Hallo Condemn,
Condemn schrieb:
Aber zurück zum Jetzt. Wenn man nicht denkt sondern nur Jetzt ist, wirst Du mir zustimmen, das es in dem Moment FÜR DENJENIGEN nichts gibt außer das was er wahrnimmt. Alles andere und alles erdenkliche existiert zwar, aber seine Aufmerksamkeit ist auf einen minimalen Ausschnitt gerichtet der den Rest ausschließt.
Aber das reicht nicht für die Selbsterkenntnis. Das, was man ist, definiert sich auch aus Vergangenem.
Condemn schrieb:
Dir zu sagen, Du solltest das lassen und den Gedanken annehmen bringt nicht viel. Das ist nicht so einfach. Man muss sehen warum Du glaubst das diese Möglichkeit besteht und Du wirst Dich wundern wieviel bewusst ist oder gemacht werden kann.
Natürlich kann man den inhaltlichen Anspruch einer Angst annehmen oder ablehnen. Der Grund für eine Angst muß erkannt werden, und die Akzeptanz der Konsequenz und der Herkunft dessen sorgen für eine Verarbeitung.
Condemn schrieb:
Und vor allem wirst Du sehen, das Angst eine Sache des Intellekts ist. Du listest Gründe auf...sie hat da letztens son Typen angelächelt.... habt Euch öfter mal gestritten....Frauen sind sowieso sprunghaft....ich bin nicht gut genug für sie.... Das sind alles Dinge die man denken kann. Rationalität hat dabei keinen Platz.
Doch, durchaus. Rationalität sorgt ja dafür, daß man logisch im Zusammenhang mit dem, was man fühlt die Gründe der Angst ermittelt.
Condemn schrieb:
All diese Gründe sind Angstbesetzt weil sie abgelehnt werden.
Ich bin ganz im Gegensatz zu Deiner Annahme auch der Meinung, daß man die Gründe für Ängste sowohl akzeptieren als auch ablehnen kann.
Condemn schrieb:
Angenommen Du fühltest Dich nun nicht gut genug für Deine Freundin, kannst Du auch nicht so ohne weiteres sagen "Das nehme ich an". Du musst Dich wieder fragen warum Du das denn denkst. Dann kommen wieder Dinge hoch. Vielleicht irgendeine vergangene Beleidigung und viele andere Dinge.
Diese Kausalkette baue ich nicht auf. Ich frage das Unbewußte, woher diese Angst kommt. Über Träume. Und das läuft nicht auf der Ebene der bohrenden Fragen, sondern einfach nur in Richtung "Wer bist Du?". Ängste lügen selten in Träumen.
Condemn schrieb:
Der Intellekt spuckt am laufenden Band Gründe aus, die Angst bzw. Ablehnung rechtfertigen und die einzige Lösung dafür ist, ihn zu dem Punkt zu führen, an dem er erkennt, das diese Ängste auf Glauben aufgebaut sind und das erkennt er wirklich.
Du mißverstehst mich völlig. Ich habe nie gesagt, ich würde Ängste mit dem Intellekt bekämpfen. Lies doch mal bitte, was ich über Träume geschrieben habe. Ängste bekämpft man am besten mit den richtigen Fragen.. und nicht, indem man wild nach spekulativen Antworten sucht, die durch Verfolgungsängste entstehen.
Condemn schrieb:
Du wirst das was ich schreibe wahrscheinlich nicht glauben, aber wenn Du den Dingen so auf den Grund gingest würdest Du es erfahren. Denn es ist eine Erfahrung wenn so ein Gebäude aus Glaube und Angst zusammenstürzt.
Ich nutze einen ganz anderen Weg.
Condemn schrieb:
Und die Aussage das alles sei Glaube ist für die meisten das Haupthinderniss an dieser ganzen Sache weil sie es sich nicht vorstellen können.
Ängste sind Gefühle. Gefühlsmäßige Vorstellungen dessen, was sein kann, die aus einer Wahrnehmung entstehen. Die Angst vor dem Tod ist z. B. glaubens-unabhängig. Ich bin mir sicher: Jeder Mensch hat Angst vor dem Tod, er will es nur aus intellektueller philosophisch religiöser Sicht manchmal nicht wahrhaben.
Condemn schrieb:
Ich will Dir mal kurz verraten warum ich das glaube und wie das "Weltbild" aussieht auf das sich das alles gründet.
Ich werde auf die einzelnen Punkte eingehen. Aber generell kann ich schon sagen, daß Dein Eindruck von mir falsch ist.
Condemn schrieb:
Du weißt das Du Bewusstsein bist.
Nein, ich weiß, daß ich wahrnehme. Bewußtsein könnte auch nur eine Wahrnehmung sein.
Condemn schrieb:
Du weißt das Du nicht das einzige Bewusstsein bist.
Das weiß ich nicht. Das ist ein Hypothese, da ich nur meine Wahrnehmungen kenne.
Condemn schrieb:
Du weißt vielleicht das alles untrennbar miteinander verbunden ist. Die Quantenphysik sagt genau das und sie sagt weiter alles sei Energie.
Das ist eine Theorie. Ob es stimmt, vermag ich nicht wahrzunehmen.
