Sex

Es wird uns kaum wundern, daß die Ego-Deutung der Natur als die grundlegende reflektierte Wirklichkeit und das Öko-Bemühen, die Natur zu spiritualisieren, auf einen Punkt konvergieren, nämlich auf die Sexualität.

Wie Foucault gezeigt hat, war der Aufstieg der Moderne nicht so sehr von der Repression der Sexualität begleitet (wenngleich auch das geschah), sondern Sexualität wurde eher zur Obsession. Das ganze, etwa ein Jahrhundert vor Freud beginnende Zeitalter erlebte eine regelrechte Explosion des Interesses an allem Sexuellen - in der Medizin, Psychiatrie, Literatur und Erziehung....

Wenn die Natur die grundlegende und in mancherlei Hinsicht letzte Wirklichkeit ist (für das reflexive Ego) und gleichzeitig ein Quell tieferer, höchster und häufig verborgener Wahrheiten (für das Öko), dann liegt ihr gemeinsamer Nenner eigentlich schon auf der Hand: der Glaube, daß Sexualität das Geheimnis der menschlichen Persönlichkeit birgt. Wenn die Natur oder Biosphäre die letzte Wirklichkeit ist, was für Geheimnisse sollte es dann noch geben?

Es war (und ist) an dieser obsessiven Beschäftigung mit Sexualität etwas, das fast allen Bewohnern dieser Flachland-Welt etwas zu bieten hatte. Da war hedonistsisches Glück für die Utilitaristen; für die Psychologen gab es Deutungen auszugraben, die jedoch seicht blieben und sich kaum über das Flachland, das Empirisch-Sensorische, hinauswagten, und es waren in der Natur die tiefsten Antriebe des Menschen zu finden, was die Romantiker entzückte.

....die Sexualität wurde immer mehr das, was allen Menschen alles sein konnte: das letzte Geheimnis der menschlichen Persönlichkeit, die treibende Kraft des Menschen, die große Lebenskraft, der wir uns ergeben können, um Freiheit zu finden – eigentlich also der GEIST des Universums. Und wo die Sexualität vergöttlicht und die Natur zur Herrscherin über alles erklärt wird, kann es nur noch den Zug des Bios geben und nichts darüber hinaus.

Das ist ein sehr schönes Beispiel für die Technik des Einebnens: Der bereits zum Kosmos planierte Kósmos bot dem wirklich Profunden nirgendwo Raum, und so erklärte man das Oberflächliche und Seichte zum Profunden. Wieder einmal wurde das Grundlegende mit dem Bedeutsamen verwechselt.

Deshalb wird Freud Ansatz zu Unrecht Tiefenpsychologie genannt und ist eigentlich "Untiefen-Psychologie", nämlich seichte Psychologie. (Nicht so seicht natürlich wie der Behaviorismus; gegen den nimmt sich die Psychoanalyse in der tat tief aus. In der neunschaligen Zwiebel des Ich – die neun Drehpunkte – ist die Materie die erste Schale oder Hülle und die Libido oder Prana ist die zweite. Natürlich ist das Vordringen zur zweiten Schale besser als das Verharren bei der Außenhülle, aber was ist mit den sieben weiteren Schalen darunter?)

Indem man also die Libido "ergründet”, dringt man nicht in allzu große Tiefen vor, sondern suspendiert eher alle höheren oer tieferen kognitiven Fähigkeiten, um vorübergehend auf eine niedrigere und seichtere, im ontologischen Sinn oberflächlichere Ebene zu regredieren.....

Bei der Libido zu bleiben ist ungefähr so, als müßte man sich an der Meeresoberfläche halten (anstatt loszulassen und sich in die Tiefe - des höheren Bewußtseins - sinken zu lassen.) Man muß unentwegt strampeln, um sich an der Oberfläche zu halten. Jeder weiß es: Hedonismus ist absolut aufreibend.

Um einem Mißverständnis vorzubeugen: Die Sexualität steht dem GEIST weder fern, noch ist sie gegen ihn gerichtet: sie ist nur einfach eine seiner niedrigsten oder grundlegendsten Ausdrucksformen, weshalb die sexuelle Natur des Menschen einer der am leichtesten zugänglichen Fäden sein kann, entlang derer man sich zum GEIST zurücktastet (was auch eines der Hauptziele des Tantra ist, leider meist mißverstanden). Es gibt wirklich die Lebenskraft, es gibt Prana oder "kosmische Libido”, aber sie ist eine der niedrigsten Hüllen des GEISTES, die nämlich, die man in der Natur oder Biosphäre findet.

