für mich liegt Dein Verständniproblem hier:
Sansara schrieb:
Aber jetzt frag ich mich:
Ist es gut, mit fremden Energien zu arbeiten? Ist das dann überhaupt "echt"? Bringt mich (uns) das weiter oder ist das nur eine Illusion, ein Spielen mit Energien?
Das entscheidende Wort ist für mich das Wort "Fremd". Was ich noch nicht kennen gelernt habe, das ist mir fremd. Was mir dann (nach dem Kennenlernen) nicht mehr fremd ist, das kann ich einschätzen und deshalb kann ich mir das zutrauen ohne mich selber zu überschätzen. Das ist ein Mechanismus, den man bezüglich des eigenen Selbstbewußtseins auch Erfahrungslernen nennen könnte. Wenn man offen für Neues ist, dann wächst im Laufe des Lebens ja das Verständnis für sehr viel und je mehr man kennen lernt, desto weniger ist einem fremd. Wenn man alles einmal erlebt hat, dann ist einem im Grunde auch nix mehr fremd. Soweit ist alles in Ordnung.
Jetzt ist klar, daß mir morgen Dinge, die mir heute noch fremd waren, nicht mehr fremd sind. "Fremd" ist also etwas nicht genau Definierbares, es gilt immer nur für Dich und exakt immer nur für den Moment, in dem Du dich befindest. Damit ist Fremdheit nur eine Vorstellung, das ist nachvollziehbar, oder? Man meint, die Dinge seien fremd, weil man sie noch nicht kennen gelernt hat. Im Grunde sind sie aber nicht fremd, weil sie zu einer anderen Zeit von Dir gewußt werden. Die fremden Dinge gehören also zu Dir genauso wie die Dinge, die Du schon kennen gelernt hast. Nur liegt der Moment der Bekanntschaft eben in der Zukunft.
Wenn wir das Wort "fremd" jetzt mal so zeitlich entwertet haben, dann ist klar, daß es nicht wirklich das sein kann, was Du empfindest. Das ist also nur eine Interpretation aus dem Moment heraus, daß Dir etwas fremd erscheint. Ich möchte Deine Aufmerksamkeit jetzt auf diejenige in Dir lenken, die etwas als "fremd" empfindet, also auf die emotionale Ebene, auf die Empfindung, die du hast, wenn so etwas "Fremdes" in Deiner Wahrnehmung auftaucht. Probier es von mir aus gleich jetzt mal aus und nimm mal die Gegenstände um Dich herum wahr. Guck mal die Sachen an und und schau mal, wie vertraut Du mit den einzelnen Dingen bist. Merkst Du, daß Du zu den einzelnen Dingen eine unterschiedliche Verbundenheit empfinden kannst? Jedes Ding ist Dir unterschiedlich vertraut bzw. fremd, oder? Da gibt es tatsächlich eine sehr große Bandbreite.
Und was machen wir Menschen, wir unterteilen diese riesige Bandbreite der Einfachheit halber (und weil unsere deutsche Sprache es so vorsieht) in "fremd" und "vertraut". Wenn du das mit der Bandbreite wahrnehmen konntest, dann ist Dir vielleicht noch einmal klar geworden, daß das nur Kategorien sind, die wir uns angewöhnen.
Diese Vereinfachung hat vielerlei Ursachen, heute ist einer der größten Gründe die Informationsflut. Wir nehmen heute mit 1 Stunde Fernsehen mehr Wissen auf, als ein Mensch das vor 1000 Jahren in seinem ganzen Leben getan hat. Wir unterliegen da einem evolutorischen Prozess, gegen den es auch keinen Sinn macht sich zur Wehr zu setzen. Das ist für mich ein bißchen die Lehre aus den 68ern, an denen ich nicht teilgenommen habe

Na trotzdem.
Zuletzt der Kern des Ganzen: Angst ist das Gefühl, das der energetische Motor für diesen Pole-bildenden Mechanismus in uns ist. Wenn wir keine Angst haben, dann ist uns nix fremd. Anders herum formuliert: wenn uns alles vertraut ist, ist die Angst weg. Wir gelangen also vom Fremdsein und der Angst hin zu ihrem Gegenspieler, dem Vertrauen. Angst und Vertrauen- die beiden versuchen in uns ständig die Balance zu finden. Mir persönlich gelang das z.B. heute, indem ich mir vorgestellt habe, daß wir im Kreis sitzen und uns an den Händen halten. Und dann stelle ich mir vor, wie die Energie der Gemeinschaft über mein Herz durch mich hindurch fließt. Das trägt mich dann und weil ich es körperlich spüren kann, ist die Angst weg. Und das, obwohl ihr mir alle "fremd" seid. Fazit für mich: es ist eine Frage der Vorstellung. Und um die Vorstellung zu trainieren, ist Visualisierung schon ein gutes Mittel. Viele reduzieren Visualisierung leider auf das Projizieren von Bildern, mein Vorstellungsvermögen ist da eher räumlich. Ich würde es eher so formulieren, daß ich mich in der Pyramide materialisiere, als daß ich die Pyramide visualisiere. Das finde ich leichter von der Übung her.
Liebe Grüße, RegNiDoen