Hallo
Bei
Hammerschmitt fand ich folgendes über Heinrich Harrer:
Harrer war auf einer Expedition zum Nanga Parbat aufgebrochen, und nach Kriegsbeginn 1939 von den Briten in Nordindien verhaftet worden. 1944 floh er aus dem Internierungslager Dehra Dun und schlug sich nach Tibet durch, wo er bis 1951 lebte. In diesen Zusammenhang gehört auch die lebenslange Freundschaft des Dalai Lama zu Heinrich Harrer. Als aus seinen verkitschten Memoiren über diese Zeit ein noch verkitschterer Hollywood-Schinken mit Brad Pitt gemacht wurde, kam ans Tageslicht, daß Harrer ein Erznazi gewesen war: Mitglied in der SA (seit 1933), der SS und der NSDAP.
Das würde ich einen überzeugten Nazi nennen.
Bei
trimondi fand ich dann auch einiges über Heinrich Harrer. Und ich bin immer noch erschüttert darüber, dass der Dalai Lama für den chilenischen Diktator und Massenmörder Augusto Pinochet, der dafür verantwortlich ist, dass zehntausende Menschen grausam gefoltert und ermordet wurden, Vergebung forderte. Was soll ich vom Dalai Lama halten, wenn ich so etwas lese??? Und natürlich verschweigt Heinrich Harrer seine Nazi-Vergangenheit. Erst andere decken sie auf.
Der Dalai Lama und die Faschisten!
Am 6/7 Mai erschien in der Münchner TZ anlässlich des Dalai Lama Besuches ein Artikel mit dem Titel "Heinrich Harrer und der Dalai Lama - Eine göttliche Freundschaft". In diesem Artikel geht es um die Begegnung zwischen dem "bergnarrischen Eiger Nord Wand Bezwinger" mit dem "Gottkönig in Tibet". Der Kärnter war in den 40er Jahren der deutsche Mentor des Dalai Lama, nachdem er aus einem indischen Gefängnis nach Tibet geflohen war. Die Geschichte ist hinreichend bekannt durch Harrers Bestseller ("Sieben Jahre Tibet - Mein Leben am Hofe des Dalai Lama" - übersetzt in 48 Sprachen und 1997 verfilmt mit dem "Hollywood Schwarm Bratt Pitt in der Hauptrolle"). Der Artikel in der TZ ist eine Eloge auf "eine Männerfreundschaft, die seit Jahren überdauert hat".
Nicht erwähnt wird, dass Harrer zur SS Prominenz zählte und wahrscheinlich von Hitler persönlich den Auftrag erhielt den Nanga Parbat zu erforschen. Die Verfilmung von Harrers Leben löste in Amerika, insbesondere innerhalb der jüdischen Gemeinde, einen starken Protest aus. Der ehemalige SS'ler hatte dem Regisseur Jean Jacques Arnaud nichts von seiner braunen Vergangenheit gesagt. Es war der Österreicher Gerald Lehner, der Harrers SS Zugehörigkeit 1998 ans Tageslicht brachte und der dafür einen Journalistenpreis erhielt. Der "Stern" berichtete ebenfalls ausführlich über diesen Skandal. Reinhold Messner meinte zur "Harrer Affäre", dieser Mann habe bis heute nichts dazu gelernt, er vertrete immer noch die Ideale des NS Alpinismus. Der Artikel in der TZ ist ein journalistischer Skandal, und wiegt umso mehr, weil Harrer nicht die einzige Person mit faschistischer Vergangenheit ist und war, zu denen der Dalai Lama intensive Kontakte pflegt bzw. gepflegt hat.
Aus Harrers SS-Milieu stammen der Tibetforscher Ernst Schäfer und Bruno Beger. Beide traf der Dalai Lama mehrmals freundschaftlich und umarmte sie. Schäfer war kein Geringerer als der wissenschaftliche Leiter (!) von Heinrich Himmlers berüchtigtem "Ahnenerbe" und Bruno Beger wurde wegen NS Verbrechen in Auschwitz verurteilt.
Für seine "Faschistenfreunde" setzte sich der Dalai Lama auch kürzlich in Chile ein, wo er Vergebung für Augusto Pinochet forderte. In Chile lebt außerdem eine weitere Prominenz der internationalen Naziszene, der ehemalige Botschafter und Schriftsteller Miguel Serrano. Serrano ist die Königsfigur eines globalen okkulten Faschismus. Seine Lehre, die Hitler als eine göttliche Inkarnation feiert, nennt sich "esoterischer Hitlerismus", seine Bücher zählen zu den bedeutendsten Kultschriften des braunen Untergrundes und sind ebenfalls in Deutsch erschienen. Die Ideen Serranos sind ganz besonders von Vorstellungen des tibetischen Buddhismus beeinflusst. Serrano war der erste Diplomat, der den Dalai Lama, als dieser auf seiner Flucht die indische Grenze überschritt, begrüßte und bekam von ihm als Geschenk einen tibetischen Tempelhund mit dem Namen Tara. Der Kontakt zu dem Chilenen riss nie ab. Ende der 90er war Serrano am Flughafen von Santiago de Chile, um den "Gottkönig" zu begrüßen.
Ein begeisterter Hitlerverehrer war ebenfalls der japanische Sektenführer Shoko Asahara, dessen Freundschaft mit dem tibetischen Religionsführer und die Bilder, auf denen er dem Dalai Lama die Hand reicht, für kurze Zeit die Weltöffentlichkeit zu einer kritischen Haltung gegenüber dem Friedensnobelpreisträger veranlasste. Auch Asaharas gewalttätige Lehre war explizit von den rituellen und ideologischen Inhalten des tibetischen Buddhismus beeinflusst.
Es ist höchst bedauerlich und unverantwortlich, dass alle diese ambivalenten Begegnungen des Dalai Lama in der Presse als reiner "Zufall" abgetan werden. Wer die eminente Prägung, die der okkulte Faschismus von Seiten des lamaistischen Buddhismus erfahren hat, kennt, den wird diese Naivität zutiefst beunruhigen, mit der über den "Gottkönig" weiterhin berichtet wird, obwohl doch in den letzten Jahren immer mehr kritische Publikationen, Fernseh - und andere Mediensendungen sich weltweit zu Wort gemeldet haben.
Alles Liebe. Gerrit