Cafeaulait
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Naja, ich habe aber auch von vielen Leuten gehört, die "früher" auf dem Land aufgewachsen sind, dass sie als Kinder vor Entsetzen und Mitleid mit den Tieren nicht mehr wussten wohin mit sich, wenn auf dem Hof "Schlachttag" war und sie die Schweine kreischen gehört haben, die wussten was ihnen blüht bevor die abgestochen wurden. Normal war das für diese Menschen ganz sicher nicht.
Ich für meinen Teil war jedenfalls von Natur aus kein Fleischesser. Ich erinnere mich noch gut, als kleines Kind eine natürliche Aversion gegen Fleisch gehabt zu haben, je fettiger es war, desto schlimmer
Und von allein hätte ich das bestimmt nicht gegessen. Aber es wurde mir so lange massiv aufgeschwatzt ("das ist gesund, das musst du essen..."), bis ich es schließlich gegessen habe und dann irgendwann hatte ich mich dran gewöhnt.
Und nach einem Rückfall nach einigen vegetarischen Jahren im Erwachsenenalter - auch damals war der Grund schon Ekel - esse ich mittlerweile wieder aus Ekel kein Fleisch mehr und vermisse überhaupt nichts.
Mein Vater ist auch in einem Bauernhof aufgewachsen mit vielen Tieren. Er und seine Brüder liebten all diese Tiere. Und es war jedesmal ein Schock für alle, wenn wieder eine Sau geschlachtet werden musste. Auch für die Erwachsene war es kein Zuckerschlecken. Sie mussten es aber tun, um zu überleben.
Mein Vater erinnert sich noch mit Grauen an diese Momente. Und er konnte sich nie daran gewöhnen.
Und genau so war es auch bei mir. Ich bin von Natur aus aber ganz sicher kein Fleischfresser. Auch mich widerte Fleisch als Kind derart an, dass ich es gar nicht aufessen konnte. Aber da man früher dachte, es sei so gesund, wurde ich gezwungen, bis ich mich daran gewöhnte. Tja, so läuft es halt traurigerweise oft ab. Viele vergessen es irgendwann. Aber ja, Ekel war es auch bei mir, was ich dabei empfunden habe, als ich dieses Stück halb-blutende Fleisch auf dem Teller sah.
