Nach so langer Zeit mal ein kleiner Zwischenruf, wenn erlaubt.
Indien als vegetarische "Region" anzuführen, und dann noch im gleichen Atemzug zu sagen daß es ihnen dabei gut geht ist Blödsinn.
Warst Du mal dort? Ich habe mir die Leute jedenfalls tatsächlich angeschaut und gesehen. Und ja, es gibt viele, denen es nicht so gut geht, und es gibt mindestens ebenso viele, denen es sehr gut geht. Das hat aber nichts mit Vegetarismus zu tun.
(In Deutschland sehe ich auch viele Leute, denen es gut geht, und vielen, denen es nicht so gut geht. Das es denen, denen es hier nicht so gut geht, noch besser geht als denen in Indien, hat auch nichts mit Vegetarismus oder Fleisch essen zu tun).
Schau dir dort die vielen Kinder und auch Erwachsenen an, die nichts zum beißen haben, aber die "heiligen Kühe" dürfen rum laufen. Daneben liegen die kleinen Kinder schwerkrank, verhungert im Dreck, Maden in den Nasen, in Wunden. Meinst daß das ok ist?
Ich bin zwar nie direkt in den Slums gewesen, dort mag es solche Bilder geben. Ansonsten ist das Quatsch. Vor ca. 10 Jahren war es jedenfalls nicht der Fall! Wie gesagt, wie es inmitten der Slums ist, kann ich nicht sagen. Das es dort viel Leid gibt, viel Elend, ist sicher leider der Fall. Andererseits besteht dieses gewaltige Land aber nicht nur aus Slums, nicht nur aus Elend.
Was ich sonst berichten kann, in jeder Stadt wird an sich für die Bettler gesorgt. Oder ich sage lieber, in vielen Städten war es zu beobachten. Da ging einmal (vielleicht auch zweimal) am Tag jemand herum und hat Essen verteilt.
Was Dreck, Maden und co betrifft - willst Du in diesem Zusammenhang also sagen, daß ist nur so, weil die Leute sich vegetarisch ernähren? (was nicht mal stimmt, denn die Ärmsten der Ärmsten gehören zu den "Unberührbaren", d.h. zu der untersten Kaste überhaupt - und diese Menschen essen häufig Fleisch). Denn dann überlege doch bitte noch mal ganz genau, bevor Du hier alles in einen Topf wirfst.
Wie viele Kinder könnten wenigstens einmal am Tag satt werden wenn nicht so ein Humbuk gemacht würde.
Was für einen Humbug meinst Du bitte?
Und bei uns die Vegetarier, oder Veganer; ich will es nicht verteufeln, jeder soll essen was ihm schmeckt. Aber erkundigt euch doch mal woher das Soja kommt, wie es angebaut wird, wieviel diese Bauern für ihr Soja bekommen damit hier alles Fleisch als "Ersatz" modelliert werden kann. Ist doch so!
Da formen sie "Bratwürste, Bockwürste, Steaks....." und sagen sie essen kein Fleisch. Ich verstehs nicht.
Was hat das nun mit dem in Indien zu tun? Rein gar nichts! Hast also wieder alles zu einem großen Haufen verrührt.
Man kann sich auch ohne Soja ernähren. Und dennoch genügend Eiweiss bekommen. Und nur weil irgendwas wie eine Wurst geformt ist (warum auch immer das so gemacht wird), heißt es nicht, daß es Fleisch ist.
Das Thema mit den Tierfabriken ist schon nicht schlecht, aber bewusstes Essen ist doch auch ok.
Dann schreibt doch mal, wie ein solcher Speiseplan aussehen würde. Da habe ich Schlangenstab auch schon indirekt drum gebeten. Wie ernährt ihr euch, so daß es bewußt ist, weniger Tierleid verursacht usw. Macht doch mal einen Vorschlag, wie das aussehen könnte.
Ich selbst hab als Kind Fleisch gegessen, was meine Eltern selbst geschlachtet haben. Und genau so tu ich es heut noch.
Rohes Fleisch? Nur Hackepeter ess ich manchmal, aber ganz selten.
Sonst wird alles durchgebacken, durchgebraten, oder gekocht.
Warum nicht roh? Sorry, wenn ich so provokant frage. Ich beziehe mich mal auf die Aussage, daß ein Vegetarier eher verhungern würde, wenn er sich sein essen selbst suchen müßte. Denn wenn in einem solchen Fall ein Tier gekocht und gebraten werden könnte, dann könnten die Vegetarier sich auch ihre Linsensuppe kochen.
Es geht um unser Bewusstsein, es sollten sich viele Menschen mehr Gedanken machen woher das Fleisch kommt, ob es ohne belastende Stoffe aufgezogene Tiere waren, u.s.w.
Auch Eier ess ich sehr gern, dafür hab ich meine Hühner, die in Freiheit leben. Es sind gerade so viele daß in unserem Haus, mit mehreren Familien, die meißte Zeit keine Eier gekauft werden müssen.
Das ist sehr schön, doch was machen die Leute, die keine eigenen Hühner haben? Was machen die Leute, die auf ihr Fleisch nicht verzichten wollen (auch nicht reduziert), und es soll dennoch möglichst vom Biobauern sein. Wieviele Biohöfe bräuchte es, wieviel länge würde ein Schwein wachsen und gedeihen können, wenn es nicht gemästet wird... Sprich: wenn alle so weiter machen wie bisher mit ihrem Fleischkonsum, wie soll das funktionieren? So toll Biohöfe und Biozüchter sind - ich glaube nicht, daß sie den momentanen Bedarf abdecken könnten. Wie auch? Wo sich jetzt im Stall die Tiere drängen, woher sollen die Weiden dafür plötzlich kommen? Woher das hochwertige Futter für die Tiere? usw. Und wer ist wirklich bereit, die Mehrkosten zu bezahlen?
Die Umwelt wird durch die Verpackungen belastet, Plaste, immer mehr. Und wo landet das Zeug?
Wir sollten an das Gleichgewicht der Natur mehr und mehr denken, Rücksicht auf die Natur nehmen, und nicht mehr so viel Raubbau betreiben.
Hier ist doch überall die Devise: "Was Geld bringt wird rigoros angebaut, angepflanzt, gezüchtet, hergestellt, ohne Rücksicht auf Verluste."
So, das musste ich jetzt auch los werden
Und das im Zusammenhang mit den bösen Vegetariern? Sind die daran nun auch schuld?
(übrigens sind die heiligen Kühe oftmals so mager, daß sie fast nur aus Knochen bestehen. Sehr viele Leute würden davon nicht satt werden. Gleiches betrifft Hunde und Katzen - nur vorbeugend gesagt, falls jetzt vorgeschlagen wird, dann sollen sie doch ihre "Haus"(eher Wild)tiere essen. Die Kühe in den Dörfern haben es etwas besser, das gleiche gilt auch für die Menschen.)