aber ich glaube nicht, dass du mit Deiner Erkenntnis Entwicklungen beschleunigst. Denn weder Wissen noch Erkenntnis kann von einem Gehirn ins andere oder von einem Herzen ins andere transferiert werden. Jede Erkenntnis muss vom jeweiligen Menschen höchst persönlich verinnerlicht werden.
Wissen und Erkenntnis bewirken nichts, das stimmt, Martina- Wahrheit schon. Der Geist, der Wahrheit spricht, entzündet die Wahrheit, die im Herzen eines jeden Menschen schlummert.
Kayamea schrieb:
Was entwicklungsbeschleunigend wirkt ist u.U. dein Handeln - das du durch deine Erkenntnisse modifiziert hast. Aber das wiederum wirkt nur für Dich selbst entwicklungsbeschleunigend. Andere, die in Deinem Umfeld zugange sind, die können auch "zurückgeworfen", "überfordert", "k.o.-geschlagen" oder "fehlgeleitet" werden, was natürlich auch Veränderung bewirkt, aber nicht die Erkenntnis/Entwicklung, die Du meinst oder selbst erlebt hast.
Das seh' ich anders, Martina. Zurückgeworfen, überfordert, k.o. geschlagen oder fehlgeleitet wird sich jedes Ego fühlen, das in meinen Kreis gerät- das liegt in der Natur der Sache und ist bereits Teil der Entwicklungsbeschleunigung.
Kayamea schrieb:
Nun ja, ich habe meine Angst immer gesehen, ich wusste ganz genau, wovor ich Angst hatte - eigentlich schon immer. Also scheint das nicht für jeden zu stimmen, Simi.
Jeder Mensch behauptet, seine Ängste zu kennen, Lilith auch. Manche behaupten sogar, sie hätten gar keine, aber von der Wirklichkeit ist beides weit entfernt. Denn die Ängste wirken, sie zu kennen, reicht bei weitem nicht aus, man muss auch ihre unheilvolle Wirkweise erfahren, um sie aufzulösen. Dh man muss wiederholt in einer konkreten Situation erleben, was man aus Angst tut, und welche Konsequenzen sich aus diesem Tun ergeben.
Was hast du denn für Ängste, Martina? Wovor fürchtest du dich genau?
