Selbst-Missbrauch

xiuma schrieb:
Jungs, Mädels,

bin im Esoforum gelandet und hab den Thread von hinten zu lesen angefangen,
aber irgendwie ist mir die Lust am Umblättern vergangen.

ERWIN

fängst du bücher auch von hinten an ?

versuch doch nochmal den thread von vorne nach hinten zu lesen ? dann gefällt er dir bestimmt besser, und du verstehst ihn dann sogar

dann weisst du auch warum es zuzletzt um kacken geht ( ursache und wirkung )
 
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*kopfkratz*
Ich verstehe nur ganz langsam - vielleicht, weil ich so stur bin - dass auch die Esoteriker nicht an Wissen interessiert sind, sondern sich vollauf begnügen, gegenseitig auf die Schultern zu klopfen und irgendwelche Vermutungen aufzustellen, wie das Wesen Gottes beschaffen sein könnte. Wissen scheint hier niemanden zu interessieren, das ist mir bei den Gläubigen (z.B. Christen) auch schon so begegnet. Die glaubten auch irgendwas, egal was, Hauptsache es stimmte mit ihren Überzeugungen überein.

Leider lässt sich Gott nicht in Schubladen stecken. Nicht in meine, noch in deine, noch in irgendeine. (Und ich überlasse es jetzt jedem Forumsteilnehmer, mich triumphierend darauf hinzuweisen, dass ICH es ja auch nicht wissen könne und ja ebenfalls soeben Gott in eine Schublade gesteckt habe. Ja, das ist dann wohl so.)

Es gibt einige Autoritäten hier im Forum, mit deren Beteiligung in einem Thread lebt und fällt so gut wie jede Diskussion. Warum? Ganz einfach weil da persönliche Erfahrung aus ihnen spricht, die den meisten anderen fehlt. Es sind noch nicht einmal zwingend diejenigen Leute, welche gross das Wort schwingen. Wenn eine solche Person sagt: "Gott ist in jedem von uns." Dann hat das Gehalt, weil aus persönlicher Erfahrung gesprochen wurde. Wenn jemand anderer das gleiche sagt, dann ist das reines Vermuten, Spekulieren oder am Ende gar Sich-Hervortun.

Liege ich falsch? Sind es meine Erwartungen an die Welt, die unangebracht sind? Wird die Welt sich in diesem Bereich auf immer und ewig mit Halbwissen und abstrusen Behauptungen - und folglich auch mit Grabenkämpfen - abgeben müssen? Ist es Aufgabe derjenigen, welche tatsächlich wissen (wie das C.G.Jung von sich behauptete), den anderen sanft aber unnachgiebig aufzuzeigen, dass sie falsch liegen? Aber Vorsicht: Die Helden- oder Märtyrerfalle lauert überall und zu jeder Zeit. "Ich bin nicht Stiller!" beginnt ein Roman von Max Frisch. Wir ändern das mal ab und sagen uns: "Ich bin kein spiritueller Held! Ich bin kein Märtyrer!" Womöglich liegt der Sinn einer Aufgabe ganz allgemein darin, dass man gar keine Wahl hat zu tun oder lassen, sondern einzig im Moment des Tuns selbst. Das Ziel muss vergessen sein, bevor einer reif ist, hier tätig zu werden, denn nur dies garantiert die richtige innere Einstellung bzw. Reife. Nur der ist Autorität genug, welcher nicht bloss weiss, sondern kein Bedürfnis hat, sich anderen gegenüber auf irgendeine Weise hervorzutun oder auch nur schon geistig abzusichern. Er muss sich selbst genügen.

Es bleibt eine Frage: Warum kümmert mich das alles überhaupt? :dontknow:
 
"Ich möchte ein Lehrer der Wahrheit werden."
"Bist du bereit, belächelt und ignoriert zu werden, und Hunger zu leiden bis du 45 Jahre alt bist?"
"Ja, ich bin! Aber sage mir: was passiert wenn ich 45 bin?"
"Bis dahin wirst du dich daran gewöhnt haben."
Anthony de Mello
 
fckw schrieb:
Ist es nicht unsäglich beschämend einzusehen, dass ich mich, als erwachsene Person, schlicht und ergreifend davor fürchte, wenn sich eine attraktive Frau neben mich in den Zug setzt? Ist es nicht beschämend einzusehen, dass ich trotz Fitness und Hanteltraining langsam und unaufhaltsam einen Bierbauch kriege? Ist es nicht beschämend einzusehen, dass ich mich vor mir selbst schäme?]



Es beschämend zu finden ist nur eine weitere Art des Wegsehens und damit eine Art, den Tiefschlaf weiterhin aufrecht zu erhalten.

fckw schrieb:
Und ist es auf der andern Seite nicht unsäglich befreiend, sich einzugestehen, dass dies alles Teil meiner Selbst ist, von MIR und dass jeder Versuch, mich selbst zu verändern im Grunde genommen völlig sinnlos ist, weil ich, wenn es wirklich willentlich möglich wäre sich zu verändern, es ja schon längst getan hätte?]


Befreiend finde ich es, zu erwachen.
 
Route666 schrieb:
Es beschämend zu finden ist nur eine weitere Art des Wegsehens und damit eine Art, den Tiefschlaf weiterhin aufrecht zu erhalten.
...
Befreiend finde ich es, zu erwachen.
Ich werde diesen Eintrag nicht kommentieren, da meine potentielle Antwort weder mit den von Walter aufgestellten Forumsregeln noch mit der allgemeinen Netiquette vereinbar ist.
 
fckw schrieb:
Ich werde diesen Eintrag nicht kommentieren, da meine potentielle Antwort weder mit den von Walter aufgestellten Forumsregeln noch mit der allgemeinen Netiquette vereinbar ist.


Das ist vielleicht kein Kommentar, aber sicher eine dezente Weise Dingensloch zu sagen. :)
 
Route666 schrieb:
Das ist vielleicht kein Kommentar, aber sicher eine dezente Weise Dingensloch zu sagen. :)
Weiss nicht, was grade mit mir los ist. Bin eigentlich recht gut gelaunt. Aber übereinstimmen tat ich hinten und vorne nicht mit dem Eintrag.
 
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Es klingt, als bräuchtes Du etwas Balsam für die Seele.
Vielleicht hilft Dir Shantros Abschiedsbrief. (so 10 mal Lesen)
Du findest ihn in " Unter Uns "
 
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