Maraiah
Sehr aktives Mitglied
Liebe Tina,
Man muß es eigentlich gar nicht als einen Unterschied oder einen Gegensatz sehen. Die Liebe drückt sich vielleicht einfach nur unterschiedlich aus. Wenn Alles Liebe ist, dann ist es eben auch das Benutztwerden, das Hassen, das Töten.
Ich habe ja heute früh von meiner "harten" Seite geschrieben und dass das für mich wirklich nur eine Seite von mir ist, die sich jetzt ausdrücken will, die gelebt werden will, - und dennoch bleibt die tiefe Liebe diesem Jemand gegenüber. Wenn ich dem jetzt erzählen würde, "Du, das ist da jetzt pure Liebe bei mir, die Dich nun abblitzen läßt und Dir hilft, erwachsen zu werden", dann würde der mich auslachen. Denn Liebe kann er da im Moment sicher nicht bewußt wahrnehmen. Genausowenig wie wir, wenn wir merken, dass wir benutzt werden. Und doch ist auch dieses Benutzen letztlich Ausdruck von Liebe und uns dabei behilflich, erwachsen zu werden. Wenn ich den eingestellten Text verstehen müßte als "dort die dunklen Jüngeren" und "hier die Erwachten, Liebenden", dann wäre er nichts für ich. Auch als Liebende kann ich nämlich ziemlich dunkel sein.
Nein, wir alle sind uns einfach gegenseitig dabei behilflich, den Nebel, in den wir irgendwann eingesunken sind, zu lichten. So sehe ich das. Und die momentane Rolle, die ich da in meiner Geschichte spiele, hilft mir, meinen dunkelsten Schatten ins Licht zu holen. Das bin ja auch ich, was ich da draußen erlebe und wenn der da draußen so ein Mistkerl mit mir ist, dann liegt das nicht nur daran, dass ich mich da ständig benutzen lasse, sondern dass ich eben auch ein Biest bin und mich - völlig blind - entweder anderen oder mir selbst gegenüber genauso benehme wie es dieser Jemand mit mir getan hat. Ich dachte zumindest über mich, als ich mich so hart erlebte "Mensch, kannst Du böse sein". Und irgendwie tat es gut und half, mit dem Geschehen emotional weniger identfiziert zu sein und dennoch mitten drin zu stehen.
Liebe Grüße
Tanita
Weil ja eben alles auch ein teil von uns selbst ist ... der Text ist für mich "Trennung" und da reagiere ich immer gleich drauf - es tut mir weh ... und ich vermute es tut mir weh, weil eben alles ein Teil von mir ist und lehne ich irgendwas da "draußen" ab, lehne ich es auch in mir ab - also ein Stück von mir selbst - logo - dass das weh tut.
Ich glaube die Kunst ist, wegzugehen und dazubleiben - aber den Text verstehe ich als ein "So ihr Bösen, ihr wollt nicht so wie wir wollen - dann lassen wir euch jetzt fallen und seht zu, wie ihr klar kommt, wir sind dann mal wesch und machen was Neues - ohne Euch - ätschebätsch." -
Mal davon abgesehen, was macht man denn mit Menschen - zb. den eigenen Kindern - wenn sie zu diesen Jüngeren gehören ? Einfach ins Heim geben, oder was ???