Spirituelles Wachstum als Lüge

@rocket:
Ich könnte dich jetzt im Gegenzug fragen, warum du das von mir wissen willst. Was interessiert DICH, was ICH tue? Aber ehrlich gesagt würde mich die Antwort, egal wie sie lautet, im Gegenzug nicht interessieren.

Aber um dir eine Antwort zu geben: Es entspricht meinem Wesen, solche Beiträge zu verfassen. Ich frage mich nicht, warum ich das tue, sondern ich tue es einfach. Und das ist auch die Antwort auf die zweite Frage: Es gibt nichts zu erkennen. Würde sich mein Verhalten ändern, wenn ich irgendwas erkennen würde? Ja? Oder nein? Wäre ich denn plötzlich ein anderer, wenn ich nur genügend erkannt hätte? Keiner kann seine Persönlichkeit loswerden, du kannst sie höchstens akzeptieren. Und dann beginnt das kosmische Spiel - Lila - erst richtig.
 
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Karuna schrieb:
Das sehe ich anders
Liebe Karuna, ich spreche zu verschiedenen Menschen auf verschiedene Weise. Der ganze Beitrag eingangs war nicht in erster Linie an dich gerichtet - du verstehst? Es ist recht mühsam in einem Forum etwas zu schreiben, wenn es hundert Leute mit hundert verschiedenen Stufen des Verständnisses gibt, dann tritt man mindestens 50 von ihnen dauernd auf die Füsse, wenn man etwas auf die eine, nicht aber auf die andere Weise formuliert.
 
fckw schrieb:
Liebe Karuna, ich spreche zu verschiedenen Menschen auf verschiedene Weise. Der ganze Beitrag eingangs war nicht in erster Linie an dich gerichtet - du verstehst? Es ist recht mühsam in einem Forum etwas zu schreiben, wenn es hundert Leute mit hundert verschiedenen Stufen des Verständnisses gibt, dann tritt man mindestens 50 von ihnen dauernd auf die Füsse, wenn man etwas auf die eine, nicht aber auf die andere Weise formuliert.

Und wo bleibt dann diese
berühmte Objektivität?

also... die vorderen Sitzplätze
die sehen das ein wenig anders
bedingt durch die Perpsktive...

und die da hinten die sehen sozusagen
sowieso fast nichts...

ich sitze somit freiwillig ganz ganz weit hinten
da kann man auch tuscheln:
über Waschmaschienen lieber Fckw....
über Feste wie sie gerade fallen :banane:

und da vorne...
da ist irgend so n Tumult
aber lass sie mal
die suchen was wichtiges...

aber Waschmaschienen sind auch wichtig:
der Hausfrauen bester Freund!

Karuna :kiss4: :kiss3: :kiss4:
 
Subjektiv/Objektiv is was anderes als Verständnisgrade. Mathematische Beweise sind immer entweder richtig oder falsch, unabhängig davon, ob sie jemand versteht oder nicht. Hingegen jemandem die Richtigkeit oder Falschheit eines mathematischen Beweises zu erklären, das hängt von seinem Verständnisgrad ab. Manche mathematische Dinge können auch gar nicht erklärt werden, wenn einer nicht bereits ein genügendes Mass an mathematischer Vorbildung besitzt.

Darüberhinaus gilt, dass ich nicht über Dinge reden kann, die ich selbst nicht verstanden habe.
 
...this is the road ----- to hell...

pour example,
comme ca:

ich bin festgebunden auf dem beifahrer sitz eines porsches.
der lenker dieses gefährts hat mich entführt. er ist ein psychopat.
man nennt ihn "neurotika".
neurotika fährt nun mit etwa 180 sachen über eine landstrasse.
er wir immer schneller.
schweissperlen rutschen ihm über sein angespanntes gesicht.
nicht etwa weil es draussen so heiss ist, nein, es ist anfang winter,
zwar noch kein schnee - aber es ist kalt. nahe der null grad grenze...
...diese schweissperlen signalisieren seine angst. ja, er hat angst.
grosse angst sogar! er wird verfolgt von der polizei. viele polizei autos
folgen seinem gestohlenen porsche. zu dem ertönt von oben her
ein dumpfes geräusch. rotorenblätter welche sich kriegerisch durch die luft
kämpfen und so auch ihren dienst dazu leisten, den räuber einzufangen.
ein hubschrauber beobachtet uns.

die 200 grenze müsste er nun getopt haben. ich weiss es nicht.
meine augen sind geschlossen. die landstrasse erstreckt sich über
eine wohl grenzenlose prärie. fast keine kurven weist sie auf.

dann plötzlich ein lautes krachen. ich öffne schnellst möglich meine augen.
ich sehe aber nichts. alles schwarz. was ist passiert? bin ich gestorben?
wo bin ich? was ist los? ich schreie laut: halloooooooooooo!! ist da jemand?
hilfee! nichts geschieht.