Ken Wilber


LG Karuna :daisy:
 
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Der nachfolgende Text ist die Übersetzung einer Mitschrift eines Interviews, welches Ken Wilber im Frühjahr mit der Verlegerin von Sounds True, Tammi Simon, geführt hat, und welches auf insgesamt 10 CDs veröffentlicht wurde: Kosmic Cosciousness, Sounds True, 2003. Die folgende Passage ist auf der CD Nr. 5 enthalten. Wir möchten darauf hinweisen, dass diese Übersetzung einer Transkription nur als Behelf zur Unterstützung eines besseren Verständnisses zu sehen ist und wir ausdrücklich empfehlen, sich diese Texte im Original anzuhören, da sehr viele Nuancen der Intonation bei allem Bemühen der Übersetzer nicht zur Gänze eingefangen werden können. A.d.Ü.



ST [Sounds True]: ... Wir haben uns somit einmal die männliche und die weibliche Typologie hinsichtlich der Entwicklung durch die Ebenen angesehen, im oberen linken Quadranten und ebenso biologisch im oberen rechten [Quadranten] und du hast auch erwähnt, dass man ebenso die männliche und weibliche Typologie hinsichtlich der Zustände – grobstofflich, subtil und kausal – betrachten kann.

KW [Ken Wilber]: Ja, ..ganz allgemein gesprochen, und ich habe das bereits im Zusammenhang mit David Deidas Arbeit in der spirituellen Praxis erwähnt - die tantrischen Traditionen ganz allgemein – und Davids Arbeit speziell, doch es gibt viele, die sich damit beschäftigen - am einfachsten kann man sagen: Wir haben einen grobstofflichen, einen subtilen und einen kausalen Körper – darüber haben wir [in diesem Interview] schon gesprochen. Man kann also..... beim Sex zum Beispiel, ob als Mann oder als Frau – mit dem grobstofflichen Körper lieben, mit dem subtilen Körper lieben, und man kann im kausalen Körper lieben.

ST: Können wir da mal kurz anhalten? Kannst du mir sagen, wie Mann oder Frau im subtilen oder kausalen Körper Liebe machen?

KW: o.k. Dies entspricht in groben Zügen den drei Stufen, über die wir bereits bei der Diskussion von Carol Gilligans Stufen des Wachstums [Selbstbezogenheit, Fürsorge, universelle Fürsorge] gesprochen haben. Im grobstofflichen Körper - und im Wesentlichen sind wir in diesem Körper... -

ST: [unterbricht ihn] Diesen Teil habe ich schon verstanden….!

KW: [lacht] Ich wollte das gerade demonstrieren... im grobstofflichen Körper kenne ich mich nämlich aus, da bin ich wirklich gut….

ST:[lacht] Ja, wirklich gut…..

KW: [sehr erheitert] ….also lass mich das nicht übergehen...!
Im grobstofflichen Körper geht es also im Wesentlichen nur um Sex für mich. Ich möchte loslegen, ich möchte meine Erregung, du bist einfach nur da, es spielt eigentlich keine Rolle, wer du bist, so lange du mitmachst oder zumindest keinen Widerstand leistest und nicht die Polizei rufst. Es ist eine selbstbezogene Haltung in der sexuellen Beziehung, [lacht] und jeder geht von Zeit zu Zeit da hinein - es ist eine Frage des Bewusstseinsschwerpunktes – und es ist eben so, wie es ist.
Im subtilen Körper bewegst du dich bereits in eine Energie hinein, welche über dich hinausreicht und andere Wesen umfängt. Es ist – in etwa – das Äquivalent zu Gilligans zweiter Welle der Fürsorge: Sex ist nun eine beziehungsorientierte Aktivität. Du nimmst Anteil an deinem Partner, dein Partner erwidert das, du fühlst, dass du liebst, es ist nicht diese grobstoffliche, physische rein-raus Angelegenheit, es ist eine subtile, fühlende Beziehung. Wir beziehen uns auf einen anderen Menschen, als einen bewussten, fühlenden Menschen, und das ist bereits eine andere Erfahrung – du kannst beides tun. Worum es bei all diesen höheren Zuständen und Stufen geht, ist, dass sie die Junioren transzendieren und umfassen – idealerweise geht es darum, mit allen drei Körper zu lieben. [ironisch] Ich bin auf der Suche nach einer Nutte, die so was kann, aber das ist eine andere Geschichte, das möchte ich hier nicht erzählen..

