RFC02: Aufstieg

Talen schrieb:
Erstmal einen schönen Dank!!!

Wie soll ich es ausdrücken?:
ich habe keinen blassen Schema gehabt, mit welchen Absichten Slebbeogred ins Forum gekommen ist und was er mit seinen Texten beabsichtigt hatte.
Ich weiß aber, er würde bei mir eh nichts hervorrufen, was mich zu irgendeiner neuen Erkenntnis oder Meinung geführt hätte. Ich glaube an die Menschen, ich versuche sie zu verstehen. Ich versuche die nichtliebevollen und nicht lichtvollen Seiten in ihnen nicht an erster Stelle zu erkennen, zu ersehen, denn auch sie haben die Liebe und die Kraft in sich. Und ich werde auch solche Menschen tolerieren und respektieren, weil sie mir gleichwertig sind.

LG
David

Lieber Talen,

siehst du, du warst einfach ohne Argwohn, weil du einen Menschen zuerst mal als das wahrnimmst, was er eigentlich in seinem Kern ist. Da finde ich, brauchst du dich auch gar nicht rechtfertigen. ich war mal genauso und habe mir zu diesem Zweck meinen "inneren Wachhund" angeschafft, der "knurrt" dann, wenn was nicht stimmt. Allerdings vergesse ich ihn manchmal und schon bin ich reingefallen. Aber was soll´s!

liebe Grüsse

morgenwind
 
Werbung:
Kalihan schrieb:
Wenn ich aber die Achtsamkeit aufbringe, im Orchesterklang meinen Teil haargenau einzupassen, dann tue ich das für die Aussage des Komponisten, für das Erklingen eines genialen Geistes...

Ja. Genau das ist es. Mir kommt immer wieder einmal der Gedanke, daß so ein Orchester oder so ein Chor ein richtiggehendes Abbild der Welt ist. Uff. Wie drückt man das jetzt aus, ohne daß es furchtbar pathetisch klingt.

Ich meine damit, da sind die verschiedensten Typen zusammengewürfelt, aus aller Herren Länder. Da herrscht nicht immer nur eitel WonneLichtundLiebe, oh nein, da fliegen, wie im Großen, auch einmal zwischendurch die Fetzen. Aber. Bei aller Unterschiedlichkeit, da ist etwas, was sie im entscheidenden Moment vereint. Und das ist dann immer das Erklingen eines genialen Geistes (schöner kann man das nicht sagen, Kalihan, dafür schenk ich dir einen
a170.gif
)

Ja ist es denn nicht in "Wirklichkeit" genauso? Geht es denn nicht in Wirklichkeit auch genau darum? Wir sollen werden, was wir sind - und dabei alle rund um uns nicht aus den Augen verlieren? Der Chorklang braucht mein kleines nettes Timbre - bis zu genau dem Ausmaß, daß es sich mit allen anderen vereinen kann. Die Menschheit braucht mein kleines (hoffentlich:)) nettes Wesen - bis genau zu dem Punkt, wo es sich mit allen anderen vereinbaren läßt... und was nehme ich als Richtschnur? Die Intelligenz, die die Musik ersonnen hat. Den Komponisten - des Musikstücks, das da "die Zauberflöte" heißt oder "das Sein" oder "die Welt" oder "die Erde". Damit der geniale Geist erklingen möge.

Und genauso geht das mit dem Aufstiegsgedanken zusammen, Kalihan. Es ist nur eine kleine Schwierigkeit dabei. Als Musiker in unserer kleinen Musikerwelt haben wir meistens einen Dirigenten, der im Idealfall sogar etwas von dem genialen Geist übermitteln kann. Die gibt es im Großen auch. Ihre Abbilder sitzen in allen Tempeln dieser Welt. Aber - das Orchester ist so riesengroß geworden...
 
Kinnaree schrieb:
Und genauso geht das mit dem Aufstiegsgedanken zusammen, Kalihan. Es ist nur eine kleine Schwierigkeit dabei. Als Musiker in unserer kleinen Musikerwelt haben wir meistens einen Dirigenten, der im Idealfall sogar etwas von dem genialen Geist übermitteln kann. Die gibt es im Großen auch. Ihre Abbilder sitzen in allen Tempeln dieser Welt. Aber - das Orchester ist so riesengroß geworden...
Wow, das lass ich mal über Nacht sickern...
:liebe1: Kali
 
Kalihan schrieb:
Wow, das lass ich mal über Nacht sickern...
:liebe1: Kali
a054.gif


... Übrigens. Eines habe ich oben beinahe übersehen. Gelegentlich, ganz ganz selten, sitzt in dem einen oder anderen Tempel - Bauweise in jeder Hinsicht völlig nebensächlich - nicht nur ein Abbild, sondern ein lebender "Dirigent". Wenn wir nur wüßten, wie wir das Orchester auf einen gemeinsamen Kammerton bringen...
 