doch! ...dann plötzlich höre ich sirenen. stimmen. motoren.
hilfee - ich bin hier! hier drüben!
es musste ein unfall passiert sein. ein selbstunfall wohl. hatte er die kontrolle
über den porsche verloren? wo ist er?

menschen eilen herbei. sie langen nach mir. es gelingt ihnen aber nicht
mich aus dem geputschten auto herauszuziehen. sie müssen das autodach
aufschneiden.

dann haben sie mich draussen. kontrollieren meinen zustand. sie zwingen mich
auf eine liege, binden mich fest. wollen mich in einen krankenwagen stecken.
ich wehre mich. stehe auf und frage was das ganze soll?
mir geht es gut! mir fehlt nichts! lasst mich in ruhe!

*lach*
diesen umfall zu überleben meinten augenzeugen sei nahezu unmöglich.
ich hätte millionen von schutzengel gehabt.
...der entführer, der, der den porsche, dieses schnelle gefährt zerschoss,
war in fetzen gerissen. er war sofort tot - nach dem aufprall mit dem lastwagen.

mir geht es den umständen entsprechend sehr gut.
der arme fahrer, mein entführer, tu mir leid. er musste sterben.
ich konnte nichts tun.
hätte ich sterben müssen - so wäre es passiert.
die umstände, gott, das universum... wollten es aber nicht.
noch nicht...




hei leute, wenn ihr etwas erreichen wollt, dann versucht es.
wenn ihr nichts mehr erreichen wollt, dann sollet ihr das tun.

ihr habt keine chance gegen diesen willen anzukämpfen.

er wird verschwinden,
oder vielleicht auch nicht.

da habt ihr wirklich nichts,
aber auch gar nichts... mit-zu-reden.
 
esperanto schrieb:
...this is the road ----- to hell...

pour example,
comme ca:

du bist festgebunden auf dem beifahrer sitz eines porsches.
der lenker dieses gefährts hat dich entführt. er ist ein psychopat.
man nennt ihn "neurotika".
neurotika fährt nun mit etwa 180 sachen über eine landstrasse.
er wir immer schneller.
schweissperlen rutschen ihm über sein angespanntes gesicht.
nicht etwa weil es draussen so heiss ist, nein, es ist anfang winter,
zwar noch kein schnee - aber es ist kalt. nahe der null grad grenze...
...diese schweissperlen signalisieren seine angst. ja, er hat angst.
grosse angst sogar! er wird verfolgt von der polizei. viele polizei autos
folgen seinem gestohlenen porsche. zu dem ertönt von oben her
ein dumpfes geräusch. rotorenblätter welche sich kriegerisch durch die luft
kämpfen und so auch ihren dienst dazu leisten, den räuber einzufangen.
ein hubschrauber beobachtet uns.

die 200 grenze müsste er nun getopt haben. ich weiss es nicht.
meine augen sind geschlossen. die landstrasse erstreckt sich über
eine wohl grenzenlose prärie. fast keine kurven weist sie auf.

dann plötzlich ein lautes krachen. ich öffne schnellst möglich meine augen.
ich sehe aber nichts. alles schwarz. was ist passiert? bin ich gestorben?
wo bin ich? was ist los? ich schreie laut: halloooooooooooo!! ist da jemand?
hilfee! nichts geschieht.

doch! ...dann plötzlich höre ich sirenen. stimmen. motoren.
hilfee - ich bin hier! hier drüben!
es musste ein unfall passiert sein. ein selbstunfall wohl. hatte er die kontrolle
über den porsche verloren? wo ist er?

menschen eilen herbei. sie langen nach mir. es gelingt ihnen aber nicht
mich aus dem geputschten auto herauszuziehen. sie müssen das autodach
aufschneiden.

dann haben sie mich draussen. kontrollieren meinen zustand. sie zwingen mich
auf eine liege, binden mich fest. wollen mich in einen krankenwagen stecken.
ich wehre mich. stehe auf und frage was das ganze soll?
mir geht es gut! mir fehlt nichts! lasst mich in ruhe!

*lach*
diesen umfall zu überleben meinten augenzeugen sei nahezu unmöglich.
ich hätte millionen von schutzengel gehabt.
...der entführer, der, der den porsche, dieses schnelle gefährt zerschoss,
war in fetzen gerissen. er war sofort tot - nach dem aufprall mit dem lastwagen.

mir geht es den umständen entsprechend sehr gut.
der arme fahrer, mein entführer, tu mir leid. er musste sterben.
ich konnte nichts tun.
hätte ich sterben müssen - so wäre es passiert.
die umstände, gott, das universum... wollten es aber nicht.
noch nicht...




hei leute, wenn ihr etwas erreichen wollt, dann versucht es.
wenn ihr nichts mehr erreichen wollt, dann sollet ihr das tun.

ihr habt keine chance gegen diesen willen anzukämpfen.

er wird verschwinden,
oder vielleicht auch nicht.

da habt ihr wirklich nichts,
aber auch gar nichts... mit-zu-reden.


