Selbsthaß - eine Form des Hochmuts?

Mir fällt auch noch ein Stichwort ein: Selbstverleugnung.
Ich hass(te) mich ja auch oft selber. Das ist besser geworden, seit ich versuche ICH zu sein und nicht mehr was ich denke, was andere in mir sehen sollen. Das Zurückholen des ICH ist zwar alles andere als einfach, doch sobald man aufhört, sich selber zu betrügen, zu verleugnen, dann geht auch der Hass weg.

Wenn Herr Castaneda schreibt: "Du musst deine eigene Wichtigkeit verlieren!" darf man nicht vergessen, dass auch er sich alles andere als "nicht wichtig" genommen hat, sonst hätte er ja nie ein Werk hinterlassen können, ergo seine Erfahrungen anderen hinterlassen können. Und doch hat er klar recht. Diese "eigene Wichtigkeit" bezieht sich ja im Grunde auf die "Wichtigkeit" innerhalb einer Gesellschaft. Ihm gings um die Rückbesinnung, dass man ein Teil des "Ganzen" ist und entsprechend demütig der Schöpfung gegenüber sein sollte, um sich mit ihr zu vereinen. Unter Drogen geht das besonders gut :weihna1
Nur gibt es eben das Problem, dass wir kein reines Naturvolk mehr sind und zumindest ansatzweise gesellschaftlich "konform" laufen sollten. Und geht das - aus welchen Gründen auch immer - nicht, kommt auch Selbsthass auf, weil man weder sich, noch den Anforderungen von aussen genügt.
Ich persönlich hätte nix dagegen, wenn ich den Druck von aussen gänzlich loswerden könnte, mir Reisen zruück in die Natur leisten könnte, um die volle Breitseite meiner Bewusstheit zu ergründen. Vorher müßte ich aber glaub ich einen Kurs bei den Fähnlein Fieselschweifs machen, wie ich in der Wildnis überlebe oder ich muss den ollen Dagobert anpumpen, damit ich überhaupt erstmal dahin komme. Alles gar nicht so einfach...

:katze:
 
Werbung:
Probierts halt mal andersrum...

Hochmut, eine Konsequenz durch Selbsthaß. :)


Was haßt man da überhaupt genau?


Wyrm

Nein, lieber nicht. Das Radl umdrehen, zurück zum Hochmut, der einen immer runterwerfen will .... hmmm, weiß nicht recht.

Ja, man könnte drüberspringen zu einem gesunden Stolz um mal wieder ein Erfolgserlebnis zu haben und ein wenig Glanz. Das ginge schon. Aber ich will da nicht kleben bleiben. Wenn mal mal an der Glanzsucht fast erstickt wäre, hat man genug davon fürs ganze Leben.

Was man hasst? Das ist recht abstrakt. Warum heißts denn Selbsthass? na sich selbst eben, sein Werken und Treiben, sein Versagen als Mensch, den Verlust der Selbstachtung, der Achtsamkeit auf seine alltägliche Wirklichkeit zu der eben auch des lebendige Umfeld gehört, Familie, Freunde ... das Versinken in einem Seifenblasentraum, die Jagd nach einem Glück, dass am anfang eigentlich wie von selbst da war.

Aber es ist immer wieder schön, aufzuwachen. :)
 
Wenn dieses Mensch lernt, sich nicht so wichtig zu nehmen in dem Haben und dem Sein der Welt, welche emotionale Beteiligung noch in Hass und Verehrung trennt, wird es zu einer Sicht des Lebens kommen, in welcher Lieben und Hassen das Handeln nicht mehr verwirren und der Sinn für das wirklich Notwendige und Zweckmäßige alles Statusgewäsch, Hierarchie und Ehrgeklüngel verblassen lässt.

So in etwa seh ichs auch, falls das nicht rüberkommt.

Die Schwierigkeit liegt eben darin, wie lernt einer, der im Hochmut verfangen ist und denkt, nichts mehr lernen zu müssen? Das ist schwer.

Ich glaube, er muss es selbst lernen, in dem er eben noch tiefer fällt oder rechtzeitig spürt, dass er tiefer fallen wird und einem Lichtblitz, einer Eingebung folgend, rechtzeitig umkehrt.
 
Nein, lieber nicht. Das Radl umdrehen, zurück zum Hochmut, der einen immer runterwerfen will .... hmmm, weiß nicht recht.

Ja, man könnte drüberspringen zu einem gesunden Stolz um mal wieder ein Erfolgserlebnis zu haben und ein wenig Glanz. Das ginge schon. Aber ich will da nicht kleben bleiben. Wenn mal mal an der Glanzsucht fast erstickt wäre, hat man genug davon fürs ganze Leben.

