so interessant die Frage nach einem Bewußtsein von Tieren ist, wir werden wohl nicht umhinkommen, zu erkennen, dass wir dieses immer nur nach unseren Maßstäben und eben unseren Bewußtseinsfähigkeiten zu bemessen in der Lage sein werden. Und das setzt gewisse Grenzen, da uns andersartige Formen von Sein schon seit Menschen Gedenken Probleme bereitet haben.
Das kann passieren, muss aber nicht zwingend so sein. Ein guter Ansatz ist schon mal das nicht zielfixierte Betrachten von Tieren in freier Wildbahn. Ein anderer ist, in eine nicht zielfixierte Kommunikation zu treten.
Es gibt da ein Beispiel, wo ein Wissenschaftler versuchte, Delfinen menschliche Wörter beizubringen. Das endete damit, dass der Mensch delfinische Wörter nachsprach. Das Spannende daran war, dass der Mensch das überhaupt nicht wollte, sondern der Delfin ihn sozusagen überlistete. Er sprach am Anfang schon die menschlichen Worte nach, zeigte sich aber etwas unwillig - er tat das schlechter, als er eigentlich dazu in der Lage gewesen wäre. Der Mensch wurde darüber unmutig, ihm war es anstrengend, und auch langweilig, aber nicht so langweilig, dass der Mensch den Versuch abbrach. In dieser Situation begann dann der Delfin, dem Menschen Laute vorzumachen, die er in seiner momentanen Stimmung bereitwillig nachmachte.
Angenommen, der Wissenschaftler berichtete die Wahrheit, dann zeigt sich hier eine Kombination von Empathie, planvollem Handeln, mehrschichtige Kommunikationsfähigkeit. Das ist nun schon wieder eine Bewertung nach menschlichen Maßstäben. Aber wir können die Begebenheit auch einfach so stehenlassen, wie sie ist, und nach anderen Begebenheiten suchen, die das Bild ergänzen.