Selbsthaß - eine Form des Hochmuts?

Hallo Karthasix,

Ganz einfach:

Hasst man sich selbst, weil man hochmütig ist

oder

Ist man hochmütig, weil man sich selbst hasst?

Ich würde sagen, es ist eine Bewegung. Man pendelt zwischen Hochmut und Selbstverachtung hin und her.


Genauigkeit:

Wieso hasst man sein Werken und Treiben, wo kann man das wie ändern?
Man wird sich seiner bösen, fruchtlosen Werke und schrecklichen Taten als Räuber Rawuzelkaputzel bewusst! *grusel* *grusel* :clown:

Versagen vor wem?
Vor mir selbst. Ich bin nicht mehr im Frieden mit mir. Ich habe versagt als Mensch, habe andere verletzt und mein Anspruch an Perfektion, genährt vom Hochmut hält mich in einer Grauzone fest.

Wie entwickelt man Selbstachtung, was ist das?
Die Aufmerksamkeit auf das eigene Tun und Sein lenken. allerdings bei gleichzeitiger Achtsamkeit. d.h. Streuung der Wahrnehmung nach draussen. Würd ich auf die schnelle sagen. manchmal schwere Übung.

wie mans entwickelt? Gar nicht. Man tut es oder läßt es sein.

Was ist Sehnsucht?
Weiß ich nicht. Wenn ich in meinem Hamsterradl der emotionen renn und renn und schon nicht mehr kann, hab ich vielleicht Sehnsucht, es mal anzuhalten. :)

Was ist Achtsamkeit
Ich empfehle Wikipedia. Achtsamkeit eingeben und enter drücken. Oberflächlich beschrieben, aber besser bekomm ichs auch nicht hin. :)

was ist ein Seifenblasentraum?
Flucht vor der eigenen Wirklichkeit, Realitätsflucht, Vergessen auf wichtige Dinge des Alltags, gehen über Leichen ....

Wer hasst da wen?
Weiß ich doch nicht. Das ungute Gefühl is einfach da und ich bin immer glücklich, wenns wieder weg is.


Kannst du mir sagen, was Stolz ist? Sags mir bitte. Ich weiß ja, dass meine Auffassung von Stolz nur eine angelesene, übernommene Definition ist, bis auf die paar Erlebnisse da in der Kinderzeit. Mich würd wirklich interessieren, was Stolz wirklich ist. :)

Aber jetzt ruft mich die Achtsamkeit zu anderen Taten, sonst :escape:mir der Tag weg und ich hab wieder nur virtuell gelebt und hab aufd Nacht wieder einen Hass in mir, dass ich mir vor dem Schlafen gehen wieder erst wieder ein paar reinhaun muss.

:)
 
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Ich würde sagen, es ist eine Bewegung. Man pendelt zwischen Hochmut und Selbstverachtung hin und her.
Sicher.. Geringschätzung/Minderwertigkeit drückt sich in diesen
beiden Extremen aus... die Frage ist die Ursache :)


Man wird sich seiner bösen, fruchtlosen Werke und schrecklichen Taten als Räuber Rawuzelkaputzel bewusst! *grusel* *grusel* :clown:

BewusstWerden und Hassen? ... Ablenkung - Selbstmitleid! (s.o.)

Wie ändert mans ;)

Vor mir selbst. Ich bin nicht mehr im Frieden mit mir. Ich habe versagt als Mensch, habe andere verletzt und mein Anspruch an Perfektion, genährt vom Hochmut hält mich in einer Grauzone fest.
Wenn Perfektionismus dem Hochmut entspringt, und das nicht glücklich macht... welche Alternative gibts da?

Die Aufmerksamkeit auf das eigene Tun und Sein lenken. allerdings bei gleichzeitiger Achtsamkeit. d.h. Streuung der Wahrnehmung nach draussen. Würd ich auf die schnelle sagen. manchmal schwere Übung.
Genau!

wie mans entwickelt? Gar nicht. Man tut es oder läßt es sein.
Das gilt dann auch für den Perfektionismus?

Weiß ich nicht. Wenn ich in meinem Hamsterradl der emotionen renn und renn und schon nicht mehr kann, hab ich vielleicht Sehnsucht, es mal anzuhalten. :)
Sehnsucht ist, wenn man das weiss, und trotzdem weiterrennt, um diese Sehnsucht zu empfinden.

