Einstieg in die Meditation

gizzzzmo

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Erst mal hallo zusammen!

Gleich mal vorweg: Ich habe keine Ahnung von tuten und blasen möchte das aber gerne ändern, weiß aber nicht so recht, wo ich anfangen soll, darum auch dieser Thread.

Zu erwähnen ist vielleicht noch, dass ich gerade anfang 20 und seit 2 Jahren berufstätig bin (davor Schule & Zivildienst).

Nun zu meiner Situation und meinen Fragen:

Ich hege schon sehr lange den Wunsch in mir mich ein wenig in die Kunst des Meditierens einzuarbeiten und dies in einem überschaubaren Maße auch zu praktizieren, weil ich allgemein gesprochen "etwas näher an mich heranrücken" möchte.
Dh. mein übergeordnetes Ziel wäre es durch die Meditation etwas mehr über mich zu erfahren. Wer bin ich wirklich, wer möchte ich sein und was will ich mit meinem Leben anfangen?
Meine Momentane Arbeit macht mich zwar nicht unglücklich und ich mache sie auch nicht ungern aber ich weiß genau, dass es nicht meine "Berufung" (sofern es soetwas überhaupt gibt) ist und ich mir in naher Zukunft einmal darüber bewusst werden muss, was mich wirklich erfüllen würde...

Soviel zum "Masterplan". Ich denke bevor ich dieses Ziel auch nur annähernd erreichen kann gibt es noch einige andere Dinge zu regeln, die mich zur Zeit sehr beschäftigen bzw. bedrücken.

Ich habe mich vor ca. 2 Monaten von meiner Partnerinn getrennt, mit der ich über 3 Jahre zusammen war und vor nicht ganz 1 Jahr zusammengezogen bin. Die Trennung war und ist für mich extrem schwierig, weil ich mich nicht aus meinem Willen von ihr getrennt habe, sondern weil es von ihrer Seite einfach nicht mehr gegangen ist.

Mein größtes Problem ist nun, dass ich auf der einen Seite zwar genau weiß, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben, ein weiteres zusammenleben für uns beide keinen Sinn gemacht hätte, ich sie aufgrund einiger Dinge die passiert sind auch gar nicht zurückhaben möchte und mich das Single-Dasein, was meine Persönlichkeit angeht, auch sehr viel weiter bringen kann, weil ich mich eben wieder mehr auf mich konzentrieren kann.
Auf der anderen Seite kann ich die Gefühle für sie einfach nicht zum schweigen bringen, dh. ich vermisse sie sehr oft und frage mich, warum alles so gelaufen ist, weil es einfach keinen Offensichtlichen Grund für das abhandenkommen der Gefühle von ihr gibt.

Da ich einfach ein sehr rational denkender Mensch bin fällt es mir extrem schwer diese Gefühle zu akzeptieren, obwohl mein Kopf genau das Gegenteil sagt und mir (so denke ich zumindest) bereits den richtigen Weg weist.

Das ganze blockiert mich Momentan in so ziemlich jeder Hinsicht:

- Es bereitet mir Probleme in der Arbeit (ich bin als Programmierer tätig, dh. ich bin den ganzen Tag geistig extrem gefordert und diese ständige Ablenkung wirft mich ziemlich weit zurück).

- Ich weiß mit meiner Freizeit tlw. nichts anzufangen weil eine gewisse Unruhe in mir allgegenwärtig ist und ich mich für nichts so richtig begeistern kann. Dieser Unruhe wirke ich zwar entgegen indem ich mich mit diversen Dingen ablenke (Freund etreffen, Sport machen, ...) aber das ist halt oft wirklich nur ablenkung und bringt mich nicht wirklich weiter.

- Ich spiele Badminton und merke auch hier, dass ich einfach meistens nicht ganz bei der Sache bin und mich nicht mehr richtig motivieren kann.

- Wenn ich nun fortgehe oder mich einfach mit Freunden treffe fühle ich mich oft ein wenig unwohl weil ich zeitweise das Gefühl habe einfach nicht ich selbst zu sein. Das kommt wohl daher, dass ich in gewissen Situationen die unruhe und unzufriedenheit in mir einfach überspiele damit ich nicht jedem damit auf die Nerven gehe und mich selbst wieder ablenke...

Ich weiß, dass sich das alles schon sehr stark nach Depressionen anhört, wie ich es hier beschreibe, aber so schlimm ist es dann doch noch nicht (denk ich zumindest).
Diese Unruhe und dieses Unwohlbefinden ist nicht immer vorhanden sondern kommt einfach sporadisch zum Vorschein. Eigentlich sind es nur vereinzelte Tage an denen ich einfach einen Einbruch spüre und die Gefühle (wie oben beschrieben) oberhand über die positiven Gedanken meines Verstandes gewinnen.

Auch der letzte Absatz könnte etwas falsch rüberkommen: Ich spreche durchaus mit meinen Freunden offen über meine Gefühle und diese hören mir auch gerne zu, aber gerade wenn ich am Wochenende unterwegs bin will ich doch eher Spaß haben und dann kommt es halt vor, dass ich diese Gefühle unterdrücke und überspiele...