Was man hasst? Das ist recht abstrakt. Warum heißts denn Selbsthass? na sich selbst eben, sein Werken und Treiben, sein Versagen als Mensch, den Verlust der Selbstachtung, der Achtsamkeit auf seine alltägliche Wirklichkeit zu der eben auch des lebendige Umfeld gehört, Familie, Freunde ... das Versinken in einem Seifenblasentraum, die Jagd nach einem Glück, dass am anfang eigentlich wie von selbst da war.

Aber es ist immer wieder schön, aufzuwachen. :)
Hallo Karthasix,

Ganz einfach:

Hasst man sich selbst, weil man hochmütig ist

oder

Ist man hochmütig, weil man sich selbst hasst?


Was man hasst? Das ist recht abstrakt. Warum heißts denn Selbsthass? na sich selbst eben, sein Werken und Treiben, sein Versagen als Mensch, den Verlust der Selbstachtung, der Achtsamkeit auf seine alltägliche Wirklichkeit zu der eben auch des lebendige Umfeld gehört, Familie, Freunde ... das Versinken in einem Seifenblasentraum, die Jagd nach einem Glück, dass am anfang eigentlich wie von selbst da war.
Genauigkeit:

Wieso hasst man sein Werken und Treiben, wo kann man das wie ändern?

Versagen vor wem?

Wie entwickelt man Selbstachtung, was ist das?

Was ist Sehnsucht?

Was ist Achtsamkeit, was ist ein Seifenblasentraum?

Wer hasst da wen?

;)

Lg,
Wyrm
 
So in etwa seh ichs auch, falls das nicht rüberkommt.

Die Schwierigkeit liegt eben darin, wie lernt einer, der im Hochmut verfangen ist und denkt, nichts mehr lernen zu müssen? Das ist schwer.

Ich glaube, er muss es selbst lernen, in dem er eben noch tiefer fällt oder rechtzeitig spürt, dass er tiefer fallen wird und einem Lichtblitz, einer Eingebung folgend, rechtzeitig umkehrt.
Indem er sich fragt, was er mit Lernen verbindet... was es mit Status auf sich hat.

Wie sich das auf seinen Alltag auswirkt, und ob das gewünscht ist
und ihn glücklich macht :)



Wyrm
 
Schrödingers Katze;1133081 schrieb:
Mir fällt auch noch ein Stichwort ein: Selbstverleugnung.
Ich hass(te) mich ja auch oft selber. Das ist besser geworden, seit ich versuche ICH zu sein und nicht mehr was ich denke, was andere in mir sehen sollen.

wie jetzt, ich versteh nicht recht: Was du denkst, dass du bist? Oder was du willst, das andere in dir sehen sollen?

Mit dem Wort Selbstverleugnung rauf ich auch rum. Wenns mir gut geht, hab ich Selbstachtung und dann achte ich gleichermaßen auch auf andere, weil ich ja in einem Biotop lebe. Verliere ich meine Selbstachtung, dann verliere ich mich selbst und kann so auch kaum noch auf das biotop achten. Vielleicht meinen wir das selbe und benutzen andere Worte dafür. Vielleicht ist mein Verlust der Selbstachtung gleich zu sehen mit deiner Selbstverleugnung. Könnte das sein?

Wenn Herr Castaneda schreibt: "Du musst deine eigene Wichtigkeit verlieren!" darf man nicht vergessen, dass auch er sich alles andere als "nicht wichtig" genommen hat, sonst hätte er ja nie ein Werk hinterlassen können, ergo seine Erfahrungen anderen hinterlassen können.
ich will gar nicht so sehr an Herrn Castaneda hängen bleiben. Das ist schon gar nicht mehr wahr, wann ich da mal reingeschaut habe. Das mit der Wichtigkeit ist nur eine übernommene Phrase so wie andere vom Ego oder vom Selbst und höheren Selbst reden. Jeder findet auf seinem Weg irgendwelche Schlüssel, die ihm da und dort ein wenig weiterhelfen. Er ruhe in Frieden, sag ich mal, auch wenn ich kein Pfarrer bin.

Was ich darunter verstehe, ist für mich von Bedeutung und ich meine damit, dass ich sehr wohl meinem Tun oder auch Nicht Tun eine gewisse Bedeutung beimesse, also dem Werk, aber nicht über die Wichtigkeit der Person sinniere.

Ein Hochmütiger Mensch nimmt sich und sein Treiben eben zu Wichtig. So kann man das doch sehen, oder? Und wenn er es nicht rechtzeitig bemerkt, kommt vielleicht irgendwann der letzte Fall.
 
Indem er sich fragt, was er mit Lernen verbindet... was es mit Status auf sich hat.