Hast du das wirlich erlebt/ überlebt? lieber Esperanto...
dein Name heisst Hoffnung und ich sagte es dir
bereits: der Name ist grossartig

Es gibt Dinge im Leben die sind grösser als wir
und da dann durch zu stossen
oder durchgetragen werden
was auch immer
das ist das Abenteuer Leben
oh ich liebe es dieses Leben

und wenn man einmal an Grenzbereiche gestossen ist
dann hat man so ne Porion Abwehrkräfte intus...
und die Freude... die Freude wächst
und wächst es ist wie
ein Tanz... ein kosmischer Tanz
was sollte man da noch suchen?
ausser sich selbst

Karuna :kiss3: :kiss4: :kiss3:
 
ok, ich habe es mir in etwa so überlegt:


der porschefahrer ist das EGO.

der auf dem beifahrersitz, der, der allem seinen "lauf" lassen muss
ist der "ergebene" aus der sicht des egos. (die sichtweise lässt angst entstehen)

der crash muss passieren, dass das ego stirbt und der angefesselte
befreit wird.



ABER wie schon angedeutet: es ist nahezu unmöglich :)
man braucht viele, viele... sehr viele schutzengel!


da könnt ihr nicht mitreden, liebe leute...
 
Hi fckw,

fckw schrieb:
Ja - und warum will sich einer besser fühlen? Oder anders ausgedrückt: Warum ist ihm der Momentanzustand nicht bereits gut genug?
Darüber denke ich jetzt schon seit einiger Zeit nach. Was ist eigentlich nicht gut genug an dem, was jetzt ist? Woher kommt etwa dieser Impuls zur Flucht in Gedanken und Vorstellungen, der geradezu ein Automatismus ist? Ich wüßte noch nicht einmal, was am Momentanzustand eigentlich falsch ist, bzw. was genau anders sein sollte.

fckw schrieb:
Das Ego kann man nicht loswerden. Jeder Versuch, es loszuwerden, ist erneut ein Versuch, das Ego zu vergrössern. Darauf will ich hinaus.
Das ist wieder so etwas paradoxes... ähnlich wie der Versuch, mit dem Begehren aufzuhören, wiederum Begehren ist, ist es hier genau das Ego, welches "vom Ego loskommen" will. Ohnehin scheint es mir, daß jede Art von beobachteter Entwicklung (in welchem Sinne auch immer) sofort in das Selbstbild aufgenommen wird.

fckw schrieb:
[...] benötigt er eine "Erklärung" oder ein "Kriterium", warum dieses Ich sich von der Welt unterscheidet bzw. worin sich dieses Ich von der Welt unterscheidet. Um das Ich als getrennt von der Welt existierend zu erfahren - und ohne diese Trennung könnte der Mensch gar nicht "Ich" sagen -, muss der Mensch notwendigerweise ein Kriterium zur Trennung einführen, etwas, was "hier ist, aber dort nicht ist".
Ja, die Vorstellung eines Ichs macht nur dann überhaupt Sinn, wenn dieses Ich durch bestimmte Eigenschaften definiert wird, die es abgrenzbar machen. Ein Begriff ohne solche definierenden Eigenschaften könnte gar nicht existieren, er hätte keinerlei Sinn. Diese Art der Unterscheidung ist ja an sich genau die Natur des Begriffsdenkens.

fckw schrieb:
Spirituelles Wachstum ist somit nichts anderes, als das stückweise Abschälen und Wegwerfen aller Trennungskriterien, also der Gier, also der "Wachstumssysteme" (Meditation, Yoga, Askese usw.), bis am Ende keine Trennung mehr zwischen dem Ich und dem Rest der Welt aufrechterhalten werden kann.
Damit hätten wir wiederum ein Ziel postuliert... und über den Punkt "Wegwerfen der Gier" hatte ich ja weiter oben schon geschrieben. Nach alldem ist die Frage "was kann ich dafür tun?" ja ohnehin ziemlich sinnlos geworden (auch wenn ich zugeben muß, daß das mein erster Gedanke war...).

fckw schrieb:
Somit entpuppt sich letztlich auch der Glaube an spirituelles Wachstum als nichts als eine Lüge (und damit sind natürlich auch Meditation, Yoga, jede Form von Askese, Energiearbeit etc.) mit eingeschlossen. All diese Systeme haben den gleichen Zweck. Sie sollen letztlich die Kluft zwischen Ich und dem Rest der Welt aufrechterhalten. Dies ist ihre einzig wahre Funktion.
Ich würde nicht sagen, daß sich das lediglich auf spirituelles Wachstum beschränkt. Ob sich jemand mit solchen Dingen beschäftigt, oder nicht, macht doch eigentlich kaum einen Unterschied. Jene, die nichts mit so etwas zu tun haben, definieren sich halt über andere Dinge.
 
