Ostjerusalem wurde den Palestinensern zugesprochen, es ist derzeit von Israel besetztes Gebiet.
Jerusalem zur Hauptstadt zu erklären, ist ebenso völkerrechtswidrig wie der Siedlungsbau im Westjordanland.
Offenbar interessieren aber internationale Rechte und Vereinbarungen niemanden mehr gerade in der "demokratischen" Welt.
Die, die hier am lautesten nach westlichen Werten schreien, Demokratie und Recht und Menschenrechte beschwören,
sprechen in Wahrheit nur von westlichen Interessen, für die man auch über Leichen geht und die UNO zu einem saftlosen Papiergremium macht, und ein für allemal den westlichen Herrschaftsanspruch klarstellt.
Terroristen werden immer die genannt, die gerade nicht für westliche Interessen kämpfen. Ansonsten sind es Freiheitskämpfer.
Das sieht man sehr schön bei der PKK, die ja auch als Terrororganisation gilt, während die Peschmerga als kurdische Befreiungsbewegung gilt, die den IS bekämpft. Dabei ist es ein Stall, und das weiß auch jeder.
Die Hamas ist erstmal eine Partei, die demokratisch gewählt wurde in Gaza, und es gibt einen extremen Flügel, der sich als Verteidigungsorgan versteht, um die Rechte der Palestinenser auch mit Gewalt einzufordern.
Nietzsche sagte, alles Sehen ist perspektivisch.
In Jerusalem leben etwa 40% Palestinenser. Schon jetzt werden sie immer mehr von dort vertrieben, auch Familien, die schon sehr lange dort leben.
Israel ist keine Demokratie, es ist eine Ethnokratie, ein Apartheidssystem, wie Gabriel einst richtig bemerkt hatte.
Diese bigotte Wahrung des Scheins, die sich nicht traut, die eigene Schurkenhaltung klar zu benennen, ist ziemlich widerlich.
Ok, zumindest ein inhaltlicher Beitrag, dann hier meine Antwort.
Jerusalem wurde immer wieder von Christen und Muslimen besetzt und man hat den Juden eine Moschee auf den Tempelberg gesetzt. Das Symbol da, den Gegner unterwerfen zu wollen, sollte jedem klar sein. Schon das finde ich nun gar nicht ansprechend.
Was wer wem zuspricht ist immer machtpolitisch motiviert und das kann legitim sein oder eben nicht.
Entweder man kann etwas durchsetzen oder eben nicht. Auch in den Vereinten Nationen gibt es Mitglieder die mehr Macht haben (formal schon, Vetomächte und ständige Mitglieder) als andere. Ich halte eine Versammlung der Staaten der Welt wo man diskutiert wirklich nicht für die schlechteste Idee (im Gegenteil), aber dass das der Weisheit letzter Schluss sein soll?
Und wenn wir hier jetzt von Terroristen und Freiheitskämpfern sprechen, wird daraus der größte Witz überhaupt.
Die Hamas hält sich selbst offiziell an gar nichts und bejubelt Angriffe auf kleine Kinder.
Sicherlich gibt es natürlich diese Fälle wo es darauf ankommt auf welcher Seite sie stehen, ob man hier im Westen von Freiheitskämpfern spricht oder von Terroristen, aber ausgerechnet die Hamas sollen keine sein? Ist das dein Ernst?
Um so schlimmer auch, wenn die Leute eine Terrororganisation demokratisch wählen. Noch weniger ein Grund da unparteiisch zu sein. Erschreckenderweise musste ich feststellen, dass die Bevölkerungen dort häufig dazu tendieren Fanatiker zu wählen. Das hätte ich früher nicht gedacht und es ist einer der Gründe warum ich islamskeptischer geworden bin.
Ich gebe dir teilweise damit recht, dass alles auch eine Sache der Perspektive ist. Aber meine Perspektive ist es nun mal nicht, dass Jerusalem nun islamisch ist und Juden gefälligst dem letzten und endgültigen Propheten folgen müssen.
Und dass sie andernfalls ins Meer geworfen werden müssen. Auch denke ich nicht, dass wir mit Leuten verhandeln sollten, die Kindermord bejubeln. Ich bin den Ansichten der Juden wie eine Gesellschaft funktionieren soll auch näher und mich nicht bekehren zu wollen ist mir ebenfalls sympathischer. Daher ist meine Position klar.
Der letzte Punkt mag teilweise stimmen, aber ist auch super einseitig formuliert. Juden wurden von überall vertrieben und als Bürger zweiter Klasse behandelt (inklusive in islamischen Staaten). Zusätzlich gab es immer wieder Angriffe auf Israel. Wir können nun darüber diskutieren, wer mehr Recht hat, wenn da zuerst die eine Volksgruppe lebte, dann die andere, oder beide zum Teil auch. Die Juden haben sich ihr Land nun jetzt aber zurückgeholt, nachdem sie für lange Zeit keine wirklichen Rechte hatten. Und wie soll man da zusammenleben wenn die Juden aus anderen muslimischen Ländern umgekehrt herausgeworfen wurden (oder dazu genötigt), und wenn in Palästina kaum jemand zum Frieden bereit ist?
Es ist nicht alles zu 100% legitim aus meiner Perspektive was die israelische Regierung macht, und umgekehrt ist nicht alles Terror auf der anderen Seite, aber wen ich unterstütze ist klar.
Und die alte Legende von den Juden als Schurken, wenn der Gegner ganz offiziell die Ermordung von Kindern begrüßt und zur Vernichtung aufruft.
Und dann bin ich hier immer der Rechte.
Glaube nicht, dass die wirklichen Rechten dir da jedenfalls widersprechen würden.
Und wenn Politiker hier in Deutschland so sprechen würden, wie die Hamas und andere Gruppen, würdest du sie wohl Neonazis nennen. Was für eine Ironie.
Gerade gab es in Berlin wieder eine Demo, die Neonazis jedenfalls kaum "besser" durchgezogen hätten.
http://www.faz.net/aktuell/politik/...erusalem-entscheidung-in-berlin-15332707.html
Meine Perspektive ist letztlich nicht derartig einseitig. Die Zweistaaten-Lösung ist vernünftig, aber mit einer Terrororganisation würde ich nicht reden. Und dabei kann sowieso nichts herumkommen.
Und Jerusalem? Wie gesagt, da sollte man froh sein, wenn man die Moschee auf der heiligsten ehemaligen Stätte des Gegners behält. Wäre jedenfalls gespannt, was gedacht würde, wenn man über die Kaaba eine Synagoge bauen wollte...