https://kulturstudio.wordpress.com/...rfindet-krankheiten-zu-vorhandenen-produkten/
Der Profit der pharmazeutischen Industrie ist aufgebaut auf Lügen. Wenn bei Medikamenten gefährliche Nebenwirkungen festgestellt werden, dann werden diese vertuscht. Am Beispiel Prozac®, das in Deutschland unter dem Namen Fluctin® vertrieben wird, kann ich das verbrecherische Vorgehen aufzeigen: Zunächst gibt es einen Wirkstoff, das ist im Falle von Prozac® Fluoxetin. Bei der Erforschung von Fluoxetin stellte man fest, dass die getesteten Personen teilweise an Gewicht verloren. Das war ein sehr interessanter Effekt. Eine Zulassung für ein gewichtsreduzierendes Mittel zu bekommen, ist allerdings sehr schwierig und kostenintensiv, also strebte man an, Prozac zunächst als Antidepressivum zuzulassen und später die Zulassung auszuweiten. Fluoxetin beeinflusst die Serotoninbalance im Gehirn und soll zu einem ausgeglichenen psychischen Zustand führen. Während das Medikament zur Zulassung eingereicht wird, beginnt die PR-Maschine zu laufen: Es wird ein Bedarf kreiert.
Gerade im Bereich der „Abnehmhilfen“ musste kein Bedarf kreiert werden – der Wunsch, ohne Veränderung der Ess- u. Bewegungsgewohnheiten leicht abzunehmen ist so alt wie schönheitsidealisierte Gesellschaft. Nicht umsonst nennt man Medikamente, die „zweckentfremdet“ von Gesunden eingenommen werden auch Lifestyle-Medikamente (man denke nur an das boomende Neuro-Enhancement).
Bei maligner Adipositas gehört neben Psycho-, Ernährungs- u. Bewegungstherapie zur Unterstützung, sofern notwendig und möglich, auch medikamentöse Therapie zum Behandlungsspektrum, manchmal sogar ein chirurgischer Eingriff.
Die Auswahl möglicher Anorektika ist in Deutschland und Österreich sehr begrenzt. Sibutramin ist m.W. ruhend gestellt, da es Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen als Nebenwirkung hatte (in den Behandlungskriterien waren diese Risikofaktoren und die Notwendigkeit einer engmaschigen kardio-vaskulären Überwachung auch ausgeführt). Einige Appetitzügler stehen auch im Verdacht, Lungenödeme zu verursachen.
Also: die Pharmaindustrie erfindet Krankheiten zu vorhandenen Produkten. Ähnlich läuft es bei HIV/AIDS ab, aber das haben Sie ja selbst in Ihrem Film “I won’t go quietly” eindringlich dargestellt.
Diese Äußerung über HIV und Aids ist unerträglich dumm und ignorant! Was für ein Arsch... !
In Bezug auf das Erfinden von Krankheiten:
Dass durch Senkung von Grenzwerten (z.B. Gesamtcholesterin) zahlreich Menschen pathologisiert werden ist nicht von der Hand zu weisen – ob das nur auf Druck der Pharmaindustrie geschieht, wage ich zu bezweifeln (obwohl Alternativ- u./od. Esophile diesem Wirtschaftszweig nachgerade dämonische Kräfte zuschreiben).
Eine rezente großangelegte Prävalenzuntersuchung zeigte z.B., wie weit verbreitet erhöhte Blutfettwerte in Deutschland sind
https://www.gbe-bund.de/pdf/DEGS1_Verbreitung_Fettstoffwechselstoerungen.pdf
Selbst wenn man meint, der empfohlene „Normwert“ von 200 mg/dl sei willkürlich niedrig gewählt (natürlich von der teuflischen Pharmaindustrie, um Statine unters Volk zu bringen) und vor einigen Jahren wären 220 mg/dl noch normal gewesen, sollte man die Tabelle 2 der Publikation mal genauer unter die Lupe nehmen – hier wird deutlich, dass mehr als 20% der Frauen und fast 18% der Männer einen Wert über 240 mg/dl Gesamtcholesterin haben.
Da sich die „Cholesterinhysterie“ mittlerweile etwas gelegt hat und nicht jeder ohne Grund auf einen Zielwert hin „therapiert“ werden soll, ist es eben eine individuelle Risikoabwägung, ob bei Person X in einer konkreten Situation Statine verschrieben werden.
Aber diese „Grenzwerte“ und ihre empfohlene Bandbreite treffen im Prinzip alle Surrogatparameter in der medizinischen Risikoeinschätzung. Neue Erkenntnisse führen zu Veränderungen oder schränken diese für bestimmte Gruppen ein.
Dass Wirkstoff-Forschung, und hier speziell die finanziell motivierte Forschung, strenger Richtlinien bedarf ist eine Binsenweisheit (das trifft auf jedes produzierende Gewerbe zu – Richtlinien z.B. zur Produktsicherheit entstanden nicht aus Nächstenliebe). Nicht umsonst haben sich in den vergangenen Jahren die Regulative stetig verschärft.
Qualitätsverbesserung und Sicherung im pharmazeutischen und medizinischen Forschungsbereich ist ein fortlaufender Prozess.
Was die Interpretation diverser Ergebnisse in Bezug auf mögliche Auswirkungen auf die Volksgesundheit und eine Umsetzung in Empfehlungen oder gar Leitlinien betrifft ist nochmal ein weiterer schwieriger Schritt.
Hier hilft wohl eher ein transparenterer Umgang damit, wer von welchen Interessen geleitet wird und aus welcher Richtung ggf. Sponsoring kommt. Auch die Entflechtung von Pharmazeutikaproduzenten und Entscheidungsträgern im Gesundheitswesen kann einer seriöseren Entscheidungsfindung zuträglich sein.
Warum sich aber Menschen, die sich über das „Lösen energetischer Blockaden“, Aurachirurgie, Quantenheilung, Chakrenreinigen, Vitaminaufdosierung uäm. austauschen, MMS oder schwarze Salbe verwenden oder gar empfehlen und evidenzbasierte Behandlungen oder gar nachvollziehbare Studien für Teufelszeug halten, gerade über die Pharmaindustrie und „erfundene Krankheiten“ echauffieren bleibt mir auch weiterhin sowohl ein Mysterium als auch ein Quell stiller Erheiterung.