Hallo zusammen!

Ich habe noch nicht den ganzen Thread gelesen, was ich aber noch mache. Ich beziehe mich jetzt nur mal auf FCKW`s Eingangspost.


Spirituelles Wachstum bedeutet niemals zwingend irgendwas, sei es Leid oder Freude, sich selbst zu verlieren oder zu finden. FCKW, ich glaube was Dir nicht ganz deutlich ist, ist das Deine Empfindungen und Erfahrungen und die Schlüsse die Du daraus gezogen hast, sowohl richtig, als auch nicht allgemeingültig sind. Nicht mal für Dich. Es geht auch nicht zwingend darum alles womit man sich identifiziert aufzugeben, sondern darum die Werturteile aufzugeben. Das ist ein Unterschied. Ich bin so und so, finde dieses und jenes wichtig, manches an mir, anderen und der Welt negativ. Das alles verschwindet nicht einfach, und auch nicht man selbst, oder die Eigenschaften die man zum ICH zählt. Aber man erkennt, das alles, wirklich ALLES so gut ist. Spirituell wachsen heißt vor allem SICH SELBST ANNEHMEN.

Das Bedürfnis, sich auf eine solche Weise zu versichern, also Sicherheit zu finden, ist eines der grössten Hindernisse auf dem Weg zum spirituellen Wachstum. Spirituelles Wachstum IST seinem Wesen nach, alle Sicherheiten aufzugeben
Das ist einerseits richtig, weil man erkennt das äußere Sicherheit nicht die Art Sicherheit darstellt die man braucht. Man erkennt das die ganze Existenz, des eigenen ICH als Mensch sowie alle Realität in gewisser Weise "zerbrechlicher" als man dachte, wobei das wieder nur in der menschlichen Vorstellung. Aber der Weg führt doch zu einer fundamentalen Sicherheit hin, weil man unter diesem ganzen Endlichen und Verändernden etwas findet das immer existent, sicher und in vollkommene Integrität besitzt. Der Weg dahin mag vielleicht unsicher erscheinen, aber nicht mal er ist es. Man ist zu jeder Zeit sicher und zwar auf eine ganz Andere viel umfassendere Art als man es sich vorstellt.

Es ist folglich der Glaube an das Machbare, der sich als Lüge entpuppt.
Und der Glaube es sei Lüge ist nur die Andere Seite.


Würde nicht das Leben uns penetrant die eigenen Irrtümer vor Augen führen, so würde folglich der normale Mensch in Tat und Wahrheit überhaupt nicht spirituell wachsen. Kein Mü weit, um genau zu sein. Das Leben hat es nun aber in sich, uns unsere Verfehlungen ständig vor Augen zu führen. Das Leben ist da auch schon mal ziemlich brutal. So ist es einleuchtend, dass die meisten Menschen dann spirituell am allermeisten wachsen, wenn sie in existentielle Notsituationen geraten.
Ja, aber nicht aus einer Zwangsituation heraus, sondern aus einer Art Wahl heraus, auch wenn es nicht bewusst sein mag. Mir persönlich ist einiges bewusst was ich an leidvollen Erfahrungen gemacht habe, das sie allesamt in mir als eine Art unterschwelliger Wille existierten.



In genauem Wissen, dass ich nun etwas sehr Unpopuläres von mir gebe (oh, und wieviel das über den Menschen aussagt...): Genau darum braucht jeder, der auch nur halbwegs an spirituellem Wachstum interessiert ist, einen "spirituellen Lehrer".
Das ist Deine Annahme die wieder nicht absolut wahr ist. Der spirituelle Lehrer ist das Leben selbst. So kitschig und abgegriffen es klingt, so wahr ist es auch. Auch Bücher und "wirkliche Lehrer" aus Fleich und Blut, aber nichts ist unbedingt notwendig. Selbst ein spiritueller Lehrer ist ein Spiegel und demnach nur so hilfreich wie man es in gewisser Weise "zuläßt".

