Hallo Lotusz!
#747 Lotusz schrieb:
Diese nächtlichen Pollutionen haben nicht nur zu einer Loslösung von der sexuellen Verhaftung geführt, was ich als eine sehr grosse Erleichterung empfinde, da ich stets sehr intensiv bedrängt wurde, sondern sie haben ebenfalls heilend im emotionalen Bereich gewirkt. Jedenfalls spürte ich nach jeder Pollution, dass ein Stück meiner Angst, meiner Magenschmerzen, meiner Nervosität und anderer psychosomatischer Beschwerden, unter denen ich sehr zu leiden hatte, nach und nach verschwanden.
Zunächst: Danke für das Gespräch.

Tut mir leid, daß ich erst jetzt antworte aber ich hatte die letzten Tage sehr viel Streß. Ich denke, daß Du Deinen Weg gefunden hast, um im Leben ein glücklicher Mensch zu werden. Das was Du schreibst kann ich nachvollziehen und freue mich für Dich.
Meine Denkweise damals und heute im Bereich Sexualität ist, möglichst einen Mittelweg zu gehen. Also, nicht zu unterdrücken aber auch nicht zu übertreiben. Das ist meine persönliche Formel, mit der ich soweit gut zurecht komme. Vielleicht mag es tatsächlich sein, daß es andere und bessere Wege gibt, die Sexualität zu leben. (Du bist dafür ein Beispiel.) Aber das Bedürfnis zu experimentieren verspüre ich im Augenblick nicht. Es mag sein, daß sich das in Zukunft nochmal änderen wird...
Eine Sucht nach Sexualität kann ich ebenfalls eher im allgemeinen feststellen. Wir werden ständig im Fernsehen oder in der Werbung mit Sexualität konfrontiert. Sei es durch eine doppeldeutige Anspielungen oder durch junge, gut aussehende, wohlhabende, sexuell attraktive (!) Menschen, die ein Produkt um-/bewerben. Maßstab dabei ist, daß der betreffende Mensch (Werbeträger) sexuell attraktiv ist. Z.B. sind überproportional junge Frauen in der Werbung vertreten. Frauen ab 30-35+ sind kaum noch zu sehen. Im Prinzip könnte man den Faden weiterspinnen und hier sogar von Diskriminierung sprechen... Ich denke, daß gerade im Fernsehen die Sucht nach Sexualität ihren Ausdruck findet...
Auf der anderen Seite fand die "sexuelle Revolution" m.E. erst Anfang der 80er Jahre statt. Sie führte sicherlich zu einer Überkompensation in der Auseinandersetzung mit einem Thema, welches über Jahrzehnte als Tabu in einer spießbürgerlichen Gesellschaft betrachtet wurde. Es wurde über Sexualität und über Probleme mit derselben das erste Mal offen gesprochen. RTL war damals noch als "Tittensender" verschrien. Es wurden Oswalt Kolle- Filme ausgestrahlt ("Die Frau das unbekannte Wesen") oder man denke an Stilblüten wie "Jodeln in der Lederhose". Heute können wir über solche Titel nur noch schmunzeln, zumal die Privatsender gerne harte Pornographie ausstrahlen würden.
Vielleicht wird die Zukunft derlei gestaltet werden, daß ein offener Austausch über Sexualität stattfinden kann aber daß ein vernünftiger Umgang mit diesem Thema in den Medien gepflegt wird. Jedenfalls läßt sich das Thema Sex aus vielen Perspektiven betrachten.
Liebe Grüße
Toffifee