Wozu?


Ich empfehle Wikipedia. Achtsamkeit eingeben und enter drücken. Oberflächlich beschrieben, aber besser bekomm ichs auch nicht hin. :)
Warum nicht?

Flucht vor der eigenen Wirklichkeit, Realitätsflucht, Vergessen auf wichtige Dinge des Alltags, gehen über Leichen ....
Jepp... aufwachen oder weiterträumen.

Weiß ich doch nicht. Das ungute Gefühl is einfach da und ich bin immer glücklich, wenns wieder weg is.
Wer hasst wen, wer fühlt wen, wer ist erleichtert, wenn das ungute Gefühl überhaupt nicht mehr kommt? ;)

Kannst du mir sagen, was Stolz ist? Sags mir bitte. Ich weiß ja, dass meine Auffassung von Stolz nur eine angelesene, übernommene Definition ist, bis auf die paar Erlebnisse da in der Kinderzeit. Mich würd wirklich interessieren, was Stolz wirklich ist. :)

Aber jetzt ruft mich die Achtsamkeit zu anderen Taten, sonst :escape:mir der Tag weg und ich hab wieder nur virtuell gelebt und hab aufd Nacht wieder einen Hass in mir, dass ich mir vor dem Schlafen gehen wieder erst wieder ein paar reinhaun muss.

:)
Schmeiss die angelesene, übernommene Definition weg und setz Dich damit auseinander, imo. :D



Grüsschen,
Wyrm
 
Schmeiss die angelesene, übernommene Definition weg und setz Dich damit auseinander, imo. :D
Grüsschen,
Wyrm

Wie setzt man sich mit einem Begriff auseinander :) ? Da müßt ich doch wissen wie sich stolz anfühlt.


Aber ich hab ihn heute gefunden, meinen gesunden Stolz.

jaja ... ich bin geheilt :banane:

endlich bin ich ein vollwertiges, stolzes Mitglied der menschlichen Gesellschaft :liebe1:

Heut hab ich das Essesn auf Rädern im Kühlschrank gelassen und selber was gekocht.


Richtig stolz bin ich auf mich :schnl:


Da drück ich mich nämlich gern drum rum, ums kochen.


Hoffentlich werd ich nicht wieder verrückt, vor lauter Stolz

Dann kommt wieder der Hochmut über mich ... auweh .... und dann der Fall!


:escape:
 
Ich habe so einen schönen Abreißkalender mit Worten des Dalai Lama für jeden Tag. Heute lese ich da:
Selbsthaß ist eine Form des Hochmuts: Man mißt sich an allerhöchsten Maßstäben.
Ich finde, ein sehr interessanter Gedanke... Was meint Ihr dazu?

Hmmm ... ja, das könnt durchaus möglich sein. Und wenn man aufhört sich an etwas zu messen, hat man gewonnen. Nichtmal an die paar guten Momente und Zeiten will ich mich mehr erinnern, wo Freude war im Leben.

An nichts will ich mich erinnern, dann kommt keine Wehmut, kein Vergleichen der Zeiten und kein messen. Genau. Das isses. :)

Da könnt er schon recht haben, der Dalai Lama.
 
Wenn die Dimension hässlicher und hochmütiger Betätigung ein umfassendes Kontrollvermögen übernommen hat, ist ein Klinikaufenthalt längst überfällig.
Denn solche Menschen sind eine Gefahr nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Umwelt in der sie leben.


Ich bin mir nicht ganz sicher, wie du das meinst.
Kannst du ein Beispiel geben für das, was du als "hässliche und hochmütige Betätigung" bezeichnen würdest?

LG
Daisy
 
Ja, das kann gut sein. Aber ist das "im Prinzip" so? Oder nur dann, wenn sie nicht wissen, was sie treibt oder was in ihrem inneren passiert?

Wenn ich nicht weiß, dass ich mich in einem Hamsterrad der Emotionen bewege und nicht weiß, an welcher Stelle ich es am besten anhalte, dann kann ich natürlich eine Gefahr werden. Für mich selber und für meine Umwelt. Das ist richtig. Hier muss ich mir selber vertrauen und auch das Umfeld muss mir vertrauen oder mich eben ohne Tatbestand beseitigen.