Ohne geht es nicht. Das Ego macht so gut wie jeden Versuch, sich innerlich von solchen falschen Konzepten zu lösen, gleich wieder vollständig zunichte. Ein spiritueller Lehrer erkennt diesen Vereitelungsversuch des Ego und vereitelt ihn wiederum.
Ein guter spiritueller Lehrer erzählt Dir vor allem nicht dass das alles falsch ist, sondern einfach so ist und es nicht darum geht das ach so Böse Ego zu bezwingen, sondern anzuerkennen. Weshalb hat das Ego denn all die Eigenarten man verurteilt? Weil es sich "nicht geliebt" fühlt. Das innere Loch wird versucht im Aussen zu stopfen. Je mehr man es von innen vermag desto weniger muss man es dann im Aussen tun. Und wer verurteilt denn eigentlich das Ego? Niemand anders als das Ego selbst. Und was ist das Ego überhaupt? Es ist das grundlegende Sein das man selbst ist, identifiziert mit Eigenschaften deren Summe man ICH nennt. Einige davon verurteilt man und genau das nicht mehr zu tun, heißt sich davon zu befreien.

Zum Beispiel, indem er einem Menschen zum wiederholten Male dieselbe stupide Aufgabe erteilt, so lange, bis der innere Widerstand des Ego zusammenbricht.
Das ist ein möglicher Weg die innere Bewertung dessen was man tut zu lassen. Es geht nicht darum das Ego zu quälen, sondern darum das JETZT zu finden und damit das Nicht-Bewerten des Jetzt.


Der Mensch muss sich als räumlich und/oder zeitlich abtrennbar/unterscheidbar definieren/empfinden, um die Trennung zwischen "Ich und der Welt" überhaupt erst errichten zu können.
Der Mensch muss das gar nicht machen, denn in seinem Empfinden ist er es und darum geht es. Das man überhaupt Mensch ist, ist wiederum eine bewusste Entscheidung des Bewusstseins das man ist und auch das Einengen dieses Bewusstseins auf die Aufmerksamkeit nach "Aussen" gehört dazu. Es ist ein Abenteuer und gewollt und kein Zwang. Ich verstehe nicht, wie man das glauben kann, wenn man gleichzeitig glaubt das alles eins ist. Wenn alles eins ist und einen Willen besitzt, besitzt dieses EINE auch Allmacht. Dieses Eine ist sich als Ganzes bewusst, wie auch in seinen "kleinsten Teilen" sowie allen "Stufen" dazwischen. Diese Aufteilung geschieht einfach durch Aufmerksamkeit dieses großen Ganzen. Es ist fähig seine Aufmerksamkeit hinzurichten woimmer es will, und das in wohl unendlicher Form. Der Mensch ist so eine gerichtete Aufmerksamkeit, gerichtetes Bewusstsein. In seiner Essenz IST er dieses Bewusstsein. Das bedeutet er IST der Wille der die Aufmerksamkeit richtet, was wiederum heißt, er IST frei und in gewisser Weise ist er sogar das Große Ganze. Nur eben mit einer so fokussierten Aufmerksamkeit das anderes ausgeschlossen wird. Aber das ist gewollt. Wie könnte es anders sein?

Oder: Wer genügend Yoga ausführt, der kommt auf dem Pfad des spirituellen Wachstums schnell voran
Und wer das glaubt und diesem Glauben mit gutem Gefühl nachkommt, wird es so sein. Wenn er allerdings wie Du glaubt erkannt zu haben, das alles nur ein perfider Trick des Egos ist, wird den Willen den er eigentlich mit diesem Glauben verbindet, durch den gegensätzlichen Glauben, schwächen. Und zwar durch die negative Bewertung. Und vielleicht ist es viel perfider das Dein Ego Dich glauben läßt es hätte perfide Tricks nötig um weiter zu existieren. ;)

Wer mir nicht glaubt, soll die entsprechenden Überlegungen im "Was ist das Ich?"-Thread nachvollziehen.)
Es geht ja gar nicht darum an das eine zu glauben, so das man eine andere Möglichkeit ausschließt, sondern darum zu erkennen, das man ALLES glauben kann. Man hat da freie Wahl. Und man pendelt man hin und mal her, glaubt dieses und dann das Gegenteil und irgendwann erkennt man, das IST was man glaubt. Damit ist veränderbar WAS IST und wenn Dir diese ganze Theorie der Ego-Vernichtung und des dauraus resultierenden Kampfes nicht gefällt, solltest Du versuchen herauszufinden, warum Du das glaubst. Zuerst wirst Du intellektuelle Gründe finden, aber dem allen zugrunde liegt immer ein emotionaler Kern. Wenn man den gefunden hat und nicht nur benennen kann, als Ablehnung oder ähnliches, kann man sein Werturteil ausgleichen. Dann ist man auch frei davon zu glauben irgendwas erbärmlich Jammerndes das trickreich seine Existenz zu verteidigen versucht, müsse vernichtet werden.

Aber diese künstliche Trennung hat schwerwiegende Folgen! All die genannten Systeme (Yoga, Meditation usw.) entführen den Menschen aus dem Hier und Jetzt, indem sie ihn auf ein projiziertes Ziel hinlenken.

