Selbst-Missbrauch

fckw schrieb:
Ist es nicht unsäglich beschämend einzusehen, dass ich mich, als erwachsene Person, schlicht und ergreifend davor fürchte, wenn sich eine attraktive Frau neben mich in den Zug setzt? Ist es nicht beschämend einzusehen, dass ich trotz Fitness und Hanteltraining langsam und unaufhaltsam einen Bierbauch kriege? Ist es nicht beschämend einzusehen, dass ich mich vor mir selbst schäme?


ich finde einen kleinen Bierbauch gut: (ausser du arbeitest als Top-Model?) im Winter wärmt er, im Sommer spendet er Schatten ;) Waschbrettbäuche gefallen mir nicht. Wenn sich im Zug ein Mann neben mich setzen würde und ich würde merken, dass er Angst vor mir hat, würde ich ihm irgendetwas unsinniges über das Wetter erzählen. Aber nur, um meine Angst vor ihm zu überdecken. Wahrscheinlich hätte ich sogar noch mehr Schiss vor ihm als er vor mir und ich würde meinen Mund gar nicht erst aufkriegen, nur blöd aus dem Fenster schauen und mir im nachhinein dafür in den Arsch treten weil ich ihn ja eigentlich aufgrund seines Bierbauches und der Eigenschaft Angst vor attraktiven Frauen zu haben gern kennengelernt hätte.
 
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Ach, so weit bin ich noch nicht wie Shantro. Bin noch immer gleich ernsthaft innendrin wie eh und je. Habe immer noch das Bedürfnis, die Welt zu verbessern.
Tja. Das macht ja auch nix.
 
hey Fckw,

vielen dank für das Posten des links von Krishnamurti ich hab heute/gestern 6 stundenlang gebraucht das Buch durchzulesen...ausserdem hab ich mir manche videoclips angeschaut und was er sagt macht sehr viel sinn für mich auch wenn andere das nicht wirklich verstehen können. Ich habe gelernt das "das ich" nur eine illusion ist und trotzdem ist "das ich" natürlich da und trotzdem sind wir nicht "das ich"....das alles den gleichen wert hat ob das nu ich bin oder der monitor der vor mir steht alles hat den gleichen wert. Erleuchtung und blah und blub kann man tatscählich alles wechschmeissen
wenn man davon ausgeht erleuchtet zu werden so ist das doch nur für eine sekunde und es ist vorbei was übrig bleibt ist tote erfahrung...was soll ich damit ? hilft mir das als mensch weiter ? eine tote erfahrung kann niemals das lebendige fassen...
 
fckw schrieb:
Es geht darum, die Ursachen zu erkennen, welche uns davon abhalten, dass wir zu innerer Ruhe finden. Diese Ursachen sind beinahe alle im Denken angesiedelt. Bloss: Selbst wenn wir die Ursachen erkannt haben, dann ist das Problem nicht gelöst. Die Wahrheit ist, wir können das Problem nicht lösen, weil jede Willensanstrengung Teil des Problems ist. Und das ist das Paradoxon, welches wir nicht zu lösen vermögen, nie und nimmer! Es gibt in diesem Sinne keine Erleuchtung, keinen Fortschritt, kein "schneller, höher, bewusster, weiter". Es ist unsäglich, wie sehr mein ganzes Ich sich dagegen sträubt, dies hinzunehmen und zu akzeptieren. Und das ist gut so, das ist richtig so. Ich werde herausfinden, warum ich so grosse Mühe habe, das zu akzeptieren.

Hallo fckw

Vielen Dank für deine wertvollen Gedanken. Ich möchte dir meine Gedanken dazu mitteilen:

Deine Gedanken zeigen m.E. einen Fortschritt in deiner spirituellen Entwicklung - du hast eine Phase erreicht, wo du die Sinnlosigkeit einer "Erleuchtungs"-Leistung einsiehst. Aber wer sagt denn, dass "Erleuchtung" oder spiritueller Fortschritt eine LEISTUNG ist? Es ist bestimmt keine Leistung im herkömmlichen Sinn, wo wir willentlich etwas tun und uns anstrengen, um etwas zu erreichen. Diese Art von Leistung gilt für unsere Alltagswelt - aber sie gilt nicht für die spirituelle Welt.