Um alles auf einen Punkt zu bringen schreibe ich hier nochmal was ich erreichen will:

Primär (diese Dinge gehen wohl sowieso hand-in-hand):

- Meine Gefühle in den Griff bekommen und quasi meinem Herz (Bauch) klarmachen, was mein Verstand bereits weiß.
- Lernen, die Gefühle in gewissen Situation wirklich von mir fernzuhalten, damit ich mich zB. wieder mehr auf meine Arbeit, Sport, usw. konzentrieren kann.
- Diese Unruhe und das ständige Gefühl, dass mir etwas fehlt wegzubekommen.

Sekundär (eigentlich Primär, aber ohne obere "Probleme" gelöst zu haben kann ich wohl nie zu diesem Punkt kommen):

- Mich selbst finden.
- Herausfinden wer ich bin, wer ich sein will und was ich wirklich mit meinem Leben anfangen will.

Jetzt die Fragen:

- Gibt es Praktiken, die für mich zu empfehlen wären (ich weiß, dass wohl jeder die richtige Praktik für sich selbst herausfinden muss, aber ohne zu wissen, was es gibt kann ich auch nicht das richtige finden).

- Kann man diese Praktiken alleine erlernen (Buchempfehlungen oder ähnliches?) oder sollte man sich von einer professionellen Person leiten lassen?

- Wie findet man Leute in der Umgebung, die einem helfen können und woran stellt man fest, dass diese auch wirklich kompetent sind?

Ich weiß, dass es ziemlich langer Text geworden ist und ich euch hier viele Fragen stelle, hoffe aber trotzdem, dass sich jemand die Zeit nimmt diesen zu lesen und mir vielleicht hilfreich mit Antworten zur Seite steht!

Vielen dank, mfg

mik
 
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Hallo suamikim
Ich denke ich verstehe deinen Standpunkt zu mindest aus einer gewissen perspektive. Die Ochsenbilder haben da ja auch eine recht ineteressante Symbolik.
ich denke jeder Meditationsweg kann dir helfen, da die meisten letztendlich auf das gleiche hinauslaufen. Du scheinst mir vorallem Klarheit zu suchen, das Wasser wieder rein werden lassen.
Die Wege scheinen mir zwar ähnlich, aber es gibt dann dennoch zu mindest verschiedene Motivationen.
Später verwischen die Motivationen möglicherweise etwas und man ist einfach sehr beschäftigt damit den Weg zu gehen, im Weg aufzugehen.
Bei manchen Meditationswegen geht es soweit ich informiert bin Stufenweise vor. man lernt erst den Verstand zum Schweigen zu bringen/sich zu sammeln/sich zu reinigen, also wie Sufis vielleicht sagen würden "sich bereit für den Empfang des göttlichen Weins zu machen".
Wer den Zenweg Dogens beschreitet, zazen ohne Gewinn und ohne Ziel, hat das tiefe ernsthafte Bedürfnis etwas inneres zu klären, Die Frage nach leben und Tod , nach der existenz, nach dem Leben, nach dem Sein.
Hier kannst du dich über Sotozen informieren und auch gruppen in deiner Nähe finden(unter Kontakt und dann ZVD Dojos)
http://www.zen-vereinigung.de/
http://antaiji.dogen-zen.de/deu/index.shtml

Ich hatte auch oft den Wunsch das einfach etwas passiert, der richtige Weg einem zu fällt. Möglicherweise war auch einfach noch nicht die Zeit dafür da bis jetzt ist das zumindest nicht passiert.
Viel erfährt man auch einfach über Internet. Mal hier lesen, mal da lesen. Mal hier googeln mal dort googlen. Wenn man dann mal seine Richtung hat, fängt das ganze von vorne an. Man entdeckt versciedene Schulen/Zweige innerhalb von Einornungen wie Buddhismus, Sufismus, Yoga...
und irgendwann entdeckt man dann ein zentrum in seiner Nähe und probierts einfach mal aus:zauberer2.
Als Programmierer kennst du dich mit dem Internet und wie man wohin kommt ja besser aus als ich.
Noch ein paar Seiten, weil du ja eben Kontakte und Infos suchst, sowie ich das verstanden habe. das ist natürlich nicht alles an Wegen was es gibt, und ich habe auch nicht unbedingt mit allen persönliche Erfahrungen gemacht, aber das sind eben so Seiten die ich kenne, bei denen man einfach mal etwas reinschnuppern kann.:
Sufismus:
http://sufiportal.de/
http://www.sufiorden.de/sufiorden.htm
http://www.goldensufi.org/German11Principles.html
http://www.sufi.at/
Buddhismus:
http://dharma.de/dbu/
http://www.palikanon.com/
http://www.dogen-zen.de/
http://zensplitter.de/
http://www.diamantweg.de/
http://buddhismus.de/
(die oben bereits genannten)
Eine Seite einer Wildnisschule. Das scheint zwar nicht das zu sein was du suchst, aber wenn man der Natur näher kommt, kommt man auch sich selbst sehr Nahe. Außerdem die Seite des jenigen von dem die Lehren kommen:
http://www.natur-wildnisschule.de/pages/kurse.html
http://www.trackerschool.com/
http://www.cotef.org/
Schamanismus:
http://www.kondor.de/findex.html