Der Sinn des Yoga ist in der Regel genau umgekehrt. Weil man durch die anspruchsvollen Übungen gezwungen ist seine Aufmerksamkeit voll auf das zu richten was man tut, ist man auch voll im Jetzt. Man erkennt dann gerade den Weg des Yoga, falls man denn Yoga als weg wählt, als das Ziel. Richtig ist demnach genau wo man ist und doch geht man weiter. Es findet Veränderung statt. Und das was man anstrebt, die Verwirklichung des Willens findet dann am reibungslosesten statt, wenn man das JETZT als GEWOLLT erkennt.



Diese Bewegung, weg vom Hier und Jetzt, ist in ihrem Wesen nichts anderes als die Versicherung der Ich-Vorstellung! Man könnte sagen: Es handle sich um Gier, um das Erreichen von etwas, das nicht bereits vollständig da ist. Etwas, das zuerst durch mühsame Anstrengung, durch Askese erreicht werden muss. Gier ist die Bewegung weg von dem, was soeben gerade ist, hin zu einer Projektion in einer "bessere, schönere, angenehmere Welt"!
...die durchaus erreichbar ist. Was einen davon trennt ist die negativ-Bewertung dessen was ist. Und es ist immer auch "Selbst-Bewertung". Zu erkennen dass das was ist gut ist, das man selbst gut ist, sogar OBWOHL MAN SICH FREUDE IN DER ZUKUNFT ERHOFFT, läßt das Gewünschte entstehen. Man lebt dann nicht mit dem Schlechten was ist, sondern transzendiert das Schlechte durch Anerkennung in das was man wirklich wünscht. Der Wille steht über allem und ist nicht das Hinderniss. Das ist ein schwerer Irrtum und wieder eine Bewertung des ach so egoistischen Willens. "Ich darf nicht wollen"...."Oh verdammt, gerade habe ich mich verurteilt..das DARF ich doch nicht"...."Und wieder habe ich mir von der Zukunft etwas erhofft. Dabei muss ich doch mit dem Leben was ist"...
Alles Urteile... Und man sollte zuerst einmal annehmen das man ein urteilendes Wesen ist. Das ist der erste Schritt um überhaupt immer weniger zu urteilen.

Warum freuen wir uns auf ein Auswärtsessen im Restaurant? Es handelt sich um eine Projektion in eine imaginierte Zukunft - die im Hier und Jetzt NICHT real ist. Dies ist Gier, nichts anderes.
Und wenn Du Dir die Mühe machst herauszufinden weshalb Du das so negativ bewertest und es Gier nennst und worauf sich diese Theorie stützt, also welche Gründe, wirst Du sehen das diese Gründe GLAUBE sind und das Du an sie glaubst weil Du sie bewertest. Entweder weil Du es eben schön findest, dann kannst Du das ja getrost weiterglauben, oder weil Du es nicht schön findest. Wenn Du wirklich erkennst, das Du nicht Tatsachen weißt, sondern Möglichkeiten als wahr annimmst und damit anderes ausschließt, wird diese eine Möglichkeit auch die Negativ Wertung verlieren und der Weg ist frei eine andere Möglichkeit zu verwirklichen. Wie gesagt, der Wille der Wahl worauf man seine Aufmerksamkeit richtet steht über allem. Das was Du Gier nennst ist dieser Wille. Nicht er ist das Hinderniss, sondern der Glaube er sei es und die damit einhergehende Negative Bewertung des als niedere Gier erkannten, eigentlich souveränen und über allem stehenden Willen.

Und wozu benötigen wir diese? Um die Trennlinie zwischen dem Ich und "dem anderen" aufrechtzuerhalten, hier in Form eben jener eingebildeten, völlig irrealen Zukunft.
Hast Du Dich noch nie auf etwas gefreut? Ist es noch nie so gewesen, das die Freude auch berechtigt war? Zum Beispiel das Du Dich freust einen Menschen den Du liebst endlich wiederzusehen und wenn es soweit ist, ist die Freude wirklich da? Wieso also, sollte diese Vorstellung der Zukunft irreal sein? Ich verrate es Dir: Weil Dein Glaube man "dürfe" sein Glück nicht in der Zukunft suchen auch das Jetzt beschmutzt. Denn wie jeder erhoffst auch Du es Dir in der Zukunft. Aber der Glaube es gar nicht in der Zukunft finden zu können wird auch dazu führen, das Du es niemals IM JETZT findest. Das geht ja nicht, da Du Dir gestern noch erhofftest das heute ein schönerer Tag wird und Du diese Hoffnung als irreal erkannt hast...