Gabi schrieb:
Naja, wenn man beleidigt auf ein Schimpfwort reagiert, hat das ja was mit einem selbst zu tun. Wenn man aber wirklich sich seines Selbst bewußt ist, Selbst-Bewußtsein, dann macht es einem nichts aus. Man erkennt: der Andere hat ein Problem mit mir, aber das ist nicht mein Problem. (Kann natürlich auch eine Art Verdrängung sein, wenn das Selbstbewußtsein nicht echt ist !)

Will sagen, beleidigt sein ansich ist ja sowas wie verletzt sein. Und warum ist man verletzt ? Das hat ja einen Grund. Und wenn es "nur" das ist, daß das Ego verletzt ist ...


Hallo Gabi,

habe erst jetzt gesehen, dass Du zum Thema noch etwas geschrieben hast.
Klar, wenn ich beleidigt auf ein Schimpfwort reagiere, dann habe ich ein Problem, weil ich irgend etwas an dem Schimpfwort festmache, was mit mir selbst, oder meinem Selbstwert zu tun hat. Das ist natürlich als erstes von mir zu finden. Wenn ich stattdessen den Beleidiger zur Rechenschaft ziehe, oder auf ihn los gehe, habe ich es schon verdrängt und bin mir dann selbst nicht mehr nahe, in der geforderten Angelgenheit – außer, ich spiele nur mit dem „zur Rechenschaft ziehen“, während ich mir genau bewusst bin, oder mir dessen bewusst werde, was meine Emotion, ausgelöst durch die Beleidigung, mit mir zu tun hat.

Die Reaktion des beleidigten Beleidigers bringt mir dann vielleicht noch ein paar Punkte, über die ich schon lang mal nachdenken wollte – er spiegelt mich ja besser, als ich mich selbst spiegeln kann, warum soll ich das nicht nutzen?

Na ja, zu 100%iger Klarheit wird ein Ego vermutlich nie kommen.

Oder - ich denke manchmal, die wesentliche, ursprüngliche Aufgabe des Egos besteht darin, uns vor Verletzung zu schützen – vielleicht tut es in Wirklichkeit nur verletzt, um dieser Aufgabe nachzukommen, um uns damit etwas ins Bewusstsein zu bringen.

Sobald wir ihm sagen, dass die Verletzung keine Verletzung ist, sondern eine Angelegenheit des persönlichen Wachstums, ist dieses Thema für die meisten Egos erledigt. Es kommt dann anderen Aufträgen nach, die es auch noch hat, von denen wir meistens nichts mehr wissen, oder wissen wollen.

Vielleicht ist das Ego freier, als mancher denkt, während es die Aufträge erledigt, die es irgendwann von Uns, unseren Eltern, der Gesellschaft etc. bekommen hat.

Liebe Grüße, Johann
 
Hallo Joahnn !

JohannW schrieb:
Oder - ich denke manchmal, die wesentliche, ursprüngliche Aufgabe des Egos besteht darin, uns vor Verletzung zu schützen – vielleicht tut es in Wirklichkeit nur verletzt, um dieser Aufgabe nachzukommen, um uns damit etwas ins Bewusstsein zu bringen.

Ich sehe das ein bischen anders. Das Ego schützt uns nicht vor Verletzung, es ist verletzt. Das was uns "schützen" will, ist die Verdrängung. Klar, die kommt wahrscheinlich auch aus dem Ego, dann paßt es wieder. ABER, ein Mensch mit wenig Ego oder gar keinem mehr (selten, gebe ich zu ;-)), ist nicht verletzt, braucht sich nicht schützen, lebt sein wahres Ich. Will sagen, das was schmerzt, was uns einengt, was uns verletzt, ist der Widerstand des Ego gegen das, was wirklich sein, gelebt werden will.

JohannW schrieb:
Sobald wir ihm sagen, dass die Verletzung keine Verletzung ist, sondern eine Angelegenheit des persönlichen Wachstums, ist dieses Thema für die meisten Egos erledigt. Es kommt dann anderen Aufträgen nach, die es auch noch hat, von denen wir meistens nichts mehr wissen, oder wissen wollen.