ST: Würde Gilligan diese Entwicklung auch so sehen? [beide lachen]

KW: Es gibt also eine Menge beziehungsorientierten Yoga, welcher den subtilen Körper mit einbezieht, ebenso Sex. Viele der tantrischen Traditionen arbeiten damit, sie setzen dazu einen entsprechend geschulten Partner ein, und bringen subtile Energien und subtile Gefühle im Sexualakt zur Anwendung, unter Einbeziehen einiger der höheren Dimensionen und Bereiche. Wir könnten auch darüber sprechen. Aber das ist es, was Sex im subtilen Körper bedeutet – es kann auch dem Normalbürger passieren, wenn er/sie sich in einer sexuellen Beziehungssituation befindet.
Kausal oder universell - der dritte Zustand – bedeutet: Viele Menschen hatten sexuelle Erfahrungen, bei denen sie plötzlich nicht mehr sie selbst und auch nicht in Beziehung mit ihrem Partner waren. Sie waren eins mit allem, in kleinste Teilchen explodiert, aus ihrem Körper-Geist [bodymind] herausgeschleudert, in diese unendlichen, gewaltigen Bewusstheitszustände von Wahrnehmung, Wonne und Liebe - und dies ähnelt sehr dem Kausalen oder Selbst, oder der Einheit mit allen Erscheinungen. Und das bedeutet es, im kausalen Körper zu lieben - der kausale Körper dehnt sich über alle Manifestation hinaus. Es ist eine subtile Energie, eine sehr subtile Energie, die sich ausdehnt, und auch dafür gibt es Praktiken, welche man ausüben kann, einschließlich spiritueller, tantrischer, religiöser Praktiken.
Es gibt eine maskuline und eine feminine Form in den drei Stufen, und ich kann sie schnell skizzieren, und – noch einmal – Männer und Frauen können beide Formen haben, aber sie tendieren generell zu einem der beiden Pole. Das maskuline Prinzip ist das Prinzip von Autonomie, Agenz und des Schauens – das Schauen ist klassischerweise ein männlicher Anteil. Als maskuliner Typ hält man auf jeder dieser Stufen Distanz, hält sich zurück, es ist ein Schauen, eine Art des Betrachtens.
Das Feminine möchte nicht sehen, es möchte gesehen werden. Das Feminine ist strahlende Schönheit, sie leuchtet. Sie möchte nicht Abstand nehmen und schauen, sie möchte betrachtet werden, sie möchte strahlen, tanzen, und wir schätzen eine Frau nach ihrer Ausstrahlung ein, ihrer Schönheit, ihrem Leuchten, wohingegen wir Männer nach ihrer Tiefe einschätzen, nach ihrer Fähigkeit einer unbewegten Tiefe und Gegenwärtigkeit. Wenn man das also tut, als ein Spiel unterschiedlicher Energien, dann bedeutet das für den maskulinen Pol Tiefe, Gegenwärtigkeit und diese Intensität des Betrachtens. Und auf der femininen Seite gibt es Bewegung, Fluss und Leuchten, und eine Frau möchte in diesem Fließen sein, fühlen und strahlend – dies spielt sich alles auf den verschiedenen Stufen ab, je nachdem, ob man es einfach nur für sich selbst tut oder in einem in-Beziehung-Sein, oder in einer Einheit mit Allem.
