Liebe Mara,
Ich würde mich fragen, was das mit mir zu tun hat. Das ist der Punkt ... ich habe gerade in der jüngsten Vergangenheit in Kontakt mit einer Frau gestanden, die uns gar nicht gut wollte - okay - ich hätte sie zeitweise umbringen können - aber stattdessen hab ich immer und immer wieder hingeschaut und mich gefragt, warum begegnet sie mir und was will sie mir sagen ?-----
Das ist doch ein Unterschied, oder nicht ? Alles ist ein Teil von mir - alles was mir im Außen begegnet. Wenn mich jemand ausnutzt, mich bestiehlt oder mir Gewalt antut, dann muss ich mich fragen, wo ich da bin in dem Spiel und nur wenn ich mich finde, geht dieser Mensch aus meinem Leben ... weil ich etwas in mir erlöst habe, aber nicht, weil ich ihn rausschmeiße.
Vielleicht meint ihr ja dasselbe ?
Du hast natürlich völlig recht. Einfach zu sagen "Nö, darauf habe ich jetzt keinen Bock" und der Sache aus dem Weg zu gehen, das ist keine echte Lösung, nur mal eine Erleichterung. Im Prinzip wäre das dasselbe wie eine Pille gegen Kopfschmerzen einnehmen. Das Thema kommt damit natürlich immer wieder, da ich mich ja nicht selbst dauerhaft loswerden kann

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Ich bin nur hier davon ausgegangen, dass die Mitleser(innen) schon um die Einheit allen Seins wissen und in ihrem Bewußtheitsprozess recht weit vorangeschritten sind. Und da erkennt mensch an irgendeinem Punkt, dass volle Bewußtheit erst dann gegeben ist, wenn mensch umfassend sowohl mental erkennt als auch umfassend fühlt.
Wenn wir mit so einem "Blutsauger" an unserer Seite konfrontiert sind, dann können wir wohl oftmals ganz schlau erkennen, dass und auch was das mit uns zu tun hat, aber wir bleiben dennoch damit konfrontiert. Es reicht eben nicht aus, etwas mit dem Verstand zu erkennen. Mir persönlich scheint das sogar noch die leichteste Übung zu sein. Daneben spiegelt uns der "Blutsauger" ja auch ganz massiv unsere eigene Angst, unseren verdrängten Schatten. Wir wissen von ihm, aber wir weigern uns, ihn zu fühlen. Diese Angst ist enorm.
Wenn wir an diesem Punkt hängen, dann geht irgendwann eine Türe auf, die uns einlädt, in die echte Welt des Fühlens einzutreten. Und wenn es soweit ist, dann kommen wir nicht umhin, Dinge zu tun, die wir bisher so nicht getan haben, denn wie sollten wir sonst an den Kern unseres Fühlens kommen? Wenn Du tust, was Du immer tust, dann bekommst Du, was Du immer bekommst.
Was das für jeden einzelnen bedeutet, ist sicherlich ganz individuell. Und ich glaube auch nicht, dass man da Anleitungen geben kann. Wenn`s soweit ist, dann ergibt sich das einfach ganz organisch. Sicher ist aber, dass wir an diesem Punkt noch nicht sind, wenn wir uns immer noch permanent fragen, was das wohl alles mit uns zu tun hat, um am nächsten Morgen aufzuwachen und immer noch in derselben Situation zu sein. Diese Fragerei ist zwar wichtig, aber auch ein exzellentes Mittel, um uns nicht wirklich fühlen zu lassen

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So zumindest sehe ich das.
Tanita