Über Yoga kann ich dir leider nicht viel Sagen, da ich da selbst noch nicht viel Erfahrungen mit habe. da kenne ich nur diese Seite und weiß auch nicht wie viel Einblick diese gibt:
http://www.yoga-vidya.de/
viel habe ich über Google und Wikipedia gefunden: Du siehst ja selbst wie viele Artikel es hier gibt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Religion
Und vielleicht hilft auch dies (habe ich selbst noch nicht oft benutzt):
http://www.wakaan.com/

Also, ich kenne nicht alle angegebenen Seite von der Paxis her, habe aber meistens mal reingeschnuppert oder die seiten studiert. Sie bieten eben einfach Eiblick in manche Wege. Schau rein wie dir beliebt.
Ich hoffe dir wenigstens etwas weiter geholfen zu haben.
Liebe grüße, Flo
 
hallo suamikim,

was du da schreibst von innerer unruhe
bringt mich zu einem bestimmten buchtip:

"die prophezeiungen der celestine" - james redfield

das ist zwar erstmal kein werk, dass dich zwangsläufig zu einer bestimmten praxis führt und die meinungen über dieses werk sind gespalten, aber mich hat es ende letzten jahres/ zu beginn dieses jahres sehr inspiriert mich überhaupt mit gewissen dingen zu befassen. mittlerweile meditiere ich sehr viel und befasse mich mit buddhismus.

beste wünsche an dich
 
Tja, ich hänge mich mal dran: ich möchte ebenfalls anfangen, richtig zu meditieren, habe aber diesbezüglich noch wenig Ahnung.

Habt ihr ein gutes Buch für den Einstieg (nicht unbedingt Yoga, das habe ich schon mal versucht, ist aber eher nichts für mich)? Für mich wäre eine Medititationstechnik gut, die Körper und Geist in den Einklang bringt und wieder verbindet (ich scheine da eher entweder oder zu sein, kann beides nicht gut verbinden)?

Vielen Dank schonmal :)
 
Hallo Auriel
Ich denke mal das findest du vorallem in asiatischen Richtungen wie dem Daoismus oder dem Zen. Im Grunde hat Harmonie ja eine ähnliche Bedeutung, oder schliesst diese zumindest ein.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass zazen diese Vebindung, wie du es nennst, dieses Gleichgewicht wieder herstellt.
Liebe Grüße, Flo
 
Vielen Dank für deine Hilfe, Flori :)
Na das ist schon mal ein Ansatz für mich, welche Meditationstechnik etwas für mich wäre. Jetzt hoffe ich nur, dass ich ein gutes Buch dazu finde und der Einstieg in diese Meditation nicht schwer ist ...
Für Buchtipps bin ich jederzeit offen und vor allem dankbar.
 
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Hallo Auriel
Mit wegen daoismus musst du jemand anderes fragen. Ich habe zwar schon hier und da über Qui gong usw. gelesen, kenne mich aber nicht ao gut aus, dass ich Tipps geben könnte.
was das Zen angeht, da fallen mir zwar gute Bücher ein, aber zur zeit als ich angefangen habe mich amit zu beschäftigen habe ich mir die meißten Informationen über internet geholt (vorallem bei den oben angegebenen Seiten).
Es heißt man solle auch nicht soviel über zazen lesen, sondern einfach Sitzen.
Die Informationen von diesen Seiten reichen sicher um heraus zu finden ob es von der Beschreibung her für dich lohnenswert ist mal ein Dojo zu besuchen oder nicht (Adressen bekommt man ja über die Seite von der Zen Vereinigung).
zazen ist von der technik her einfach.
Allerdings hat Zazen zwei Seiten: 1. Die harmonische , friedvolle, wache klare,
was man z.b. auch Samadhi nennt.
2. Die in der man mit sich selbst konfontiert
wird, sich kennen lernt. Was ich genau
meine sollte jeder für sich heraus finden

Dennoch gute Bücher finde ich sind z.b.:
von F. Nakagawa "Zen- Weil wir Menschen sind" (sehr gutes Buch in den bereichen über die er schreibt finde ich)

Von Taisen Deshimaru Roshi "Dokan", vom gleichen Autor das Buch "Za-Zen. Die Praxis des Zen" soll auch gut sein und ist vielleicht wein guter Einstieg. ich selbst habe es aber nicht gelesen kann dazu also wenig sagen.

Auf dieser Seite sind auch viel Buchvorschläge außerdem der berühmte Auszug aus Shobogenzo Genjokoan der dir vielleicht auch eine hilfreiche Information ist:
http://www.zenforum.de/index.php

Liebe Grüße, Flo
 
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