Ich hatte gestern Abend immer so eine Unstimmigkeit in mir :
Du betonst immer wieder, dass man nur in der Gegenwart lebt. Naja, das geht doch jedem Lebewesen so.
Das ist einfach ganz normal. Nur warum wird das gebetsmühlenartig immer wieder betont , als wenn das eine bahnbrechende Erkenntnis ist ?
Es wurde auch immer gesagt, dass Erinnerungen auch nur im Moment auftauchen, wenn man sich erinnert und noch andere Beispiele. Das ist einfach eine ganz normale Tatsache, an der erstmal nichts außergewöhnliches ist.
Nach meinen eigenen Erfahrungen bin ich nicht allgegenwärtig , wenn ich in Gedanken bin, wenn ich mich an etwas erinnere.
Den vielbetonten Moment erfahre ich nur, wenn mein Verstand leer ist, frei von Inhalt.
Ich erlebte mal so einen Zustand , wollte ihn mir notieren, aber jedesmal, wenn ich den Bleistift nahm und aufschreiben wollte, war dieser Moment, diese Gegenwärtigkeit wieder weg. Ich legte den Stift zur Seite, entspannte mich und da war wieder dieser außergewöhnliche Zustand. So ging es jedesmal hin und her. Sobald ich den Wunsch, den Gedanken oder den Inhalt hatte ES aufzuschreiben, war ES weg. Daraus schließe ich, dass es nicht genügt andauernd zu betonen, das man immer nur im Moment ist.
Es genügt nicht, weil ohne diesen Moment zu bemerken keine Gegenwärtigkeit da ist.
Im Moment kann man auch erfahren, dass man nicht gegenwärtig ist oder nur im Kopf ist und nicht merkt, was sonst so um einen ist. Im Moment kann man auch die Gegenwart verpassen
Fazit: Es genügt nicht darauf hinzuweisen dass alles immer nur im Moment sein kann, sondern es sollte auch darauf hingewiesen werden, dass dieser Moment einem bewußt sein sollte.
Absolute Gegenwärtigkeit, absolutes Hiersein geht nur mit leerem Verstand.
imo......