Naja, so schnell gibt Ego meist nicht auf, bzw. die darin enthaltenen Glaubenssätze, Programmierungen und vor allem Ängste. Es hat schon zahlreiche Tricks. Maan glaubt, das Ego hätte das Thema "geschluckt", aber das spielt es uns nur vor, um uns weiterhin manipulieren zu können. Bestes Beispiel: spirituelles Ego. Wir denken, wir seien auf dem Weg zu wahrem Bewußtsein, stattdessen verfangen wir uns nur in unserem "neuen" Ego.

JohannW schrieb:
Vielleicht ist das Ego freier, als mancher denkt, während es die Aufträge erledigt, die es irgendwann von Uns, unseren Eltern, der Gesellschaft etc. bekommen hat.

Das Ego ist so frei, wie wir es frei sein lassen. Versteh mich nicht falsch, ich will das Ego nicht "wegmachen", es ist eine Einrichtung, damit wir hier überhaupt (über-)leben können. Aber, je mehr das Bewußtsein in Richtung "wahres Selbst" geht, umso mehr löst es sich auf, bzw. integriert sich. Schließlich ist das Ego ja nichts Fremdes, sondern auch ein Teil von uns.

Wenn wir das Ego unterdrücken, wegmachen wollen, ignorieren, wird es sich dagegen wehren und alle möglichen Taktiken anwenden, um wieder "das Sagen" zu haben. Gehen wir nur nach dem, was Ego will, erkennen wir nicht, was wir wirklich hier wollen und gehen womöglich an einem sehr glücklichen Leben vorbei. Für mich heißt das: Ego annehmen, erkennen, was will meine Seele (wahres Selbst), was will Ego, und dann entscheiden. Das nenne ich dann den freien Willen.

Liebe Grüße
Gabi
 
Kinnaree schrieb:
Das ist ein Bild, das mir als Musikerin natürlich besonders gut gefällt. Die Frage nach den Frequenzen gibt dem Ganzen jetzt eine Richtung, die mich interessiert (hey Voice, das warst ja wohl du?)

Wenn ich Kalihans orchestrale Erfahrungen durch choristische Wahrnehmungen ergänzen darf - ich versuchs mal - dann kommt es, um eine Verstärkung der Schwingung hervorzurufen, vor allem darauf an, homogen zu sein. Das bedeutet, die Eigenarten der eigenen Klangproduktion (in meinem speziellen Fall also meine individuelle Stimmfärbung) gerade so weit zurückzunehmen, daß sie sich mit allen anderen ideal mischt. Man soll nicht 20 einzelne Soprane und entsprechend viele Alte und Tenöre und Bässe hören, sondern EINEN Chorklang.
Um das zu erreichen, muß ich nun auf die anderen 89 Kollegen achten - um mich mit ihnen in der Mitte zu treffen, im Idealfall. Das gelingt nicht immer, aber wenn - dann heben wir das Dach (des jeweiligen Konzertlokals) ab. Dann treffen wir mitten in die Herzen. Das Zauberwort heißt "aufeinander achten".

Übertragen auf die Menschheit bedeutet das wohl analog, die entsprechende Resonanz erreichen wir, wenn wir alle miteinander erkennen, daß wir ein Miteinander sind. (...klingelts da jetzt eventuell...das stand doch schon wo...ein paar Mal...das sagte doch immer wieder irgendwer...irgendwann alle paar hundert Jahre...oder?)


Ja, das war ich. Für mich lag es auf der Hand Schwingung, Ton, Musik, Klang
bilden eine Familie. Musik hat für mich einen großen Stellenwert im Leben. Wenn ich mit anderen Töne, vor allem dann wenn alle die Augen geschlossen haben und wir einen geschlossenen Kreis bilden, dann entsteht innerhalb kurzer Zeit ein Klangteppich den nach und nach alle betreten. Je mehr den Teppich betreten sich zu "einem" Ton zusammenfinden desto mehr Energie erfüllt den Raum, das Gefühl das sich die Energiewirbel der Einzelnen zu einem großen Wirbel vereinigen und eine Verbindung direkt nach oben herstellen ist unglaublich. Es strömt nur so durch die Herzen und je mehr es strömt desto kraftvoller wird der Ton.
Was den "Dirigenten" betrifft so benötigen wir keinen. Es findet sich von selbst.

Wie es wohl sein mag wenn Zehntausende Menschen einen großen Kreis bilden und miteinander Tönen. WoW da bekomme ich eine Gänsehaut. Mh da kommt mir irgendwie auch das Bild der Mauern von Jericho in den Sinn die durch Trompeten zum Einsturz gebracht wurden. Assoziation dazu: Tausende Menschen bilden einen Kreis um einen Ort und bringen durch Tönen die Mauern die die Herzen umgeben zum Einsturz.

