Hallo
hier meldet sich eine Übergewichtige mit BMI von knapp 27.
Ich sehe den gegenwärtigen Hype um den schlanken Körper als eine Gefahr für die jungen Frauen, vor allem in der Pubertät. Jede will noch dünner sein und die sich entwicklenden weiblichen Formen regelrecht durch Hungern unterdrückt. Sie sollten sich, was die weiblichen Formen betrifft, sich in etwa an den Formen orientieren, was die Mutter/Tante usw. in ihrer Jugend war.
Es ist meiner Meinung nicht nur eine Frage des Essverhaltens und der Bewegung. Hormone z.B. Schilddrüsenunterfunktion, überschiessende Insulinproduktion. lässen das Gewicht ansteigen, sowie Medikamente z.B. Cortisol, einzelne Psychopharmaka.
Allein nur mit Disziplin aus dem Gewichtsproblem zu entkommen, ist in manchen Fällen nicht möglich, z.B. wenn man im Teufelkreislauf Hyperinsulinismus gefangen ist, da verlangt der Körper durch den Hypo einfach die Kohlehydrate und man erliegt einer Essattacke. Von klein auf werden unsere Geschmacksnerven auf das unnatürliche Süsse programmiert. Es ist mit unserer heutigen Ernährungsweise ziemlich schwierig, die Kohlehydrate zu verringern, es sei denn man beschränkt sich auf naturbelassene Nahrungsmittel. Die Light-Produkte vermitteln eine falsche Sicherheit, das Gewicht verringern bzw. halten zu können, die künstlichen Süsstoffe werden auch in der Schweinemast verwendet.
Ich habe mal gehört, dass man zur Beurteilung auch die Statur eines Menschen ansehen soll, gut kann man das an der Breite des Handgelenk sehen, ob man generell zierlicher gebaut ist oder nicht, von daher gibt es auch die grosse Spannweite bei BMI, zierlichere Personen haben normalerweise ihren BMI im unteren Bereich, kräftigere sind eher im oberen Bereich.
Einen Vorteil haben Menschen mit einem leicht erhöhten BMI, sie haben die höchste Lebenserwartung. Im Krankheitsfalle ist es von Vorteil, wenn etwas Reserve da ist, z.B. ich kann noch ohne weiteres mit 38° Fieber arbeiten und eine Arbeitskollegin, die mit ihrem BMI etwa bei 18 liegt, fühlt sich da schon sehr krank, die Regenerationszeit ist ebenfalls unterschiedlich, ich bin schon nach 2 Tagen wieder fit und sie braucht eher 2 Wochen (wir beide sind gleich alt).
Auch wenn einen eine Erkrankung trifft, die innerhalb kurzer Zeit 5-8 Kg verlieren lässt, ist man froh um die Reserve.
Dies soll kein Plädoyer für die Adipositas BMI >30 sein. Diese muss wirklich in den Griff bekommen werden, aber sicher nicht mit Diäten, sonder mit einer langfristigen Ernährungsumstellung, welche nur mit einer guten Beratung, am besten, eine die die Ernährungs- sowie die pychischen Faktoren berücksichtigt.
Ich habe es innerhalb der letzten 17 Jahre 2x mit Weight watchers versucht abzunehmen, so 2 Jahre konnte ich das Gewicht halten, danach ging es langsam, aber stetig hoch. Jetzt bin ich dran, meine Ernährung langfristig umzustellen, Hauptpunkt ist der Verzicht auf Kohlehydrate am Abend und herauszufinden, welches Bedürfnis dahintersteckt, was mit dem Essen gestillt werden will.
Ausserdem geht es um alte Programme lösen, wie man wirft doch keine Lebensmittel weg, der Teller wird leergegessen, es hungern doch soviele Menschen auf der Erde, ich brauche alle 5 Stunden was zum essen (dies ist bei mir ein Problem wenn ich Spätschicht habe, esse vor der Spätschicht zuviel und oft auch danach, weil keine Zeit zum Essen während Spätschicht).
Aus Erfahrung weiss ich, dass gerade die gefährlichen Lebensmittel nicht eingekauft werden sollen, da habe ich nur im Laden den Kampf mit meinem inneren Schweinehund und zuhause nicht.
Dazu zwei Bücher, die mir recht geholfen haben (nur für diejenigen, die Gewicht verlieren wollen):
http://www.amazon.de/Die-Kohlenhydr...7980013?ie=UTF8&s=books&qid=1177767271&sr=1-1
http://www.amazon.de/Wege-zum-Wohlf...7980013?ie=UTF8&s=books&qid=1177767391&sr=1-7
Liebe Grüsse
Soleika