Das Ich ist somit gleichbedeutend mit einer Bewegung weg vom Hier und Jetzt. Die Bewegung weg vom Hier und Jetzt lässt sich am besten mit dem Begriff "Gier" umschreiben. Jeder Glaube an eine bessere, schönere, angenehmere Welt in der Zukunft oder sonstwo ist nicht nur eine Flucht, vor dem, was tatsächlich da ist, sondern auch der subtile Versuch, die Ich-Vorstellung weiterhin aufrechtzuerhalten. Es gibt buchstäblich nichts in unserm Leben, was nicht geschieht, das nicht dem Zweck dient, diese Vorstellung zu verfestigen.
Und es gibt nichts im Leben das uns nicht unsere Werturteile so lange vor Augen führt bis wir sie ausgleichen und uns damit abwenden können wenn wir es denn wollen. Das meiner Ansicht nach perfideste Werturteil ist, spirituelle Verwirklichung über alles zu stellen und das was man ist und damit auch das JETZT für alle Zeit abzuwerten. Frag Dich doch mal warum man aus dem Jetzt fliehst? Und die Tatsache das Du diese Flucht als negativ erkennst und mit dem Begriff Gier bezeichnest, verrät das auch Du noch auf der Flucht bist.


Spirituelles Wachstum ist somit nichts anderes, als das stückweise Abschälen und Wegwerfen aller Trennungskriterien, also der Gier, also der "Wachstumssysteme" (Meditation, Yoga, Askese usw.), bis am Ende keine Trennung mehr zwischen dem Ich und dem Rest der Welt aufrechterhalten werden kann. Wer aber erkennt, dass auch dies noch eine subtile Lüge darstellt, der merkt, dass er bereits am Ende jeglicher projizierter Entwicklung angekommen ist. Es gibt einfach nichts mehr zu tun. Er ist bereits am Ende angekommen.
Da Du das ja erkannt zu haben scheinst, kannst Du Dich ja leicht fragen ob es so ist... Erhoffst Du Dir noch irgendwas vom Leben? Kaufst Du manchmal etwas ein, das Du erst übermorgen brauchen wirst? Veränderst Du Dich? Ist es Deiner Ansicht nach möglich das Du morgen glücklicher als heute bist, (auch wenn das dann Jetzt ist...ich weiß )?

Alles Gesagte gilt übrigens auch für mich.
Das ist ehrlich und auch ziemlich offensichtlich. Irgendwie habe ich das Gefühl, das Du mal gewisse Träume hattest, vielleicht von spiritueller Verwirklichung und jetzt warum auch immer, vielleicht durch Deine Erfahrung, als Du erkanntest das DU eigentlich NICHTS bist, das alles als Illusion erkannt zu haben glaubst. Jetzt glaubst Du anscheinend das es die Träume und Wünsche sind, die einen von der "Einswerdung" trennen, aber es ist nur der Glaube daran, der solange aufrechterhalten wird, solange Du ihn negativ bewertest. Und angenommen Du würdest alles was ich schreibe aus Stolz als Quatsch ansehen, so wäre auch dieser Stolz eine Eigenschaft die Du hast, weil Du sie negativ bewertest. Wenn Du es nicht aus stolz ablehnst, sondern weil Du überzeugt bist zu wissen das es eben so ist, wie Du schreibst, so liegt auch diesem Wissen letztendlich ein Gefühl zugrunde das Du ablehnst.

Viele Grüße,
C.
 
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Zum Thema Meditation, kann man nicht das was da beschrieben wird als vorrübergehednes auflösen von ego ansehen?
Und wenn nicht dann ist das aber schon ziemlich nah.

Zitiert von DA

Spiritualität und Naturwissenschaft
Aber mittlerweile geben sich Neurowissenschaftler nicht mehr mit der Vermessung der geheimnisvollen Vorgänge beim Wahrnehmen und Fühlen zufrieden. Eine kleine Gruppe von Forschern wagt sich sogar an übernatürliche Empfindungen, hat nichts Geringeres als Gotteserfahrungen ins Visier genommen.
Einer von denen, die den Brückenschlag zwischen Spiritualität und Naturwissenschaft versuchen, ist Andrew Newberg, Radiologe an der University of Pennsylvania in Philadelphia. Offen bekennt der junge Arzt, dass er selbst keiner Religion anhänge. Sein Engagement entspringt der puren Forscherneugier und einem Faible für Philosophie.

An Abenden und Wochenenden, wenn in der betriebsamen Klinik etwas Ruhe einkehrt, beginnt er in einem kleinen abgedunkelten Labor in der Abteilung für Nuklearmedizin zu experimentieren. Bei Kerzenschein, eingehüllt vom Duft von Räucherstäbchen, die Beine zum Lotus-Sitz übereinander geschlagen, meditiert ein junger Mann - ein überzeugter Buddhist, der sich wie schon unzählige Male zuvor auf eine Reise in die Weiten seines Ichs begeben hat, in denen das unablässige Geplapper der Gedanken zum Stillstand kommt. In seinem linken Arm steckt eine Kanüle, von der sich ein dünner Schlauch unter der Tür hindurch in ein Nachbarzimmer windet.

