C
Condemn
Guest
Ich weiß, dass sich das jetzt vielleicht ein wenig naiv anhört, aber ich denke, die Menschen haben eine größere Macht, als ihnen bewusst ist.
Was wäre, wenn mal weltweit alle auf die Straße gehen würden und gegen die prekären Lohnverhältnisse protestieren würden.....das würden auf Dauer die reichsten Konzerne nicht aushalten.
Mir ist klar, dass Leute in Diktaturen sich das vielleicht nicht trauen, aber die Hälfte aller Lohnempfänger würde ja auch schon genügen...
Im Zeitalter von Internet könnte das ja nicht so schwierig sein....
Ich sehe das nicht anders, allerdings sollte es nicht Protest gegen Lohnverhältnisse sein. Es geht eher um Konsumverhalten. Würden Menschen sozusagen mit Geld abstimmen - würden sich alle Verhältnisse schlagartig verändern.
Stell es Dir rein theoretisch idealerweise so vor: Sehr sehr viele Menschen protestieren, aber v.a. kaufen sie nicht mehr von Konzernen die Misswirtschaft und Steuerflucht betreiben. Hätte z.B. Coca Cola auch nur für eine Woche einen Umsatzeinbruch von 50% würden die sofort Maßnahmen ergreifen und einknicken. Dasselbe gilt für all diese Konzerne.
Das große Problem dabei ist aber der eigene Egoismus und das gerade jene die zu wenig haben die Produkte kaufen die möglichst wenig kosten, was ja auch logisch ist. Aber das ist eine unglaubliche negative Dynamik.
Und das ganz realistische Problem ist, dass die absolut verständliche Unzufriedenheit und Wut der normalen Bürger von Propagandisten auf jene gelenkt wird denen es noch schlechter geht. Trump hat gegen Minderheiten gehetzt und auch hier ist das ja zwar noch weniger extrem, aber vom Prinzip her nicht anders. Es wird nicht gesagt, dass wenn die Verteilung des Wohlstands fairer wäre wir uns auch um die Flüchtlinge kümmern könnten ohne dabei Schaden zu nehmen. Es wird ein Verteilungskampf unter den "Verlierern" heraufbeschworden. Wer keinen Job hat denkt nicht das die Superreichen und Konzerne und Banken und die gekaufte und erpresste Politik die Verantwortung tragen sondern zieht eben die Kurzschluss-Verbindung zu "Die ganzen Ausländer nehmen uns die Jobs weg".
Das ist was die Menschen in einem unfairen System erleben, denn es ist nicht mal falsch. Der Mindestlohn in Deutschland soll ja schon wieder aufgeweicht werden um Flüchtlinge in Jobs zu bekommen. Es ist aber falsch es den Flüchtlingen zum Vorwurf zu machen und zu glauben, wenn die weg wären würde alles besser. Denn das war nie das Problem. Die kommen aus den gleichen Problemen - denn weltweit haben wir es ja mit einem immer massiveren Gefälle des Wohlstands zu tun. Weltweit haben sich Banken und Konzerne alles unter den Nagel gerissen, von Land über Ressourcen bis zu Arbeitskraft, was eigentlich "den Menschen" gehören sollte.