Das wäre doch mal eine Aktion für eine Esotherikmesse :D
 
voice schrieb:
Wie es wohl sein mag wenn Zehntausende Menschen einen großen Kreis bilden und miteinander Tönen. WoW da bekomme ich eine Gänsehaut. Mh da kommt mir irgendwie auch das Bild der Mauern von Jericho in den Sinn die durch Trompeten zum Einsturz gebracht wurden. Assoziation dazu: Tausende Menschen bilden einen Kreis um einen Ort und bringen durch Tönen die Mauern die die Herzen umgeben zum Einsturz.
Man kann damit aber auch Gebäude bauen !
Was den "Dirigenten" betrifft so benötigen wir keinen. Es findet sich von selbst.
Da bin ich mir nicht so sicher - Es ist nur die Frage wen ?
Alleine, mit einem Stellvertreter oder durch Konzepte hat es bis jetzt jedenfalls nicht geklappt.
 
Werbung:
Gabi schrieb:
Hallo Joahnn !



Ich sehe das ein bischen anders. Das Ego schützt uns nicht vor Verletzung, es ist verletzt. Das was uns "schützen" will, ist die Verdrängung. Klar, die kommt wahrscheinlich auch aus dem Ego, dann paßt es wieder. ABER, ein Mensch mit wenig Ego oder gar keinem mehr (selten, gebe ich zu ;-)), ist nicht verletzt, braucht sich nicht schützen, lebt sein wahres Ich. Will sagen, das was schmerzt, was uns einengt, was uns verletzt, ist der Widerstand des Ego gegen das, was wirklich sein, gelebt werden will.



Naja, so schnell gibt Ego meist nicht auf, bzw. die darin enthaltenen Glaubenssätze, Programmierungen und vor allem Ängste. Es hat schon zahlreiche Tricks. Maan glaubt, das Ego hätte das Thema "geschluckt", aber das spielt es uns nur vor, um uns weiterhin manipulieren zu können. Bestes Beispiel: spirituelles Ego. Wir denken, wir seien auf dem Weg zu wahrem Bewußtsein, stattdessen verfangen wir uns nur in unserem "neuen" Ego.



Das Ego ist so frei, wie wir es frei sein lassen. Versteh mich nicht falsch, ich will das Ego nicht "wegmachen", es ist eine Einrichtung, damit wir hier überhaupt (über-)leben können. Aber, je mehr das Bewußtsein in Richtung "wahres Selbst" geht, umso mehr löst es sich auf, bzw. integriert sich. Schließlich ist das Ego ja nichts Fremdes, sondern auch ein Teil von uns.

Wenn wir das Ego unterdrücken, wegmachen wollen, ignorieren, wird es sich dagegen wehren und alle möglichen Taktiken anwenden, um wieder "das Sagen" zu haben. Gehen wir nur nach dem, was Ego will, erkennen wir nicht, was wir wirklich hier wollen und gehen womöglich an einem sehr glücklichen Leben vorbei. Für mich heißt das: Ego annehmen, erkennen, was will meine Seele (wahres Selbst), was will Ego, und dann entscheiden. Das nenne ich dann den freien Willen.

Liebe Grüße
Gabi


hallo Gabi, hallo Johann,

was ich noch dazu sagen möchte , es heißt ja "be"leidigen. Mir wird etwas angehaftet, das mit mir doch gar nichts zu tun hat. Ich kann etwas bekleben, besudeln, bedauern, beruhigen, das alles hat mit dem Kern doch nichts zu tun.

Wenn ich jetzt aber rumlaufe und denke, oh Gott, ich hab da einen Zettel auf der Stirn, da steht drauf, ich bin dumm oder sonstwas in der Art und nicht erkenne, daß ich den Zettel nur runterreißen muß? Daß das mit mir überhaupt nichts zu tun hat. Man kann den Zettel ja dann auch noch dem "Spender" zurückgeben, wenn man unbedingt möchte.

Klar ist das Ego verletzt. Aber ich bin doch viel mehr als mein Ego. Warum muß ich die Negativität, die andere mir anhaften, denn annehmen? Da kann ich mir liebevoll sagen, geh, scher dich nicht drum, der weiß doch nicht, was er sagt und fertig. Und fertig . Wenn ich allerdings tage, wochen, jahrelang mit dem Zettel rumrenne, dann kann die Entfernung schon schwerer werden.

liebe Grüsse

Morgenwind
 
Zurück
Oben