Für die Frau also, selbst wenn sie make-up trägt, sich modisch angezogen hat und im femininen Modus ist – wenn sie das auf der Stufe 1 macht, dann ist es etwas nur für sie selbst – sie ist selbstorientiert, sie möchte, dass jeder sie anschaut, und das ist auch schon alles. Auf der Stufe 2 ist es mehr beziehungsorientiert und sie tut es, um andere Menschen glücklich zu machen, sie möchte zu anderen Menschen in Beziehung treten, sie möchte für die Menschen strahlen, die ihr etwas bedeuten, sie möchte denen, die ihr etwas bedeuten, dieses Geschenk machen, und es ist eine leuchtende Fürsorge, die sie verschenkt, welche sich als eine strahlende Schönheit manifestiert, selbst wenn jemand rein „physisch“ nicht schön ist. Wir alle wissen, was geschieht, wenn ein Mensch – ob Mann oder Frau – zu strahlen beginnt – diese Menschen werden ungemein attraktiv, wunderschön, ein wunderbares Leuchten scheint durch sie hindurch, die Haut leuchtet, wird schimmernd und weich - das ist das Feminine der Stufe 2.
Und auf Stufe 3... beginnen das Maskuline und das Feminine zusammenzukommen. Sie nähern sich einer Einheit. Und es gibt sowohl das Bezeugen wie auch das Strahlen, und es wird zu einer Art nicht-dualen Einssein.
Aber auf der maskulinen Seite ist es immer noch eindeutig das Bezeugen, und Männer erfahren sich selbst als Bewusstheit, als Leere, als Freiheit, und sie wollen Freiheit - wohingegen Frauen sich als strahlend erfahren, als Fließen, als Leuchten, und sie wollen Fülle. Sie möchten erfüllt sein.
Das drückt sich sogar biologisch aus – Männer tendieren beim Orgasmus dazu sich zu entleeren und sich erschöpft zu fühlen, und Frauen tendieren zur Fülle und Erfülltheit. Die Hauptbeschwerde einer Frau ist die der Unerfülltheit, sie hat z.B. Essstörungen. Die Hauptbeschwerde eine Mannes ist: „Ich bin nicht frei, ich möchte hier raus, ich möchte autonom sein.“
Man erkennt dieses Spiel von männlicher Freiheit und femininer Fülle auf diesen drei Stufen. Die eine Form ist das bezeugende Bewusstsein, die maskuline Freiheit - und Fülle, Strahlen, Leuchten, Schönheit ist das Feminine – und diese Spiel findet im Sex statt, in Beziehungen, in der Welt insgesamt, durch diese drei Stufen hindurch. Wir sollten aber auch die pathologischen Varianten erwähnen, kranker Junge, krankes Mädchen, auf jeder dieser drei Ebene.
Mit der Verwendung dieser Typologien kann man diese Energien in sich selbst entdecken, im Partner, im Liebesleben, in der Arbeit, usw. – und man kann auch damit beginnen diese Körper zu trainieren und die eignen Stärken zu erkennen – bei vielen wechselt das hin und her – man kann das maskuline Prinzip im grobstofflichen Wachbereich leben: Ein Firmenchef, dominierend, machtvoll. „Wenn du dieses nicht machst, dann trete ich dir in den Hintern!“, und dann geht er zu einer Domina, um dominiert zu werden, er möchte, dass jemand anders für eine Zeit die Kontrolle übernimmt. Menschen, die damit arbeiten, wie David Deida zum Beispiel, können unendlich viele Geschichten darüber erzählen, wie das Prinzip hin- und herwechseln kann. Man kann sehr maskulin im grobstofflichen Körper sein und sehr feminin im subtilen Körper, und dann wieder sehr maskulin im kausalen Körper. Es wechselt hin und her – gesund und ungesund.