Condemn schrieb:
Das ist richtig, aber weiter ist es nicht nur Energie sondern Bewusstsein.
Woher willst Du wissen, ob es richtig ist? Du hast doch eigentlich auch nur Deine Wahrnehmung. Und was ist "richtig"? Das, was Du als richtig wahrnimmst, oder das, was nach Deiner Meinung objektiv richtig ist?
Condemn schrieb:
Du, wie jeder ist in seiner Essenz Bewusstsein.
Das ist ein Dogma. Ein Glaubenssatz, den ich zudem nicht teile. Ich bin der Meinung, daß Bewußtsein lediglich eine menschliche Eigenschaft ist. Bzw., ich nehme es so wahr. Ein Stein hat kein Bewußtsein, und ist auch kein Bewußtsein.
Condemn schrieb:
Das was die "Ich-Sucher" finden werden ist nur das. "Ich bin". Nichts sonst.
"Ich bin" ist ein Dogma. Zudem ein Glaubensgrundsatz, der aus dem Äußeren kommt. Ich glaube nicht an solche Vereinfachungen.
Condemn schrieb:
Dieses große Bewusstsein ist nun im ganzen wie seinen "Kleinst-Teilen" bewusst und irgendwo dazwischen stehst Du.
Nein, ich nehme wahr, daß ich ein Bewußtsein habe. Von den anderen Subjekten in meiner Wahrnehmung weiß ich nicht, ob das zutrifft. Ich vermute es aber mal.
Condemn schrieb:
Und, ich weiß das Du sehr rational denkst, viel auf Logik gibst und das tue ich auch, aber Du wirst das alles einfach nicht glauben.... Deine Realität ist ein Gebäude aus Deinen Gedanken. Eine Art Traum. In dem Moment indem Du in Dein Haus eintrittst denkst Du vielleicht an die Welt da draussen, aber Tatsache, und das sagt die Quantenphysik auch, ist, das ausserhalb Deiner Wahrnehmung nichts existiert.
Bis auf den Ausflug in die Quantenphysik gehe ich mit Dir d´accord. Die Aussage, ich würde das nicht glauben, ist allerdings falsch.
Ich glaube das schon lange
Condemn schrieb:
Eben wie in einem Traum. Und das alles kann man als eine Reise Deiner Aufmerksamkeit durch das Bewusstsein ansehen. Und wie Du diese Aufmerksamkeit ausrichtest, worauf, ist im Grunde Deine Wahl, aber sie ist es doch nicht, weil Du eben manches als Tatsache siehst WEIL Du es emotional besetzt. Du bewertest es. In diesem großen Ganzen existiert alles, aber Du sagst vielleicht "Verdammt, ich bin unfähig was handerkliche Dinge angeht." und kettest Dich genau daran. Anstatt zu sagen "Alles ist" und zwar wertfrei sagen wir, das ist gut, das ist schlecht. Und alles was wir negativ bewerten ermächtigen wir, einfach weil stetig unsere Aufmerksamkeit darauf liegt.
Ich glaube auch nicht an die dogmatische Aussage, daß "alles ist", denn ich kann nur wahrnehmen, daß etwas ist, und es darüber hinaus auch weitere mögliche Wahrnehmungen gibt, die ich noch nicht hatte. Ob "Alles ist", liegt also nicht in meiner Wahrnehmung, da ich "Alles" nicht sichten kann.
Condemn schrieb:
Weißt Du... All die Dinge die Du nicht glaubst, die aber viele hier im Forum glauben sind möglich.
Welche Dinge meinst Du?
Condemn schrieb:
Du sagst "Das ist so" und es bleibt so.
Nein, ich sage: Das ist so für mich, wie es für andere ist, weiß ich nicht.
Condemn schrieb:
Das Gegenteil als potentielle Wahrheit ist damit ausgeschlossen.
Nein, Condemn. Auch da liegst Du falsch. Ich bin der Meinung, daß Wahrheit immer subjektiv ist. Lies mal meine Beiträge zum Thema "Glaube".. Und alles, was ich zu Phänomenen und der inneren Erkenntnis geschrieben habe.. Du wirst sehen, daß Dein Bild von mir völlig falsch ist.
Condemn schrieb:
Und wenn man das wirklich mal verstanden hat kann man das was man erlebt ändern, indem man erkennt was man ablehnt, erkennt das es Glaube und nicht Fakt ist und erkennt das es gültig ist und wertfrei, eine Erfahrung unter vielen. Dann ist man frei das Gegenteil zu erleben.
Ja, und ich denke, ich bin so frei
Condemn schrieb:
So, jetzt bin ich ganz schön vom Thema abgekommen. Aber diese ganze Ablehnungs-Geschichte gründet sich darauf und ich weiß mittlerweile wirklich das es wahr ist. Alles ist Glaube. Wenn man sich die Geschichte anschaut, die Religionen und Weisheitslehrer... Sie lehrten in der Essenz immer das. Nicht abzulehnen was ist um frei davon zu sein.
Aber was ist, ist Glaubenssache. Was ist, ist subjektiv. Es gibt nur das, was man subjektiv als wahr erkennt.
Gruß,
lazpel