Erleuchtung ist für mich eine Entspannung, ein Loslassen, ein Aufgeben. Deine Gedanken sind in diesem Sinne eine kleine Erleuchtung. Das Problem: Wir können uns nicht genug entspannen, nicht genug loslassen. Warum nicht? Weil wir uns nicht genug anspannen und willentlich konzentrieren können.

Du siehst, worauf ich hinaus will: Durch Willensanstrengung werden wir nicht erleuchtet, da gebe ich dir recht. Aber wir brauchen die Willensanstrengung, damit wir auch die Entspannung erreichen. Je besser wir uns konzentrieren können, desto besser gelingt uns auch die erlösende Entspannung und das Loslassen - für die Konzentration müssen wir uns anstrengen und an uns arbeiten, die Entspannung kommt als Folge davon von selbst.

Deshalb, lieber fckw: Gib nicht auf, arbeite weiter an dir! Konzentriere dich! Meditiere! Du bist auf einem guten Weg, hast gute Gedanken und Einsichten. Gib nicht auf, die erlösende und erleuchtende Entspannung wird als Resultat deiner Willensanstrengung kommen!

PS: Diese starken Gedanken von der Wechselwirkung von Anstrengung und Entspannung verdanke ich einem beeindruckenden Buch: "Mouches Volantes" von Floco Tausin, welches ich dir empfehlen möchte. Hier der Link zu Amazon:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3033002056/qid=1113853254/028-4560493-4210162

Liebe Grüsse und alles Gute auf deinem Weg
Aurelia
 
irgendwie hört sich das was du sagst paradox an aber ich sage immer die wahrheit ist paradox. das was ich oben geschrieben habe ist ja auch irgendwie paradox...
 
naja du sagst zB:

Das Problem: Wir können uns nicht genug entspannen, nicht genug loslassen. Warum nicht? Weil wir uns nicht genug anspannen und willentlich konzentrieren können.[/

wie soll ich denn entspannen wenn ich mich anstrenge ? das geht gar nicht.
wenn ich mich konzentriere so trübe ich auch das bewusstsein das lassen wir aber einfach mal beiseite...

Je besser wir uns konzentrieren können, desto besser gelingt uns auch die erlösende Entspannung und das Loslassen - für die Konzentration müssen wir uns anstrengen und an uns arbeiten, die Entspannung kommt als Folge davon von selbst.
das trübt auch wiederum nur das eigene bewusstsein jede anstrengung ein reineres bewusstsein zu bekommen macht es unrein.


ansonsten stimme ich mit dir überein apropo diese blöden fliegenden mücken habe ich vllt sollte ich mir das buch anschaffen...
 
Hallo Elaminato

ElaMiNaTo schrieb:
wie soll ich denn entspannen wenn ich mich anstrenge ? das geht gar nicht.
wenn ich mich konzentriere so trübe ich auch das bewusstsein das lassen wir aber einfach mal beiseite...

Entspannung und Anstrengung geschehen ja nicht gleichzeitig. Stell es dir vor wie im Sport: Um die Muskeln deines Körpers aufzubauen, musst du hart trainieren, z.B. eine Stunde lang Gewichte stemmen. Dann aber kommt die Ruhephase, wo du dich entspannen solltest. Und wann entwickeln sich deine Muskeln? Genau in dieser Ruhephase!
Du siehst, Muskeln entstehen nicht in dem Moment, wo du dich anstrengst, sondern in dem Moment, wo du dich entspannst. Dasselbe mit dem Geistigen: Erleuchtung entsteht nicht, wenn du dich anstrengst, sondern in dem Moment, wo du dich entspannst. Aber trotzdem braucht es die Anstrengung und Konzentration.

ElaMiNaTo schrieb:
apropo diese blöden fliegenden mücken habe ich vllt sollte ich mir das buch anschaffen...

Ja, klar. Floco hat mir in vielen Dingen die Augen geöffnet.

Liebe Grüsse
Aurelia
 
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es ist schon richtig was du sagst ohne gut gibt es kein böse ohne anstrengung gibt es keine entspannung aber ob die (völlige) konzentration der weg ist ? gibt es nen weg ? ich denke nein. ich hab schon jahrelang so meditiert gedankenleere zu erreichen und ja ich kann gedankenleere herstellen ich kann jeden gedanken bevor ich weiss was er ist zerstören nur was bringt mir das ? das ist ja in deinem fall die anstrengung....ob ich dadurch irgendwann genau dadurch völlig zur entspannung komme ? ich weiss es nicht.
 
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