Hallo Nithaiah
Zitat:Weißt du, ich denke ja auch, dass zuviel Druck so ziemlich das Schlimmste ist, was man bei Depressionen gebrauchen kann. Man ist nun mal nicht mehr so belastbar und je nach Grad der Depression zumindest phasenweise auch gar nicht mehr belastbar. Ich kann mir auch vorstellen, dass sich Enke zu sehr selber unter Druck gesetzt hat, gerade WEIL er ein Kämpfer war und sich nicht erlauben wollte, auch mal "schwach" zu sein.
So würde ich das auch sehen.Für Menschen, für die Erfolg und Anerkennung
nach außen hin extrem wichtig sind, kann eine Depression schlimmere Folgen haben, auch wenn sie anfangs oder phasenweise anscheinend besser damit zurecht kommen, aber auch nur deshalb weil sie um jeden Preis den Zusammenbruch vermeiden wollen. Andererseits aber ist dieser Punkt wo nichts mehr geht eine umso größere Katastrophe. Mag gut sein, dass seine
letzte Krankheit gar keine organische gewesen ist, und dieser Punkt schon erreicht war.
Zitat:Sebastian Deisler konnte sich vielleicht gerade dadurch retten, dass er viel Verletzungspech hatte und dadurch immer wieder pausieren musste. Enke litt seit 2003 an Depressionen, hat sich nicht mal nach dem Tod der Tochter eine Auszeit genommen und sich dadurch wahrscheinlich chronisch über Jahre überfordert.
Ja, davon habe ich ja auch mitbekommen als interessierter Fußballzuschauer (auch wenn ich kein fanatischer Fan bin).Deisler hat (scheinbar) den Absprung geschafft. Wenn man es nicht schafft, sich
das "Versagen" wenigstens für einen gewissen Zeitraum einzugestehen, und eine Auszeit zu nehmen, dann spitzt es sich immer mehr zu. Das Problem ist freilich, dass man auch irgendwo kämpfen muss, weil man sonst nicht rauskommen kann. Ich merke öfters wenn ich mir was vorgenommen habe, und sich dadurch meine Stimmung immer mehr verfinstert, weil ich es nicht schaffe, oder der Stress zu groß ist, dass ich einfach da raus muss.
Ich glaube, es ist gar nicht so selten, dass ein Depressiver, bei dem seine Umwelt gedacht hatte, er wäre wieder daraus gekommen, doch noch Suizid begeht. Man muss irgendwie die Balance finden, sich nicht zusehr unter Druck zu setzen und andererseits nicht komplett aufzugeben.
Zitat
rofisport ist wirklich ein knallhartes Geschäft. Sensible Seelen gehen da schnell unter wenn sie sich nicht selber retten.
Hmm, ja. Während es im normalen Berufsleben "nur" wichtig ist sehr gut zu sein, ist man im Profisport als zweiter schon der erste Verlierer. Und dazu steht man noch unter öffentlicher Beobachtung.
Da ist jemand stehend KO gegangen...
Zitat:Weißt du, ich denke ja auch, dass zuviel Druck so ziemlich das Schlimmste ist, was man bei Depressionen gebrauchen kann. Man ist nun mal nicht mehr so belastbar und je nach Grad der Depression zumindest phasenweise auch gar nicht mehr belastbar. Ich kann mir auch vorstellen, dass sich Enke zu sehr selber unter Druck gesetzt hat, gerade WEIL er ein Kämpfer war und sich nicht erlauben wollte, auch mal "schwach" zu sein.
So würde ich das auch sehen.Für Menschen, für die Erfolg und Anerkennung
nach außen hin extrem wichtig sind, kann eine Depression schlimmere Folgen haben, auch wenn sie anfangs oder phasenweise anscheinend besser damit zurecht kommen, aber auch nur deshalb weil sie um jeden Preis den Zusammenbruch vermeiden wollen. Andererseits aber ist dieser Punkt wo nichts mehr geht eine umso größere Katastrophe. Mag gut sein, dass seine
letzte Krankheit gar keine organische gewesen ist, und dieser Punkt schon erreicht war.
Zitat:Sebastian Deisler konnte sich vielleicht gerade dadurch retten, dass er viel Verletzungspech hatte und dadurch immer wieder pausieren musste. Enke litt seit 2003 an Depressionen, hat sich nicht mal nach dem Tod der Tochter eine Auszeit genommen und sich dadurch wahrscheinlich chronisch über Jahre überfordert.
Ja, davon habe ich ja auch mitbekommen als interessierter Fußballzuschauer (auch wenn ich kein fanatischer Fan bin).Deisler hat (scheinbar) den Absprung geschafft. Wenn man es nicht schafft, sich
das "Versagen" wenigstens für einen gewissen Zeitraum einzugestehen, und eine Auszeit zu nehmen, dann spitzt es sich immer mehr zu. Das Problem ist freilich, dass man auch irgendwo kämpfen muss, weil man sonst nicht rauskommen kann. Ich merke öfters wenn ich mir was vorgenommen habe, und sich dadurch meine Stimmung immer mehr verfinstert, weil ich es nicht schaffe, oder der Stress zu groß ist, dass ich einfach da raus muss.
Ich glaube, es ist gar nicht so selten, dass ein Depressiver, bei dem seine Umwelt gedacht hatte, er wäre wieder daraus gekommen, doch noch Suizid begeht. Man muss irgendwie die Balance finden, sich nicht zusehr unter Druck zu setzen und andererseits nicht komplett aufzugeben.
Zitat
Hmm, ja. Während es im normalen Berufsleben "nur" wichtig ist sehr gut zu sein, ist man im Profisport als zweiter schon der erste Verlierer. Und dazu steht man noch unter öffentlicher Beobachtung.
Da ist jemand stehend KO gegangen...