Schizophrenie & Esoterik

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mmmhh... das ist das Problem warum so viele gegen die Vorstellung von Normalität sind... weil sie ach so außergewöhnlich sein wollen..
Es gibt aber auch die anderen, die unbedingt normal sein wollen und merken, dass sie es nicht schaffen, der Norm, die ihnen als normal vorgegaukelt wurde, zu entsprechen.

klar es gibt in dem ganzen ganz viel Individualität... doch diese ist eben in der Normalität drin.
Und genau dieser Normbegriff, wie Du ihn jetzt definierst, wird einem häufig als Kind und Jugendlicher nicht nahegebracht. Sondern da geht es darum: "Wie läufst Du denn rum, Kind?" "Schrei nicht so laut, was sollen denn die Nachbarn denken!" "Pass bloss auf, dass die Nachbarn nicht mitbekommen, dass Du schwul/lesbisch bist!"
Als normal wird dargestellt, dass es keine geistige, sondern nur eine materielle Welt gibt - und jeder, der anderes erlebt, spinnt.
Eine solche Normalität lehne ich ab. Nicht, weil ich etwas Besonderes sein will, sondern weil mir meine Lebenserfahrung sagt, dass das Leben Vielfalt ist.

das ist ja die Sache... du kennst nur dein Streben zum Anderssein... und das ist doch auch ok so...
Ich würde das nicht als "Streben zum Anderssein" definieren, sondern als Erkennen von mir selbst. Von dem, was mich persönlich ausmacht. Lieschen Müller und Karlheinz Krause kann es egal sein, wer oder was ich bin. Für mich und meine psychische Gesundheit ist es nötig, dass ich es selbst erkenne. Damit bin ich nicht besser oder schlechter als andere Menschen - einfach nur anders. Manche Menschen haben Ähnlichkeiten in ihrer Struktur mit meiner, andere nicht. Jeder Mensch leistet seinen persönlichen Beitrag in dieser Gesellschaft. Am besten kann er das, wenn er sich und seine Begabungen selbst erkannt hat.
Ein Mensch, der der Norm hinterherhechelt, hat in meinen Augen wenig Chancen, seine wahren Stärken zu entdecken.

nur möchte ich behaupten je mehr du dein Anderssein begreifst desto mehr begreifst du wie wichtig es ist sich unauffällig in der Gesellschaft zu bewegen.. bzw. so normal wie möglich zu sein.
Unauffällig bewegen: Ja. So normal wie möglich sein: Nein, nie wieder, auf keinen Fall! Das hab ich hinter mir. Es bringt doch nichts, mich selbst in eine Zwangsjacke zu stecken und mich von meiner Stärke abzuschneiden. Da hat niemand was von - im Gegenteil, das gäbe eine Dauerpatientin auf der Psychiatrie mehr. Würde nur Kosten und Leid verursachen.

normal ist wenn keiner sich drei mal umdreht und sich denkt... meine Fresse... was ist das für einer... normal ist wenn man reden kann und es ist für alle verständlich.... normal ist es mit der Zeit mitzugehen anstatt Bessere-Welt-Inseln zu eröffnen.... etc.
Das ist DEINE Definition von normal. Geh mal in ein kleines Bergdorf in Bayern. Dort wird Dir eine andere Definition von "normal" gegeben werden. Dann geh in ein Dorf nach Ostfriesland, schon erhältst Du die dritte Definition.
In Berlin eine Vierte, usw. usf.
Ich bleibe dabei: als normal gilt, was die Gesellschaft für normal hält - und jemand, der versucht, sich an diese merkwürdige Größe anzupassen, wird nicht in seine Kraft kommen.

ich würde behaupten du hast keinen blassen Schimmer mit was du da kommunizierst... meinst aber etwas konkretes zu können...
Dann behaupte mal. Kann Dir ja auch egal sein, mit wem ich nun genau kommuniziere. Das hat für Dein Leben ja bisher keine Relevanz. Wird vorraussichtlich auch so bleiben.