Das gibt uns einmal einen kurzen Einblick, man kann darüber noch viel ausführlicher reden. Man beginnt, das interessante Spiel der verschiedenen Typen und Energien auf den verschiedenen Bewusstseinsebenen zu erkennen.

http://www.ak-kenwilber.org/index_kenwilber_cms_ess.html

Karuna :daisy:
 
Lotusz schrieb:
Hallo ElaMiNaTo



Ich will dir sagen, wer da sieht. Denn ich habe deinen Rat befolgt und habe den Zettel mit der Frage "Wer bin ich?" aufgehängt. Allerdings nicht so wie von dir empfohlen über mein Bett, sondern unter mein Bett.

Und was meinst Du, was passiert ist? Plötzlich standen die Kakkerlaken, die sich sonst immer unter meinem Bett tummelten oben auf dem Schrank. Was meinst Du wie die da rauf gekommen sind? Eine Räuberleiter haben die gebildet und schwupps waren sie alle oben. Ich fragte sie: "Jungs, was macht ihr denn da oben?" Da fühlten sich zunächst einmal die weiblichen Kakkerlaken diskriminiert. Also habe ich schnell noch ein "...und wie geht's den jungen Damen dort oben" hinterhergeschickt.

Und dann kam es wie aus einem Munde. "Danke, dass Du uns den Zettel unters Bett gehängt hast. Jetzt wissen wir endlich wer wir sind. Wir wussten nämlich insgeheim schon immer, dass wir eigentlich bunte Schmetterlige sind. Bisher hat's uns nur noch keiner gesagt." Und dann sprangen die doch allesamt vom Schrank. Ich konnte nur noch die entsetzten Gesichter sehen, denn vermutlich glaubten alle, sie könnten fliegen. Na, jedenfalls hat sich jetzt mein Kakkerlaken-Problem erledigt.

Alles Liebe. Gerrit
Ach Gerrit :kiss3:

...noch nie Kakerlaken gesehen, mit den winzig kleinen gelben Fallschirmen?...tz tz tz

Also ich seh die immer...und überall...die leuchten auch so schön :lachen:
 
Nelson hatte seinen Arm um Maysas Schulter gelegt und versuchte beruhigend auf sie einzuwirken. Er bot ihr noch eine Zigarette an und gab ihr Feuer.
„Ich danke dir, Nelson. Du bist mein Engel.“ Maysa lächelte schwach, dann begann sie mit ihrer Erzählung: „Fabio brachte mich an jenem Abend zu seinen Freunden, wie er es nannte. Eines dieser Apartments in Ipanema, die ein paar Millionen Dollar kosten. Fabios Freunde waren im gleichen Alter. Nur nicht so edel, wie die elegante Einrichtung der Penthousewohnung im sechsten Stock.
Wir betraten einen Salon, dort saßen drei Männer und eine junge Mulattin. Die Türen zur Terrasse waren weit geöffnet. Man hatte den Blick über Ipanema und zum Meer.
Das Mädchen war Odette.“ Maysa stockte. “Meine zukünftige Tanzpartnerin in Europa... wer hätte das gedacht?“
Nelson antworte nicht und sie fuhr fort zu erzählen: „Wir tranken Champagner. Erst war es noch harmlos. Ich war schon erleichtert und dachte, ich würde da ganz gut wieder herauskommen. Aber da hatte ich mich geirrt.
Es klingelte und ein weiterer Mann kam herein. Er hieß Rubens, aber seine Freunde nannten ihn lachend den Piraten. Ich sollte bald erfahren warum!“

Text von Karuna :daisy:
 
Dies ist, was Männer und Frauen (und ebenso gleichgeschlechtliche Paare) füreinander tun können, und dies ist auch die zentrale Behauptung des Tantra: Die Vereinigung von Mann und Frau ist in einer sehr konkreten Weise die Vereinigung von Eros und Agape, von Aufstieg und Abstieg, von Leerheit und Form, von Weisheit und Mitgefühl. Es geht dabei ganz konkret um die tatsächliche Verteilung von Prana oder Energieströmen im Körper. Deshalb auch genügt in den höchsten Tantra-Lehren (Anuttaratantrayoga) die bloße Visualisierung der sexuellen Vereinigung mit dem göttlichen Partner nicht für die endgültige Erleuchtung. Vielmehr braucht man einen echten Partner, echten Sex, um die Kreise wirklich schließen zu können, die zu einer Erkenntnis des immer schon erleuchteten Geistes führen.

Ken Wilber

http://www.ak-kenwilber.org/index_kenwilber_cms_ess.html


Karuna :kiss4: :kiss3: :kiss4:
 
