Alamerrot
Trotz allem ist das Leid bei den Buddhisten ein wichtiges Thema. Das Leid wird fokussiert. Gut - es ist die Aufgabe eines Buddhisten, Leid zu vermindern, aber wie sieht das in der Praxis aus? Es geht allerhöchstens um den Einzelnen, der zu sich selber findet. Sobald Buddhismus politisch wird, kann er auch sehr national (Birma) und rassistisch (Sri Lanka) werden.
Du denkst, der Buddhismus ist im geistigen Raum mit einem Alleinstellungsmerkmal versehen, das ihn über alle anderen Vorstellungen der geistigen Welt hinaushebt?
das halte ich für interessant, was Mensch aus so einer Geschichte, aus solchen Erfahrungen machen kann (ob oder was ich daran gut finde, steht auf einem anderen Blatt).
Aber genauso interessant ist, was man mit Hilfe dessen (Jesus) erkennen und erleben kann.
LGInti
Ich habe über den Buddismus geschrieben, nicht über die Buddhisten.
Die Buddhisten: Das ist heute ein Sammelbegriff, zu dem eine Unzahl ganz verschiedender Gruppierungen gehören. Wiederum möchte ich darauf hinweisen, dass es üblich ist, sich mit dem Buddhismus nur sehr oberflächtlich zu beschäftigen. Zunächst einmal, kann der Buddhismus nicht politisch werden. Das können nur die sogenannten Buddhisten. Alsdann möche ich darauf hinweisen, dass der Buddha niemals die Absicht hatte, eine Nachfolger - oder Religionsgemeinschaft zu begründen. Im Gegenteil, er hatte ursprünglich garnicht die Absicht, die Erkenntnis preiszugeben, zu der er gelangt war, weil sie allem bisherigen viel zu fremd und andersartig war und einem Verständnis nur äusserst schwer zugänglich. In diesem Zusammenhang möche ich auf den einen meiner beiden Leitsprüche hinweisen, der lautet:" der Wissende redet nicht und wer redet, weiss nichts. Das ist zwar Taoïsmus gilt aber ebenso für die buddhistschen Arahants. Schliesslich aber meinte der Buddha, dass es "einige Wenige gäbe, die nur noch wenig Staub in den Augen hätten", und an diese wollte er sich mit seinem neu erworbenen Wissen wenden. Der "Buddhismus", der sich im Laufe von Jahrtausenden entwickelt hat, war nicht seine Schöpfung sondern die seiner Nachfolger und hat inzwischen vielfältige Verzweigungen erfahren.
Du schreibst:
Du denkst, der Buddhismus ist im geistigen Raum mit einem Alleinstellungsmerkmal versehen, das ihn über alle anderen Vorstellungen der geistigen Welt hinaushebt?
Nein, das denke ich in keiner Weise. Da ist zunächst der Taoïsmus, der dem originalen Buddhismus verwandt ist, auch wenn es davon zwei verschiedene "Teile" gibt, wovon sich einer mit dem menschlichen Leben hier auf der Erde befasst, während der andere auf daselbe Ziel hinblickt wie der Buddhismus.
Dann aber gibt es andere wie den Dionysios, den Areopagita, der mit seinem "Ursprung aller Dinge " zu demselben Ergebnis gelangt wie der Buddhismus. Oder aber Meister Eckhart von Hochheim, der erkärte : "Alles, was man von oder über Gott sage kann, ist falsch".
Der in verschiedenen Farben schillernde und für mich bis heute ohne klar Umrisse erkennbare , inzwischen verstorbene Carlos Castaneda schildert in seinem vierten Buch, wie er mit seinem Meister Don Juan beim Mittagessen in einem Restaurant im Zentrum von Mexiko-City sitzt, während ihm sein Meister, Don Juan, den Unterschied zwischen dem Nagual (dem Nichtmanifestierten), in dem alles seinen Ursprung hat, und dem Tonal (der Welt der Erscheinungen) erklärt, wobei mir der Verdacht aufkam, ob Carlos Castaneda hier nicht “Anleihen” bei den orientalischen Weltsichten genommten hsat. Nicht zu vergessen der geniale und fantastische Aldous Huxley mit seine Drogen-Experimenten, und der Prägung des Begriffes des immer und überall verbreiteten Wissens.
Du siehst, ich sehe die Dinge etwas vielfältiger und anders, als Du meinst. Was Du aber über den Jesus meinst: Was soll ich davon halten, wenn dieser erklärt: “Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben und niemand kommt zum Vater denn durch mich”? Zu welchem Vater? Ich brauche keinen Vater.
Welche Anmassung!!
Alamerrot