Dort wartet Newberg darauf, dass der an seinen Finger gebundene Baumwollfaden, dessen anderes Ende beim Meditierenden liegt, ruckt - das Zeichen dafür, dass der Höhepunkt der Selbstversenkung naht.

Nach einer Stunde ist es so weit. Als Newberg einen sanften Zug spürt, injiziert er eine radioaktive Substanz in den langen Infusionsschlauch. Die strahlenden Moleküle fließen unter der Tür hindurch und werden, in der Vene des Probanden angekommen, rasch in dessen Gehirn gespült.

Dort sammeln sie sich in den Zellen und bleiben für mehrere Stunden eingeschlossen - wobei die Konzentration um so höher wird, je aktiver ein Neuron ist. Nachdem der Proband wieder ins Hier und Jetzt zurückgekehrt ist, führt Newberg ihn einige Zimmer weiter zu einer Spect(Single-Photon Emission Computed Tomography) Kamera. Deren drei Kristallköpfe beginnen einen roboterhaften Tanz um den Kopf des Mannes und registrieren dabei die Verteilung der Radioaktivität. Nach etwa einer Stunde ist der "Schnappschuss" der Hirnvorgänge fertig.


Durch Versenkung die Informationsflut bremsen
Acht Freiwillige, allesamt mit langjähriger Meditationserfahrung, hat Newberg mittlerweile der gleichen Prozedur unterzogen, außerdem drei Franziskaner-Nonnen, die sich ins Gebet vertieften.
Die Spect-Aufnahmen enthüllten bei allen deutliche Veränderungen im Neuronenfeuerwerk: Ein Areal im vorderen Stirnlappen leuchtete hell auf, eine Region im Scheitellappen reduzierte ihre Aktivität.

Anhand der Puzzle-Stücke hat Newberg ein Modell des Geschehens entworfen: "Die Meditation, wie sie von vielen buddhistischen Orden praktiziert wird, beginnt mit dem Willen, alle Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen auszuschalten." Die Konzentration auf dieses Ziel ist verbunden mit reger Neuronentätigkeit im Stirnhirn - einer Art Aufmerksamkeitszentrum. Diese Region signalisiert einer Struktur namens Hippocampus, den Zufluss neuronaler Informationen zu bremsen. Durch die Blockade wird ein Areal im Scheitellappen zunehmend von neuronalen Impulsen abgeschnitten. Fehlten dem rechten Scheitelareal, das zuständig ist für unsere Orientierung im Raum, die notwendigen Reize, bleibe ihm nur, "den subjektiven Eindruck völliger Raumlosigkeit zu erzeugen, den der Geist als unendlichen Raum und als Ewigkeit interpretiert". Das analoge linke Hirnterrain erzeuge eine Vorstellung von den Begrenzungen unseres Körpers. Der Totalausfall von Signalen auf dieser Seite bedeute, dass "die Wahrnehmung von sich selbst grenzenlos wird".


Ein Schnappschuss von Gott
Newberg glaubt, in diesem Zustand die mystischen Erfahrungen vieler Menschen erkannt zu haben: die Verschmelzung des Selbst mit der Welt, die Auflösung von Zeit und Raum; oder aus der Sicht eines Buddhisten: das Nirwana. Ähnliche Phänomene sieht der Arzt am Werk, wenn etwa Christen eindringlich beten oder sich in ein Bild von Jesus am Kreuz versenken. Die scheinbare Auflösung der Körpergrenzen könne zu einer Vereinigung mit Gott führen - zu der in Theologie und Philosophie viel beredeten Unio mystica.
Gegen Interpretationen, ihm sei eine Art Schnappschuss von Gott gelungen, erhebt Newberg allerdings Einspruch. "Wenn ein Mensch die Erfahrung der Gegenwart Gottes macht, kann ich sagen, was dessen Gehirn dabei tut; aber ich kann nichts darüber aussagen, ob dieser Mensch sich wirklich in Gottes Gegenwart befindet." Was er aber geschafft habe, betont der Radiologe, sei der Nachweis, dass die diversen Beschreibungen spiritueller Erlebnisse "kein Ergebnis emotionaler Defekte oder schlicht Wunschdenken sind", keine mentalen Ausgeburten von Sonderlingen, sondern "biologisch real". Und er treibt das Argument noch weiter: Unser Gehirn sei durch seine Architektur prädestiniert für solche Erfahrungen. Und weil unser Denkorgan eben auf diese Weise funktioniere, werde auch das Konzept von einem höheren Wesen überleben.
 
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