Es gab auch mal Zeiten, in denen wußte man nicht was Radioaktivität ist und konnte sie auch nicht messen. Gab es deswegen keine Radioaktivität?
Selbst wenn man die Radioaktivität nicht messen konnte, man hätte dort, wo erhöhte Radioaktivität herrschte, statistisch gesehen ein höheres Krebsrisiko feststellen können. Man hätte in wissenschaftlichen Untersuchungen die Wirkung, die die Radioaktivität auf die Umwelt hat, feststellen können - z.B. indem man bemerkt, dass sich Fotoplatten in der Nähe von Uran komplett schwarz färben. Dazu braucht man die Radioaktivität nicht messen können.
Über eine Prüfmethode, die wissenschaftlichen Standards genügt und zugleich die Methodik der Homöopathie berücksichtigt, haben sich schon viele kluge Köpfe denselben zerbrochen.
Also ich hätte da einen einfachen Vorschlag: Man nimmt sich Leute mit verschiedenen Leiden her und lässt sie unter Aufsicht von Prüfern durch Homöopathen behandeln. Die eine Hälfte der homöopathischen Mittel wird durch einfache Placebos ersetzt (doppelblind etc). Bei der Auflösung wertet man dann aus, ob die mit Homöopathika behandelten Patienten bessere Heilung aufweisen als ein Placebo.
Aber diese Idee ist nicht neu; es gibt (habe ich glaube ich sogar schon in diesem Thread erwähnt) hundert voneinander unabhängige Studien und ein paar Metastudien, die solche Tests machten.
Keine davon war erfolgreich. Und bevor jetzt die Verschwörungstheoretiker kommen und sagen "ja die Ergebnisse wurden von den Wissenschaftlern manipuliert" - auf den wissenschaftlichen Nachweis der Wirkung von Homöopathie wurde der Nobelpreis in Medizin ausgesetzt (und nebenbei einige Millionen Dollar). Wenn es einen Unterschied zw. Placebo und Homöopathika gäbe, hätte sich da schon längst jemand bedient.
Übrigens: Was heißt "nicht mit dem Placebo-Effekt erklärbar"?
Der Placebo-Effekt wird von der Wissenschaft noch so gut wie nicht verstanden. Mit Placebos hat man nachgewiesenermaßen schon Krebs im Endstadium heilen können.
Diese zwei Fakten reichen aus, dass es keine Wirkung gibt, die man nicht auf ein Placebo zurückführen könnte. Punkt ist aber der, dass die Homöopathie, wenn sie denn wirkt, irgendwie
anders als ein Placebo auf den Körper wirken müsste (selbst, wenn sie schlechter wirkt als ein Placebo - das wäre zumindest ein Nachweis von irgendeiner Wirkung). Das tut sie nicht.
Sich auf Ärzte zu beziehen, die seit mehreren hundert Jahren tot sind, um einer alternativmedizinischen Praxis den Rücken zu decken, halte ich für fragwürdig.
denn daß homöopathische Mittel völlig ungefährlich und nebenwirkungsfrei sind (bei falscher Dosierung oder falscher Mittelwahl) wird KEINER behaupten
Doch. Gab schon mehrere Demonstrationen von Skeptikern, in denen jeder einzelne hunderte verschiedene homöopathische Medikamente durchgemischt geschluckt hat und bis heute ist keinem was passiert (außer erhöhter Blutzucker, schätze ich). Ich würde jederzeit jede beliebige Menge verschiedener Homöopathika gleichzeitig schlucken, und hätte keine Angst um meine Gesundheit.