Wie sich das auf seinen Alltag auswirkt, und ob das gewünscht ist
und ihn glücklich macht :)

Wyrm

Ja gewiss, klar. Wenn diese Frage auf irgend einem Weg zu ihm kommt, also er sich irgendwann diese Frage stellt, ist das eine gute Möglichkeit vor dem großen Fall umzukehren. Da is gut. ich behaupt nicht, dass einer jeder ganz tief fallen muss.

Wenn ich mich jetzt wieder kurz persönlich an die Jugend erinnern darf: Wenn aber die Sinne früh von einer - wie ich sage - recht tiefen Droge/Substanz vernebelt werden, die Fähigkeit zu reflektieren zerstört wird, kommen solche Fragen vielleicht nicht mehr ins schwindende Bewusstsein. Dann gehts weiter,aber immer is irgendwo ein Punkt, abzudrehen. Nur wo der is, is recht individuell, glaub ich.

Meinst du mit Status nun den gesellschaftlich Status oder den allgemeinzustand der Person?

Also soweits mich betrifft, kann ich sagen, mein Allgemeinzustand ist geheilt, wenn ich zur Selbstachtung zurückfinde und das Rad anhalte. Wenn möglich unter Umgehung des Stolzes. Also ich sehs so und drum unterscheid ich ja hier die Begriffe:

Der Stolz verleitet mich dazu, bedingt durch den Glanz, dass ich nichts mehr zu lernen habe. Die Selbstachtung dagegen - in ihrer Demütigkeit :clown: - macht mich sogar wissend darum, dass ich noch viel zu lernen habe.

Ich kann mir schon vorstellen, es is schwer, für jemanden, der auf einem anderen Weg dahin gegangen ist, durch andere Schulen in anderen Schuhen, andere Erfahrungen zu verarbeiten hat, hier zwischen diesen Begriffen zu differenzieren. Sind eben alles nur Begriffe, ohne die passenden Gefühle dazu. Die kann man hier ja schwer transportieren, auf der Schreibwiese da.

Glücklich macht, ja! Das is schon wichtig. Selbstachtung macht mich glücklich, weils frei macht, für das Gefühl von Liebe. So habs ich zumindest erlebt. Der Stolz hat mich nicht glücklich gemacht.:)

Ich red halt immer viel von mir, weil ich kann ja nicht alles verallgemeinern, nicht wahr. Vielen gehts manchmal beschissen, aber einem jeden aus anderen Gründen.

Eso-Hamster auf dem Weg zum Glück :hamster:
 
wie jetzt, ich versteh nicht recht: Was du denkst, dass du bist? Oder was du willst, das andere in dir sehen sollen?

Genau das ist ja das Verzwickte an der ganzen Angelegenheit. Irgendwann im Leben - meist ganz früh in der Kindheit - fährt (im übertragenen Sinn) irgendwas in einen rein (nicht immer, aber doch schon bei den meisten Menschen) und man denkt dann, man müsse sich so verhalten, wie das die anderen wollen (meist Mutter oder Vater), nimmt so bestimmte Muster an und schon ab da büßt man an Authentizität ein. Grund dafür ist das in jedem Menschen innewohnende Bedürfnis "geliebt zu sein". Man will ja alles "recht machen". Und je angepaßter man dabei bleibt, desto enger wirds irgendwann in der eigenen Zwickmühle. Und das Verrückte ist, man glaubt ja ganz lange, das man "selbstbestimmt" handelt und doch ist es noch eine Folge von frühkindlichen Erfahrungen und erlernten Verhaltensmustern - entstanden aus Anpassung. An die kann man sich aber häufig nicht erinnern und das macht es so schwer, das zu verstehen.

Einerseits denke ich von mir: das bin ich.

Anderseits bin ich so, weil ich so bin, wie andere mich sehen wollten (bzw. ich das dachte, dass ich so sein muss, um geliebt und anerkannt zu werden)

Nicht umsonst sind die charismatischsten Persönlichkeiten die, die sich aus den Verstrickungen lösen konnten. Viele der neuzeitlichen Gurus (Castaneda, Osho...) liegen genau auf der Schiene. Osho nennt es NO MIND. Für mich bedeutet das nichts weiter, als mich als eigenständige Persönlichkeit anzunehmen, mich freizuschaufeln von alten Denkmustern, die nicht meine sind, sondern nur angenommene und auf diesem neuen Bewusstsein zu bauen. Das ist jedoch eine ausgeprochen schwere Übung und ich glaube nicht, dass die, die NO MIND predigten, das auch 100%ig leben konnten. Macht ja auch nix...Nobody is perfect! Das beruhigt doch ungemein :)

:liebe1: die Katz
 
besser hochmut als tief(en)angst :stickout2

aba ja, da is was wahres dran...
aber warum sollte man sich mit weniger zufireden geben wenn man glaubt/weiss dass es besser geht/mans besser kann?
 
Werbung:
Zurück
Oben