was die olle Rumschwebekunst angeht... klar... jeder will was ganz tolles können und bezeichnet das für sich als Kunst...
Wer ist "Jeder"? Ich will nichts ganz tolles können, ich wollte nie etwas Besonderes sein. Ich will einfach nur in Ruhe mein Leben leben und die anderen in Ruhe ihr Leben leben lassen. Und ob mein Nachbar jetzt einen Ferrari fährt oder 10 m über dem Boden schwebt, ist mir dabei völlig egal. Ich würde es bevorzugen, wenn er leckeren Kuchen backen kann und mich zum Kuchen essen einlädt. Alles andere geht mich nichts an.
Wenn er jedoch mir etwas erzählt, was für ihn sehr wichtig ist, dann wird er sich wahrscheinlich wünschen, von mir ernst genommen zu werden. Egal, was er mir erzählt. Wenn es ihm wichtig ist, ist es ihm auch ernst damit. Und wenn er mir sagt, dass er es nicht versteht, aber ab und zu körperlich vom Boden abhebt, dann kommt bei mir nicht an, dass er damit etwas Besonderes sein möchte, sondern dass er ein Problem mit diesem Anderssein hat.
Ich weiss ja nicht, welche Leute Du im normalen Leben kennst. Mir ist selten einer untergekommen, der sich mit esoterischen Dingen wichtig getan hat. Klar, gibt es auch, sind aber in meinen bisherigen Begegnungen die Minderheit.

sich mit all der Erkenntnis in der Gesellschaft zu bewegen und in ihr zu wirken ist jedoch verdammt schwierig... schmerzvoll und herausfordernd... und DAS ist Kunst.... nicht etwas wonach man sich wie ein nacktes Kind sehnt... sondern etwas was man sich durch harte Arbeit aneignet.
Ein Mensch, der erkannt hat, ist in den Augen der Gesellschaft nicht mehr normal. Kannste knicken mit Deiner Normalität. Du kannst nur lernen, authentisch zu sein und daran zu glauben, dass jeder Mensch am Ende das Ziel erreichen wird. Welches Ziel auch immer.
Und Du kannst lernen, dass es Dir egal ist, was andere über Dich denken. Ist auch nicht leicht, hilft aber beim Freisetzen Deiner eigenen Energien.

Ich muss mir auch nicht bewusst machen, in dieser Gesellschaft wirken zu wollen. Ich wirke. Ganz einfach. Ohne mich groß anstrengen zu müssen.
Jeder Mensch wirkt. Auf die eine oder auf die andere Art. Das ist keine Kunst.
 
hab vor zwei Tagen geträumt, dass Würmer in meinem Bett sind.

Seltsam, hat mich nicht geekelt, nur gewundert.

sorry fürs Ot, kam mir grad so beim lesen, was
für Botschaft, soll denn das für mich haben ....:confused:
 
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Magdalena, der Tod deines Sohnes tut mir leid.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich alles richtig verstehe, was du geschrieben hast. Muss das für mich mal kurz sortieren und nachfragen!?

die diagnose meines sohnes war schizoaffektive paranoide psychose - zehn jahre lang - kein abrücken, trotz aller beweise, dass es sich anders verhält.

richtig - mein sohn war praktisch im dauerschub - bis auf die kurzen erholungsphasen, wenn ich verstanden hatte.
eine frage war beantwortet - die nächste wurde durch die beantwortung bedingt.

aber - frater - dass er nicht leiden würde - das war weder von ihm noch von mir gerade in den schüben nicht in frage gestellt.

nicht gelitten haben sowohl er, wie auch ich, in den pausen - in den regenerationsphasen der erkenntnis.

mein sohn hat immer klarer dargestellt, dass nicht er paranoid ist, sondern diese welt -

Du sagst, dass dein Sohn darunter litt, dass eben nicht er, sondern die umgebende Welt paranoid waren, richtig? Hast du auch die Diagnose (unabhängig von der nach sich ziehenden Medikation) für falsch gehalten? Also hatte dein Sohn Recht deiner Meinung nach?

Losgelöst von dem Fall deines Sohnes ist doch das Problem mit Schizophrenen, dass sie ja, wie du auch sagst leiden, aber im Akutfall eben so gefangen sind in ihrem Konstrukt/Wahn, dass sie für andere Therapien nicht zugänglich sind. Deshalb ja auch das "Niederspritzen" wie du das sagst. Dass das keine Dauerlösung ist, liegt eigentlich auf der Hand und dass nach der Akutmedikation eine Therapie, gestützt mit Neuroleptika folgen sollte auch.
 
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