Angela war von der Caipirinha ziemlich angeheitert, als sie und Diogo das Apartment des Motels betraten.
Neugierig inspizierten beide ihr Liebesnest. Die Wände waren in einem zarten Rosa. Es war aber vor allem das Kingsize Bett mit einem riesigen Spiegel darüber, was sofort ihre Aufmerksamkeit erregte. Kichernd gingen sie weiter ins Badezimmer. Es war luxuriös ausgestattet und hatte einen Whirlpool.
„Hier ist es ja richtig schick!“, rief sie aus, als sie wieder im Zimmer standen. Kurz entschlossen streifte sie ihre Sandaletten ab, sprang auf das Bett und hopste ausgelassen darauf herum.
Diogo, der ein derartig luxuriös eingerichtetes Apartment noch niemals vorher zu Gesicht bekommen hatte, war sprachlos. Nur in den TV Serien, Brasiliens Daily Soaps, die ihn meistens nicht besonders interessierten, wurden solche Motelzimmer gezeigt. Ja. Hier sah es genauso aus. Er musste sich erst einmal zurechtfinden. Drehte die Musik noch mehr auf und betrachtete Angela, die auf dem Bett herumsprang. Das alles kam ihm wie ein Traum vor. Unwirklich und eigentlich gar nicht richtig fassbar. So, als liefe da gerade ein Film in einem parallelen Universum ab und er sei lediglich der Beobachter. Dazu kam noch der Techno-Sound, der in vollster Lautstärke spielte und die Situation noch phantastischer für ihn erscheinen ließ. Er atmete einmal tief durch, ging zur Frigobar und mixte zwei Batida de Coco mit Eiswürfeln. Dann reichte er ihr ein Glas. Sie war noch ganz außer Atem von ihren Luftsprüngen, das Gesicht leicht gerötet und die Haare durcheinander. Es ist einfach zuviel auf einmal in den letzten Wochen meines Lebens passiert, überlegte er. Mein Einstieg beim Flamengo Club, dann hat Maysa mich verlassen und ist auf nach Europa. Und hier greifbar nahe steht Angela vor mir. Diogo dachte nicht mehr lange nach, kippte die Batida de Coco herunter und zog Angela an sich.
Er atmete ihren Duft in sich ein und streichelte sie, erst zärtlich, dann immer leidenschaftlicher. Sie fuhr mit ihren Händen durch seine Haare. Konnte gar nicht genug von seinem Wuschelkopf bekommen. Es war ein neues, berauschendes Gefühl.
Ungeduldig streifte er ihre Kleider vom Leib, packte sie unter dem Gesäß und hob sie hoch. Angela lachte laut auf. Er musste über ungeheure physische Kräfte verfügen und sie fühlte sich leicht wie eine Puppe in seinen Armen. Sie schlang die Arme um seinen Hals und schmiegte ihren Kopf an sein Gesicht. Seine Haare rochen nach Shampoo und seine Haut duftete nach Seife.
Und dann begannen sie zu tanzten, bewegten sich im Rhythmus der Liebenden. Ihre Bewegungen in einer anmutigen Synchronizität, erst sanft und dann immer schneller.
Es war wie eine Erlösung, als Diogo und Angela den Klimax erreichten. Ein unendlicher Strom der Liebe durchflutete beide gleichzeitig, breitete sich in rasender Geschwindigkeit aus. Gleich Schallwellen, die hinaus in den Weltraum schossen. Weit hinauf, über die Gipfel der höchsten Berge dieser Erde, bis empor in das Universum, kreisten sie inmitten von Milliarden Sternen.

Text von Karuna :kiss3: :kiss4: :kiss3:
 
Liebe zu einem bestimmten Menschen hat etwas Strahlendes, wenn sie in der Leerheit entsteht. Es ist immer noch Liebe, die immer noch intensiv persönlich und auf diesen bestimmten Menschen gerichtet bleibt, aber es ist eine Welle, die sich aus einem Ozean der Unendlichkeit erhebt. Es ist, wie wenn ein großes Meer der Liebe eine Welle hervorbrächte, und diese Welle trägt in jedem ihrer brechenden Kämme die Kraft und die Erregung des ganzen Meeres. Es ist eine Empfindung wie bei einem Sonnenaufgang in der Wüste: In einer weiten, offenen, klaren, blauen Geräumigkeit erhebt sich am Horizont ein intensives gelbrotes Feuer. Man ist der unendliche Himmel der Liebe, an dem sich ein einzelner Feuerball persönlicher Liebe erhebt.

Ken Wilber

http://www.ak-kenwilber.org/index_kenwilber_cms_ess.html

Karuna liebt was das Zeug hält!!!!! :angry2: :kiss3: :kiss4: :kiss3: :angry2: :daisy:
 
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