Wieso lässt Obama in so vielen Ländern kämpfen?
Der US-Präsident war einst
mit dem Versprechen ins Amt gekommen, Amerikas Kriege zu beenden – nun führt er mehr als zuvor. Kritiker sagen daher, dass er den
Friedensnobelpreis 2009 noch vor seiner Amtszeit nicht verdient hat. Andere sagen, er ist vor allem abhängig von dem, was seine Vorgänger hinterlassen haben.
Die Bush-Regierung hatte den Krieg in
Afghanistan 2001 und im
Irak 2003 begonnen. In beiden Ländern wurde eine Regierung gestürzt, das sogenannte "nation building" danach scheiterte jedoch. Obama hat die Kriege geerbt – inklusive all dem, was über die Ländergrenzen hinaus wirkte:
- Die in Afghanistan gestürzten Taliban konzentrieren sich im Osten des Landes und auch im benachbarten Pakistan.
- Ehemalige Anhänger von Saddam Hussein in Irak haben die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gegründet.
- Seine Gewalt hat der IS ins benachbarte Syrien sowie nach Libyen und in den Jemen exportiert.
Welche Bilanz hinterlässt Obama nun genau?
Bush hatte Obama bei Amtsantritt
200.000 Soldaten in Afghanistan und im Irak überlassen. Heute sind nur noch etwas mehr als 4000 im Irak und knapp 10.000 in Afghanistan stationiert (
"New York Times"). Auch die US-Armeelager im Irak wurden geschlossen. (
Politifact.com)
Obama hat also
sein Versprechen wahr gemacht, den Krieg im Irak zu beenden. Allerdings sind nun wieder Militärberater im Nordirak unterwegs – sie helfen den Kurden im Kampf gegen den IS. Das ist zwar faktisch kein Krieg mehr, aber weiterhin sterben Soldaten vor Ort. (
bento)
In Afghanistan wollte Obama einst bis Ende 2016 alle Soldaten abziehen. Stattdessen hat er angekündigt,
bis 2017 mindestens 5000 US-Soldaten stationiert zu lassen (
"New York Times").
Was die anderen Konflikte in Syrien, dem Jemen und Libyen angeht, hat Obama Mühe, eine klare Haltung zu finden. In allen drei Ländern kämpft sein Militär
aus der Luft gegen islamistische Milizen – in Libyen sogar
in (nicht mehr so) geheimen Bodeneinsätzen. Gegen die Dschihadisten würden Bodentruppen am besten helfen, doch genau deren Einsatz will Obama vermeiden. Es würde die USA in neue, lang andauernde Kriege verwickeln –
und in die Propaganda der Islamisten spielen.
Damit ist Barack Obama zum Kriegspräsidenten wider Willen geworden.
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