Stolz, Hochmut und Hass sind nun mal Kräfte oder Emotionen, was weiß ich, wie ichs nenne soll, die es in der Welt gibt. Sie waren schon vor mir da, bevor ich geboren worden bin. Ich muss irgendwie damit umgehen und ein Patentrezept hat mir noch keiner zeigen können.

Über den Dalai Lama kann ich ja leider nichts sagen. Ich weiß nicht von welchen Kräften er innerlich bewegt wird und welcher Druck von Außen auf ihm lastet.

Es ist immer wieder, aus der Sicht des Unbetroffenen, erschreckend oder erheiternd zu vernehmen, wie vermeintlich hoch entwickelte geistige Größen aus den Reihen der Philosophen, Literaten oder Wissenschaftler ihre Glaubenskonflikte mit anderen Teilnehmern am internationalen Gerangel um die Wahrheit ausfechten.
Auch wenn sie es ganz bewusst tun, tun sie es nicht weniger leidenschaftlich: Recht haben.

Die Emotionen kommen da ins Spiel, wo sauber aussehende Theorien aus einem fast unsichtbaren Leim schlecht definierter Fundamente gehen.
Das Fundament der großen Stimmen dieser Welt ist der empfindliche Punkt, über den man kaum diskutieren kann.

Der Stolz und Hochmut liegt genau darin, das eigene Fundament als einzig richtiges anzusehen.
Hochmut liegt mehr darin, zu meinen Lebewesen mit anderem Fundament wären weniger wertvoll.

Hass entsteht sehr oft auch aus verletztem Hochmut, aber Hass ist sehr oft erst gegen die eigene Person gerichtet, da wo sie eben Fehler macht.


Wenn es ans Fundament geht, entsteht Angst um die eigene Existenz im Rahmen dessen, auf dem das Fundament eben steht.
Wird aber nur Stolz oder Hochmut gekitzelt, wird ein integerer Mensch dankbar versuchen diese negativen Eigenschaften in sich zu bekämpfen.

Ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken.
 
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Ich bin mir nicht ganz sicher, wie du das meinst.
Kannst du ein Beispiel geben für das, was du als "hässliche und hochmütige Betätigung" bezeichnen würdest?

LG
Daisy
Kann und will ich gerne versuchen:
Für eine Vollbeschäftigung in Hass erfülltem Bewusstsein halte ich die meisten ...ismen, welche sich GEGEN etwas richten.
Chauvinismus ist dafür ein gutes Beispiel, da sich dieser zumeist nicht um die Pflege des geheiligten Zentrums der eigenen Hochwohlgeborenheit kümmert, sondern um die Vernichtung der Feinde, wie das unter, den Nazis gegen die Juden und Zigeuner der Fall war.
Oder auch die Gedankenwelten betrogener Eheleute, welche nicht vergeben können und deren heile Welt das Fundament ihrer Scheinexistenz gewesen ist, bis sie erkennen mussten, dass es nicht mehr stimmt woran eine nun hassenswerte Person schuldig ist.

Jede neue Information wird nun auf die Brauchbarkeit gegen den Feind hin überprüft, erst in zweiter Linie auf andere Verwendbarkeit oder Interessen.

Aber die meisten ...ismen bezeichnen und definieren sich hauptsächlich durch das was sie ablehnen und verneinen.



Insgesamt ist das ganze Problem aus meiner Sicht eine Variante des menschlichen Daseinskampfs zwischen Allmacht und Ohnmacht:
Wo sich ein Bewusstsein ohnmächtig fühlt, ist der Hass nah,
wo es sich allmächtig fühlt, wird es leicht hochmütig,
wo Gefahr droht, keimt der Hass auf,
wo Glanz und Gloria drohen keimt der Hochmut auf​
und wem das Heiligste der Gewinn ist, scheut nicht zurück vor den niederträchtigsten Handlungsweisen.

Das beste Mittel gegen Hass und Hochmut ist das Wissen um die Unabhängigkeit der innersten Persönlichkeit vom weltlichen Ruhm, hierarchischen Ehren, das Zurückbesinnen auf das innerste Sein.
 
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